Alice
Heute war der erste Advent und ich war noch garnicht in Weihnachtsstimmung, doch sobald ich bei meinem Vater und meiner kleinen Schwester bin würde sich das ändern. Mein Vater war ein großer Fan davon alles Weihnachtlich herzurichten. Abgesehen davon das er in einem sehr großen Haus lebte und sich ernsthaft jedes Jahr sich die Mühe machte es so Weihnachtlich und gemütlich zu machen wie es nur möglich war, konnte ich nie viel davon abgewinnen, lag vielleicht auch daran das meine Mutter ein Weihnachtsmuffel war und sich meine Eltern kurz vor Weihnachten trennten. Seitdem wollte ich die Zeit immer gern überspringen, doch dieses Jahr sollte sich meine Einstellung sehr stark verändern.
Ich war gerade auf dem weg zu meinem Vater, die U-Bahn war nicht voller wie sonst auch, dennoch war sie sehr stickig obwohl nicht soviele Menschen unterwegs waren. Meine Fahrt ging bis zur Endstation, wo ich dann noch einmal in eine S-Bahn umsteigen musste. Als ich gerade umstieg vibriert mein Handy. Auf dem Display erschien eine neue Nachricht von Lassly. "Hi Sweety" schrieb sie jedesmal wenn sie mich an textete "was machst du heute so?" wollte sie wissen, worauf ich nur kurz antwortete: "Hi Mr. Right, ich bin gerade auf dem weg zu meinem Vater." Meine Bahn fuhr gerade ein als ich auf den Bahnsteig lief. Nun musste ich noch 20 Minuten fahren ehe ich bei der Endstation ankam und zu Fuß nochmal 15 Minuten laufen. Mein Vater wohnte schon weit außerhalb von mir, jedoch war es da so schön idyllisch und entspannt. Ich konnte da so gut runterkommen und die etwas saubere Luft riechen. Gerade jetzt so im Winter, wo sie so schön kühl war genoss ich sie sehr.
Es vibrierte wieder als ich in der Bahn platz nahm und wir los fuhren. "Ok, dann komm danach zu mir." Ich wusste nicht so ganz was ich darauf antworten sollte somit verschob ich die Antwort darauf bis ich bei meinem Vater war.Ich mochte es wenn wir an der Landschaft einfach nur so vorbei zogen. Gerade heute wo es so schön kalt war und das einzige was einem Wärmte heiße Schokolade und die Sonne, die ab und zu durch die Wolkendecke Blitze, war. Ich liebte das kalte Wetter, so konnte man sich wunderbar ein kuscheln und an so ganz drüben tagen Netflix schauen. Kam im Moment selten fuhr da ich sehr viel zu tun hatte aber am Wochenende nahm ich mir gern mal die Zeit. Wenn nicht gerade Lassly um die Ecke kam.
Heute war es genau so wenig möglich da ja mein Vater mich zum Adventsessen eingeladen hatte. Ich freute mich endlich meine kleine Schwester wieder zu sehen.Endlich kam ich bei meinem Vater an, nach einer gefühlten Ewigkeit. Es war zwar nervig immer soweit raus zu fahren, jedoch machte das wunderschöne Haus und die ländliche Ruhe diese Strapazen wieder weg.
Das Haus war nicht übermäßig groß, doch es hätten mindestens 5 Personen Platz sich gut aus dem weg gehen zukönnen und wie eine kleine Familie zu leben.
Ich klingelte und meine kleine Schwester machte mir auf in ihrer herzlichen und super süßen Art. "Na kleine Maus." Sagte ich zu ihr mit einem Lächeln auf meinen Lippen und zog sie erstmal in eine herzliche Umarmung. "Wo ist Papa?" Wollte ich wissen um ihm auch hallo zu sagen. Meine Schwester deutete nur nach oben und sagte in ihrer kindlichen Art und Weise "Er ist oben und duscht noch." Ich nickte ihr zu stimmend zu und schloss die Tür während ich dabei ein Blick durch die Flur Tür ins Wohnzimmer blickte.
Er hatte wieder alles so wunderschön geschmückt, dass man das Gefühl bekam man wäre in einem Weihnachtlichen Hollywood Film. Ich musste schmunzeln als ich den Mistelzweig im Türrahmen sahe und dachte nur "Dieser Romantiker, den hat er doch nur auf gehängt damit er von seiner neuen Freundin ein Kuss bekommt"
Schritte rissen mich aus dem Gedanken und mein Blick wanderte zur Treppe, als gerade mein Vater schick zurecht gemacht die Treppe runter kam, mit dem liebevollsten Lächeln das ich je gesehen hab. Irgendwas lag in der Luft ich begriff jedoch noch nicht was.
