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Adora POV

Alle drei pissen mich an. Sie sind schwach, erbärmlich, Mitläufer und Feiglinge, die sich mit Leuten anlegen, gegen die sie keine Chance haben.
Höchstwahrscheinlich haben sie auch das Wort Feiglinge gehört, womit ich sie beleidigt habe, weil alle drei haben nach meinem Satz aufgehört zu lachen.
"Was hast du gesagt?" sagt Steffani bedrohlich.
Es ist nicht so, als habe ich Angst vor ihr bekommen, aber ich muss mir ein Blatt vor dem Mund nehmen. Ich bin zwar Adora, aber meine Argumente passen nicht, wenn ich so tun soll, als wäre ich Lia.
Sie haben Lindsey und mich Loser genannt! Nicht mal damals auf der Highschool waren wir in Basketball schlecht und jetzt sind wir sogar Profis und berühmte Spieler! Wir waren nie Loser!
Aber hey. Ich sollte mich beruhigen. Lindsey hat unseren Titel schon verteidigt und jetzt ist es Zeit Lias Titel zu verteidigen. Am liebsten würde ich ja zu Steffani gehen und mit der Faust ihre Nase brechen, aber auf das ganze Drama habe ich jetzt keine Lust.
"Sitz nicht still rum und ignorier uns! Ich habe dich was gefragt!"
Die Wut in Steffanies Stimme zu hören, bringt mich zum lachen, aber ich unterdrücke es.
"Ihr seid erbärmlich. Gwen und Archi, die nie reden, dir einfach nur still folgen und nicht mal eine eigene Meinung haben und du, Steffanie, die wie ein Schoßhündchen macht, was ihr gesagt wurde..." In den Gesichtern von allen dreien, sehe ich, dass ich einen wunden Punkte getroffen habe, weil sie mich jetzt noch beleidigter anschauen. Dadurch huscht mir ein Grinsen über die Lippen. Es fühlt sich einfach so toll an, die drei runter zu machen. "Keine Sorge... Noch erbärmlicher ist Lene, die sich nicht traut mir zu erzählen, dass sie Chester mag und nur noch wegen ihm, mit mir befreundet ist und deswegen schickt sie ihre kleinen Schoßhündchen vor."
Mein Grinsen wird noch breiter und ich kicher sogar ein wenig.
Erst als Lia an meiner Hand zog, bemerkte ich, dass die letzte Anmerkung keine so gute Idee war.
Lene können wir gerade nicht als Feind gebrauchen. Es stimmt zwar zu einhundert Prozent, dass Lene sie beauftragt hat -was ihre ertappten Gesichter auch verraten- und sie in den nächsten Tagen die ganze Schule auf mich hetzen wird, aber in der unserer verbleibenden Zeit, brauchen wir so jemanden erstmal auf unserer Seite.
"W- w- was meinst du?" stottert Steffanie nervös.
Sie sind ertappt und werden es auch Lene erzählen. Verdammt! Ich habe alles ruiniert!
"Lene ist nicht erbärmlich!-" will Steffanie, Lene verteidigen, aber sie wird von den anderen beiden unterbrochen...
"Wir sind nicht Lenes Schoßhündchen!" brüllt Gwen.
"Genau! Sie ist toxisch! So jemand hat uns nichts zu sagen!" brüllt Archi hinterher.
Wow
Sie haben mal was gesagt... Ich glaube sie mögen Lene genauso wenig, wie wir.
"Was sagt ihr denn da?" Steffanie fühlst sich eundeutig betrogen. "Merkst du es nicht? Lene nutzt dich aus! Schon die ganze Zeit! Wir haben die Schnauze voll von dir und deiner Besessenheit mit Lene!" merkt Gwen an. Neben ihr steht Archi mit verschränkten Armen vor der Brust da und stimmt ihr nickend zu.
"Lia hat recht. Lene ist erbärmlich. Sie sollte ihre Probleme selber klären und nicht auf so eine toxische Art und Weise." ergänzt Archi.
Man sieht Stefanie an, dass sie sich betrogen fühlt.
"Ihr wisst nicht, was ihr da sagt. Dass... dass stimmt doch alles gar nicht." In Steffanies Augen bilden sich währenddessen Tränen. Steffanie ist wirklich von Lene besessen. Die Arme... Sie weiß nicht worauf sie sich einlässt.
