Aufgeregt auf den morgigen Tag lag ich in meinem Bett und dachte an Crowley.
An seine perfekten Zähne, welche man während seines perfekten Lächelns betrachten konnte.
Seine Stimmfarbe gefiel mir.
Er gefiel mir.
Aber das durfte Aziraphale niemals rausfinden.
„Hattest du Spaß?" fragte er, als er sich an den Türrahmen meines Zimmers lehnte.
„Sehr sogar. Er ist wirklich lieb...Es hat mir viel Spaß gemacht. Endlich mal wieder..." antwortete ich und sah ihn an.
Aziraphale seufzte:"Das macht mich glücklich. Gute Nacht."
Ich lächelte, nickte und schloss erneut meine Augen.In Crowleys Wohnung war es nicht so ruhig wie bei uns. Er lief auf und ab, unterhielt sich mit seinen Pflanzen.
„Das kann nicht sein! Das kann er nicht von mir verlangen!" murmelte er und sah sich seine größte Dracaena an.
„Bevor sie sie mir wegnehmen? Der Himmel." Er machte ein spöttisches Geräusch. „Der Heilige Himmel. Dass ich nicht lache. Erwischen sie sie, ist sie weg. Ist das faire Selbstbestimmung?! Ach, hör doch auf!"
So ging es den ganzen Abend lang. Er debattierte mit sich selbst und seinen Pflanzen.
Sie waren seine liebsten Zuhörer. Andere hatte er auch nicht. Und seine Pflanzen waren zu verängstigt, als dass sie ihm nicht zuhören wollten.Am nächsten Nachmittag, es war gegen 14 Uhr an einem Sonntag, Aziraphale schloss seinen Laden heute früher, stand ich vor meinem Spiegel, zog mir einen beigen Blazer an und eine schwarze Jeans.
„Bist du genauso gespannt, wie der Krieg bald ausgehen wird?" fragte Aziraphale, welcher soeben sein neues Radio ausstellte.
1933 war kein schönes Jahr. Den Himmel interessierte es nicht so sehr, wie vielleicht meinem Bruder und mich.
„Die Deutschen werden zu hochmütig und werden fallen." antwortete ich nun und band mir einen Pferdeschwanz.
Aziraphale grübelte: „Du könntest recht haben." dann öffnete er die Hand für mich. „Na komm, wir wollen doch nicht zu spät kommen."
Mein kleines, menschliches Herz pochte vor Aufregung. Je länger man als Engel hier unten seine Zeit verbrachte, desto menschlicher konnte man werden. Essen und trinken war zwar nicht nötig für uns, dennoch taten wir es nur zu gern.Wir liefen gemeinsam zum Park.
Ich beobachtete schon bald die Enten und freute mich.
Auf einer Bank, etwas weiter weg von uns, saß Crowley, die Beine breit und die Arme lässig auf der Rückenlehne der Bank.
Als er uns erkannte, entglitt seinem Gesicht ein kurzes Lächeln.
„Du siehst toll aus." sagte Crowley, stand auf und küsste mir die Hand.
Dafür erntete er einen finsteren Blick von Aziraphale. Wenn man das finster nennen konnte. Er gab sein bestes.
Ich lächelte breit und nickte. „Vielen Dank, Crowley."
„Möchtest du ein Eis?" fragte er und zog seine Brieftasche.
„Vanille, wie immer." antwortete Aziraphale.
„Das ist mir klar, Engel. Ich fragte deine Schwester." konterte Crowley raffiniert.
„Zitrone." entgegnete ich nun und lächelte.
„Kommt sofort." sagte Crowley und machte sich auf den Weg zum Eisstand. Aziraphale folgte ihm.
„Hast du vergessen?" fragte er leise und legte eine Hand auf Crowleys Schulter.
„Was denn?" hakte er provokant nach. Er wusste genau, worauf sein bester Freund hinaus wollte.
„Na...Ach, komm schon Crowley." murmelte er. „Natürlich habe ich diesen Nonsense nicht vergessen. Du wirst sehen, was du davon hast, mein Freund." erklärte Crowley und lief zurück mit seinem, Aziraphales und meinem Eis.
„Dankeschön." sagte ich lächelnd, als er mir mein Eis gab.„Und...es gibt keinerlei Chance, dass wir uns wiedersehen?" fragte ich nach einer kurzen Weile, in der wir auf unserer Bank saßen. Wieder saß ich in der Mitte.
„Weißt du, vielleicht war es besser, als nur dein Bruder und ich uns trafen." sagte Crowley und verschränkte die Beine.
Er setzte sich neben mir groß auf und blickte mich durch seine Brille an.
Noch nie sah ich seine Augen. Das sollte wohl auch so bleiben.
„Wie meinst du das?" fragte ich kleinlaut und blinzelte oft nacheinander, verwirrt.
„Na der Schützling des Himmels, das kleine, schwache Engelchen? Denkst du, ich mach freiwillig etwas mit dir? Ich möchte keine Schwierigkeiten, ja? Nur wegen dir bekomme ich Stress mit Beelzebub. Für dich rede ich mich da nicht freiwillig raus. Geh in deinen heiligen Himmel zurück. Vielleicht wäre das das beste für alle von uns. Für mich bist du eine Last."
Seine Worte rauschten einmal durch meinen Gehörgang und fielen auf der anderen Seite wieder aus meinem Kopf hinaus.
Aziraphale sagte nichts. Er starrte auf den Boden.
„Ich hab...es mir nicht ausgesucht, die Jüngste zu sein. Ich wollte nur Spaß haben. Ich dachte, den hätte ich auch gehabt." sagte ich und stand auf.
Crowley tat es mir gleich, um mich mit seiner Größe einzuschüchtern.
Das schaffte er.
„Du solltest nicht mal hier sein. Fall deinem Bruder zur Last, aber mir nicht mehr, klar? Es war nett aber das sollte es auch gewesen sein." entgegnete Crowley gefühlskalt.
Ich starrte ihn fassungslos an, dann blickte ich auf meinen Bruder.
„Du lässt zu, dass er so mit mir redet?!" ging ich ihn an.
Aziraphale seufzte. „Du bist alt genug, ihm allein die Stirn zu bieten."
Ich war verärgert.
Ich wollte den beiden endlich zeigen, wozu ich im Stande war. Dafür kam mir meine Wut nur zu gelegen.
Ich konzentrierte mich, schloss die Augen um all meine Wut zu sammeln. Ich sammelte alles in meiner linken Handfläche.
Mit einem Schrei stieß ich meine Hand an Crowleys Brust, beförderte ihn damit zahlreiche Meter nach hinten, bis er gegen einen Baum krachte.
Er kniete am Boden und senkte den Kopf.
Nicht aus Schmerz, nein.
Er lächelte und wollte nicht, dass ich es sah.
Mit seinen Fähigkeiten schnellte er hinter mich und flüsterte mir ins Ohr: „Schwach."
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Fall deep with me...//Crowley FF
FanfictionSie war ein Engel des Herren. Schwester von Aziraphale, welcher von Gott und dessen Plänen etwas zu überzeugt sein könnte. Aziraphale hielt seinen besten Freund Crowley über Jahrhunderte vor seiner Schwester geheim, da Crowleys Charme auf seine Umwe...