"Na Alice Schatz, was sagst du?" Fragte mich mein Vater und drehte sich ein mal kurz im Flur und gab mir dann eine dicke Umarmung. "Was meinst du? Redest du von dem ganzen schnick schnack was du jedes Jahr auf stellst oder von dem übertriebenen zurecht gemachten Outfit was du an hast?" Neckte ich ihn etwas, weil ich weiß das er es mir nicht böse nimmt, da er weiß wie ich zu Weihnachten stehe. Er schmunzelte nur und gab mir ein guten Konter zurück "Nein eigentlich meinte ich was du zu meiner Drehung sagst, ich übe die ja schon seit Monaten um dich aus dem hocker zu hauen." Er schmunzelte und zog mich dabei ins Wohnzimmer. "Für unser Essen hättest du dich doch nicht so schick machen müssen." Antwortete ich ihm nun ehrlich und setzte mich dabei auf die große Couch. Mein Blick wanderte nur so von einer Weihnachtsdeko zur nächsten. Manchmal fragte ich mich ob ich über Haupt sein Kind bin. So viel klein Kram und schnick schnack, das war mir zu viel, gut das ich hier nicht wohnte, wer weiß in was für eine Weihnachts Depression ich gefallen wäre. Zur Liebe meines Vater ließ ich das aber über mich ergehen und es freute mich ja auch ihn glücklich zusehen.
"Was gibt es denn heute zu essen?" Fragte ich und schaute ihm vom Sofa aus an. Das Wohnzimmer war so groß, durch die offene Küche. Es fühlte sich beinahe so an als wäre man bei eine kochshow live dabei, da der Blickwinkel vom Sofa sehr gut war und mir möglich war jeden Handgriff zusehen.
Mein Vater Blicke mich an und grinste vor Vorfreude: "Es gibt lecker Hasenbraten mit Knödel und Sauerkraut." Als er diese Worte äußerte lief mir das Wasser im Mund zusammen und konnte es kaum erwarten endlich zu essen. Ich bot meinem Vater an den Tisch zu decken. "Ja gern, aber bitte für vier Personen." Sagte er lächelnd und reichte mir die Teller und das Besteck.
"Wieso für vier Personen?" Fragte ich stutzig und im selben Moment kam mir eine Vorahnung. "Meine Freundin kommt ebenfalls zum Essen. Du wirst sie also heute das erste mal kennenlernen." Gab mir mein Vater als Antwort und widmete sich wieder dem braten.
Ich deckte den Tisch ohne weiter drauf einzugehen und es dauerte keine Minute da klingelte es auch schon an der Tür. "Ich geh schon." Rief ich meinem Vater zu, während ich schon in den Flur lief. Als ich die Tür öffnete erblickte ich eine Frau mittleren Alters, die dafür ein recht modernen Klamotten Stil hatte den ich an ihr auch wirklich attraktiv hübsch fande. "Du musst Alice sein. Ich bin Anett, die Freundin von deinem Vati." Entgegnete sie mir mit einer sanften und ruhigen Stimme, dabei reichte sie mir ihre Hand die etwas kalt war von dem Wetter. Mit nur einer kleinen Handbewegung bat ich sie herein, nahm ihr die Jacke ab und gab ihr eine kurzes und liebevolls: "Freut mich dich kennenzulernen."