Sie streiten weiter miteinander, aber ich höre ihnen gar nicht mehr zu. Mich verblüfft es, dass Gwen und Archi, Lene auch nicht mögen, aber trotzdem haben sie Steffanie geholfen.
Lia zieht kräftig an meinem Ärmel, wodurch ich zu ihr schaue.
Sie ist genauso geschockt wie ich und ein paar Tränen bilden sich in ihren Augen. Wenn es stimmt, dass sie damals in der Highschool von den dreien gemobbt wurde, ist es kein Wunder, dass sie so reagiert. Ich habe auch nicht gewusst, dass Gwen und Archi auf unserer Seite sind. Lia hätte damals nur das richtige sagen müssen und sie hätte zwei neue Verbündete gehabt und das Mobbing hätte auch aufgehört.
Sie tut mir echt leid, aber Lia lächelt etwas. Sie hat ein echt hübsches Lächeln.
"Leute!"
Ich habe gar nicht bemerkt, wie Lindsey von der Bank aufgestanden ist und schon in Richtung Steffanie, Gwen und Archi gelaufen ist.
Mein und Lias Blick richten sich gleich auf Lindsey. Allerdings haben die anderen drei, sie ignoriert.
"Leute! Hört auf zu streiten!" versucht Lindsey sie zu stoppen, aber es gelingt ihr nur das Gegenteil.
"Nein! Ihr habt gut reden! ES STEHT FÜNF ZU EINEN FÜR EUCH!" brüllt Steffanie, bei der schon die Tränen über die Wangen laufen.
Weil Lindsey und ich genauso wenig mit weinenden Menschen umgehen können, weiß ich, dass sie gerade gar keinen Plan hat, wie sie Steffanie umgehen soll. Gwen und Archi haben wahrscheinlich einfach keine Lust mehr auf sie. Die beiden versuchen nicht mal eine Anspielung zu machen, als ob sie Steffanie irgendwie beruhigen wollen.
"LENE WIRD EUCH ALLE FERTIG MACHEN!" brüllt Steffanie. Danach dreht sie sich um und stürmt zum Ausgang von der Turnhalle.
"Wenigstens sind wir die erstmal los." flüstert mir Lia zu.
Da hat sie recht.
Wir haben zwei die auf unserer Seite sind, aber Lene kann uns trotzdem immer noch fertig machen.
"Hey. Um was klar zu machen. Wir mögen Lene nicht, aber mit euch wollen wir genauso wenig zu tun haben." erklärt Archi.
Ich hab sie Verbündete genannt... Das nehme ich jetzt zurück.
"O... kay?" sagt Lindsey verunsichert.
"Wir gehen mal."
Damit drehen sich die beiden um und gehen ebenfalls aus der Turnhalle.

Heute war echt ein besonderer Tag.
Lia und ich haben uns versöhnt. Steffanie sind wir los, aber mit Lene haben wir noch ein Problem und wir haben keine Ahnung, was wir machen an dem Tag, wo Lene die ganze Schule auf mich hetzen wird.
Was solls.
Dafür hatten wir heute früh eine tolle Diskussion und ein tolles Erlebnis.
Naja jetzt sitze ich auf Lias Bett und mir ist totes langweilig.
Keine Ahnung was Lia damals immer gemacht hat, aber ich habe immer Basketball geübt und mir Magazine davon angesehen, aber hier geht das schlecht. Nicht mal Magazine die mich interessieren liegen hier rum!
Wie gerne ich jetzt mit Lia telefonieren würde! Ich vermisse sie jetzt schon.
"Lia! Hier ist jemand an der Tür für dich!" ruft Lias Mutter zu mir hoch.
Ich sprinte die Treppe runter in der Hoffnung, dass es Lia ist.
Unten angekommen schaue ich zur Tür raus und meine Hoffnungen erlöschen. Es ist nicht Lia, aber dafür auch nicht Lene, sondern es ist Lindsey.
"Sie meinte ihr kennt euch." sagt Lias Mutter
"Ja, wir kennen uns. Wir gehen gemeinsam in eine Klasse." erkläre ich.
"Oh"
Ernsthaft?
Egal was solls.
"Komm mit." sage ich zu Lindsey und ziehe sie am Ärmel hoch in Lias Zimmer.
Weder Lias Mutter noch ich haben ihr die Möglichkeit gegeben, überhaupt richtig hallo zu sagen und ihre Schuhe auszuziehen. Aber Lias Mutter hat das nicht interessiert.