Wir gingen zusammen in das Wohnzimmer, da kam Manfred schon aus der Küche gelaufen um Anett mit einem Lächeln auf den Lippen und einer Umarmung zu begrüßen. Es war schön mein Vater so glücklich zusehen und mir schien es auch so das Anett ihm wirklich gut tat. Sie gaben ein sehr schönes Paar ab.Der Tisch war fast leer geräumt und unsere Bäuche mehr als voll. "Es war sehr köstlich Vati, für so ein Essen komme ich immer gern soweit rausgefahren." Sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen und lehnte mich über füllt zurück. "Da kann ich nur bei Pflichten, du hast sehr gut gekocht Mani." Sagte Anett und fing langsam an den Tisch abzuräumen. Meine Schwester und ich halfen ihr dabei alles in die Küche zu schaffen und räumten auch gemeinsam den Geschirrspüler ein. Ich fande das Anett etwas so unglaublich beruhigendes hatte, so ein kleiner funken der ein zum anhalten und Genießen ein läd. Das tat mir heute sehr gut einen Teil diesem funken zu spüren, da ich sonst immer sehr genervt bin von den ganzen Weihnachtsmärkten und den vielen Menschen die sich umherschupsten. Wie sie sich dicht an die Fressstände drängten, wo man nie durch kam. Das ist einfach nur nervig umso schöner fande ich diese Zeit mit ihr und meiner Familie. Ich war gerade im Gedanken als mich eine zarte Stimme aus dem Gedanken holte "äh was hast du gerade gesagt?" Fragte ich Anett. "Ich wollte wissen wie es bei dir auf der Arbeit läuft. Mani hatte mir nur erzählt was du machst und finde das echt klasse. Es wird aber schon anstrengend sein oder?" Etwas überrascht von der Frage gab ich ein zustimmendes: "Ja da hast du recht anstrengend ist es schon, doch es macht sehr viel spaß mit den Kindern zu arbeiten und es macht mir Freude ihr kinderelächeln zu sehen. Hatte die letzten Monaten auch viele Überstunden schieben müssen, da einige der Kinder länger bleiben mussten da die Eltern ebenfalls länger arbeiten musst. Es hat zwar etwas kraft gekostet, aber die nächsten Wochen übernimmt meine Kollegin diese Tage." Anett lächelte mir kraftspennten zu und ihre Hand streichelte über mein Rücken. Diese Berührung kam mir erstaunlich bekannt vor was mich etwas überrascht hatte aber so wohl tat. Mir huschte ein Lächeln über die Lippen als mir ein Gedanke urplötzlich in den Kopf schoß. Mir viel die Nachrichten von Lassly wieder ein und ich schaute auf die Uhr. Mir entglitt kurz das Gesicht als ich sah das es schon 20 Uhr ist. Ich hatte vergessen Lassly zu schreiben und zum anderen wollte ich auch um 20 Uhr gehen, da ich wieder eine knappe Stunde brauche bis ich bei mir bin und danach noch zu Lassly wollte.
"Ich hoffe ihr seit mir jetzt nicht böse, wenn ich jetzt schon gehen?" Blickte ich fragend über die Küchenarbeitsplatte meinen Vati und Anett an, mit einem funken von Verständnis suchend im Ausdruck. Beide hatten ein Verständnis volles Lächeln auf den Lippen und nickten zustimmend. "Natürlich Alice. Du hast ja auch ein weiten Weg wieder zu dir zurück, da verstehe ich natürlich das du jetzt los möchtest." Ich dankte meinem Vati für das liebevolle Verständnis und umarmte ihn dafür. Die beiden brachten mich noch zu Haustür wo auch meine Schwester von oben runter kam um mir noch Tschüß zusagen. Sie sah etwas traurig darüber aus, doch ich gab ihr zu verstehen das wir uns demnächst bestimmt noch mal sehen. Ich verabschiedete mich auch noch von Anett und ging dann in die dunkle Nacht hinaus, wo ich mich auf den Weg zum Bahnhof machte um den Heimweg anzutreten. Als ich ging hatte ich so ein wohliges aber auch mit Vorfreude gefülltes Bauchgefühl, was ich nicht ganz verstand. Mein Blick ging noch einmal zurück auf das Große leuchtende Haus und urplötzlich durch zog mich ein krippeln im ganzen Körper. Irgendwas hat sich in mir verändert doch das sollte ich erst später erfahren.
*So nach Jahren hab ich jetzt die Geschichte mal wieder aufgenommen. Vllt gibt es noch paar die gespannt sind wie es weiter geht. Ich werde mir mühe geben noch ein wenig weiter zuschreiben und irgendwie zum Ende zu kommen. Doch es ist halt schwer nach Jahre wieder daran anzuknüpfen was eh nur recht kurz sein sollte. Es werden vllt nicht so viele Kapitel folgen, aber nichts desto trotz versuche ich es spannend zu lassen. Ich wünsche euch dabei viel Spaß. Gern Feedback da lassen. :)*
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U-Bahn Richtung Theater
Novela JuvenilLassly ist 21 und auf dem Theater Boden sehr bekannt, doch dieser ist zum Glück nicht so groß, sonst würde sie ein Autogramm hier und ein Selfi da geben müssen auf der Straße, was ihr vielleicht dann doch den letzten Nerv rauben würde. Doch an eine...