Verständlich. Ich meine Lias Familie ist reich und wohnt in einer Villa mit Bediensteten, also schnipsen sie einmal mit dem Finger und der Dreck wird weggemacht.
An dem Zimmer angekommen, flüstert mir Lindsey ins Ohr. "Ich dachte du hast immer übertrieben, was Lias Haus angeht." "Nein. Ich meinte alles so, wie ich es gesagt habe." erwidere ich.
Im Zimmer schmeißt Lindsey sich auf das Bett und lässt einen befriedigenden Seufzer über die Lippen.
"Hach. Das Bett ist riesig und richtig bequem." sagt sie, während ich mich neben sie setze.
"Also... Was bringt dich her?-"
"Die Zukunft."
Was auch sonst.
"Hau raus. Was willst du wissen?" frage ich, während ich mich neben Lindsey lege.
"Du und Lia leben ja zusammen. Ist da nie schon mal was geschehen?" fragt Lindsey.
Warum habe ich diese Frage nicht kommen gesehen?
"Zwischen uns ist nichts passiert. Warum?"
"Ihr beiden standet auf einander zur selben Zeit, als ob ihr euch nicht einmal geküsst habt."
"Haben wir nicht."
Lindsey ist eindeutig überrascht, aber sie hat schon recht. Eigentlich ist es verwunderlich.
"Aber falls du es wissen willst, ich hatte in der Zeit eine Freundin, aber mehr als Küssen ist nicht passiert." erzähle ich.
"Und Lia?" fragt sie.
"Sie ist mal auf zwei Dates gegangen, aber soweit ich weiß, hatte sie nach Chester niemanden."
"Dreißig und immer noch Jungfrau."
"Hey!"
Aber es stimmt. In meiner Situation und dann immer noch single und Jungfrau. Das ist schon echt peinlich.
Ich meine, dass Lia noch auf mich stehen könnte und dann hätten wir...
Nein. Nein. Nein.
Das ignorieren wir.
"Hab ich wen?" fragt Lindsey.
Ich nicke. "Du hast einen Freund und er ist echt toll. Er behandelt dich auch super." Daraufhin setzt sich Lindsey abrupt hin und schaut mich überrascht und begeistert an.
"Echt? Hatten wir auch schon Sex?"
"Du schreibst mir jedes mal danach, um anzugeben und daraufhin würde ich dich gerne schlagen, also unterlasse es bitte." bitte ich sie.
"Äh nein."
Warum bitte ich sie überhaupt?
"Magst du Lia noch so?" fragt Lindsey, aber kurz darauf klingelt es an der Tür und Lias Mutter ruft mich wieder. "Lia! Chester ist hier!"
Neben mir höre ich Lindsey lachen.
"Das wird lustig. Weih ihn doch ein." schlägt Lindsey vor.
Es ist nicht mal so eine schlechte Idee. Er wäre hilfreich, aber er muss damit umgehen können sein schwules ich zu zeigen.
Ich laufe die Treppen runter und fange Chester an der Tür ab.
Lias Mutter ist schon gegangen, bevor ich an der Tür war.
"Du musst mir heute was erzählen." sagt Chester.
"Und ob ich das muss." erwidere ich.
Im Gegensatz zu Lindsey hat Chester noch die Möglichkeit bekommen, seine Schuhe auszuziehen, bevor ich ihn hoch ins Zimmer gezerrt habe.
Dort angekommen fiel ihm fast die Kinnlade auf den Boden, als er Lindsey sah.
"Warum bist du hier? Geht es um Adora? Habt ihr..." sagt er. "Adora und ich sind zusammen." sage ich, bevor Lindsey dazu kam, ihm die Wahrheit zu sagen. Chester ist nicht Lindsey, also könnte es nach hinten losgehen, wenn wir ihm die Wahrheit sagen.
Chester staunt jetzt noch mehr. "Ernsthaft? Ich freue mich ja so für dich." sagt er und umarmt mich dabei.
Dann bemerkt Chester, dass Lindsey noch im Raum ist.
"Ja, also... Ich bin übrigens schw-"
"Weiß ich schon. Lia hat es mir erzählt."
"Lia!"
"Sie sollte wissen, dass ich dir nicht fremdgehe!"
Chester lacht und freut sich einfach nur für mich.



---Yeet 👌

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