Switched

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Lia POV

Bei Adora zu Hause verläuft alles super, aber es ist ganz schön langweilig.
Jetzt merke ich mal, wie abhängig heutzutage wir alle von unseren Handys sind.
Damals habe ich mich die Hälfte meiner Zeit mit Chester und Lene getroffen und war bis spätabends unterwegs und die andere Hälfte habe ich mit Adora oder Comics lesen oder mit Hausaufgaben machen verbracht. Meistens mit dem Ersteren.
Was echt verwirrend ist, ist dass ich, als Ms. Princess, Comics gelesen hatte und Adora, der alles schulisches egal war, Magazine gelesen hat. Es waren zwar Basketballmagazine, aber trotzdem.
Und gerade eben liege ich auf Adoras Bett und lese mir eins der Magazine durch und dafür habe ich auch zwei Gründe: Erstens ist mir langweilig und zweitens kann ich damit, mehr über Adoras Interesse herausfinden und mich interessanter für Adora machen.
"Ich bin wieder daaa~" ruft es eine bekannte Stimme durch das Haus, aber ich kann ihr niemanden zu ordnen.
Ich höre jemanden die Treppe runtersprinten und jemand anderen etwas sagen.
"Kim! Wie schön dich wiederzusehen! Adora wird sich auch schon freuen." sagt Adoras Mutter und im Hintergrund freut sich ihr Vater auch.
Kim... Kim... Kim...
Irgendetwas sagt mir der Name etwas, aber ich komme nicht drauf... Kim, Adoras Familie kennt sie und Adora freut sich über sie... Das ist doch... Stimmt! Das ist doch Adoras ältere Schwester! Wie konnte ich sie nur vergessen! Adora hat andauern über sie erzählt und ich war sogar auf ihrer Beerdigung eingeladen. Selbst damals, als wir noch zur Highschool gingen und Kim mich und Adora immer in unserer Wohnung besucht hat, war sie echt lieb zu mir und tatsächlich heißer als ihre Schwester... Oh Gott, was denk ich mir da?!
"Adora!" reißt mich Adoras Mutter aus meinen Gedanken. Daraufhin mache ich mich auf den Weg nach unten in den Flur. Dort stehen Adoras Mutter, Vater und Kim. Trotz dass Kim nicht mit mir verwand ist oder anderes, freue ich mich einfach, sie wiederzusehen.
"Kim!" rufe ich vor Freude und umarme sie. Okay. Ein bisschen schauspielere ich schon. So hat sich Adora immer gefreut, wenn Kim da war.
"Hey, na? Wie geht's dir so?" fragt Kim und umarmt mich auch.
"Mir geht es gut. Ich muss dir so viel erzählen." Ehrlich gesagt. Keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe, aber eigentlich kann ich ihr gar nichts erzählen. Scheiße! Ach. Sie wird erstmal in ihr Zimmer gehen und dann hat sie es vergessen.
"Na dann... Da komme ich gleich mit in dein Zimmer." sagt sie und zieht ihre Schuhe währenddessen aus.
Scheiße. Naja. Wenigstens haben wir diese altbekannte Lüge, die Adora und ich rum erzählen. Vielleich sollte ich sie, aber auch einfach einweihen. Nein. Kim ist erwachsen. Sowas wird sie nicht glauben, auch wenn es von Adora kommen würde.
Ich gehe hoch in Adoras Zimmer, gefolgt von Kim. Dort angekommen, setze ich mich auf das Bett und Kim macht es  sich auf dem Schreibtischstuhl gemütlich.
"Alsooo. Neuigkeiten von Lia, hoffe ich mal." sagt sie etwas neckisch.
Anscheinend hat Adora mit Kim, über mich geredet. Interessant. Vermutlich steht Adora schon viel länger auf mich, als ich auf sie damals, aber wahrscheinlich liebe ich sie mehr. Also damals zumindest, heute steht sie ja nicht mehr auf mich.
"Ich warte."
"Äh ja. Ja, es sind Neuigkeiten."
"Und die wären?"
Eigentlich wäre eine neue Lüge besser, aber mir fällt keine ein und es wäre vielleicht doch zu riskant und wir müssten noch mehr schauspielern.
"Wir sind zusammen."
Kims Augen weiten sich, ihre Kinnlade fällt schon fast auf den Boden und schaut mich überrascht, aber auch glücklich an.
"Du verarschst mich nicht oder?" fragt sie glücklich.
"Nein." antworte ich. Jetzt staunt sie noch mehr und hat sich von dem Stuhl erhoben, um einen Freudentanz zu machen. Hätte ich bloß nicht gesagt, dass ich so viel erzählen muss, dann wäre das hier jetzt nicht, aber ich geriet in Panik. Kim ist Adoras heiße Schwester und die einzige, wofür ich Adora abservieren würde. Oh mein- Ich habe sie umarmt, dass realisiere ich jetzt erst. Ist aber irgendwie auch komisch, da ich  gerade in dem Körper von Kims Schwester stecke. Bah.
"Wissen Mama und Papa von dir und Lia bescheid?" fragt Kim, als sie endlich mit dem peinlichen Tanz aufgehört hat. "Also sie wissen von mir bescheid und dass ich mit jemanden zusammen bin." erzähle ich und kurz darauf merke ich, dass es ein Fehler war. Kim schaut mich lächelnd an. "Was ist?" frage ich, als ich merke, dass Kim was bestimmtes vor hat. Sie rennt auch dem Zimmer und zur Treppe runter. "Kim, nein!" flehe ich sie an, aber es ist schon zu spät. Sie hat es schon durch das ganze Haus geschrien. "Adora ist mit Lia zusammen!"
Als ich langsam die Treppe runtergehe, höre ich überraschte Stimmen aus dem Wohnzimmer. Dort angekommen richten sich die Blicke auf mich. Über Kims Gesicht hat sich ein fettes Grinsen breit gemacht und Adoras Eltern schauen mich teilweise überrascht an.
"Also ist Lia das Mädchen, was dich momentan verrückt spielen lässt?" fragt Adoras Mutter. Ich nicke. Es ist schon komisch, wie Adoras Mutter sich ausdrückt, aber hätte ich ein Kind, hätte ich mich genauso ausgedrückt in meinen Dreißigern.
"Okay. Es freut uns zu hören, dass es so ein anständiges Mädchen ist." "Vor allen Dingen mit Geld!" fügt Adoras Vater im Flüsterton hinterher, woraufhin Adoras Mutter ihn böse anschaut. Es tut schon irgendwie weh, dass zu hören. Wenn sie nur wüssten, dass ich später enterbt werde und keinen Cent von meinen Eltern bekomme. "Geld spielt keine Rolle, sondern wahre Liebe." korrigiert Adoras Mutter.
"Bring sie doch mal wieder her! Aber dieses mal, für ein gemeinsames Abendessen." "Ja und bitte bald. Ich will dabei sein." sagt Kim.
Das wird anstrengend. Sowie ich es von Adora gehört habe, ist Kim bei sowas extra fies.
"Klar warum nicht." sage ich einfach. Adora hat selbst gesagt, dass ich es ihren Eltern erzählen darf und dass das mit dem Essen klar geht. Jetzt muss ich ihr es nur noch erzählen.
"Ich bin nur für diese Woche da, also wie wäre es mit morgen?" fragt Kim, wobei sich Adoras Vater an seinem Kaffee, den er schon die ganze Zeit trinkt verschluckt. "Ja, wir haben alles da. Ich kann was zubereiten." stimmt Adoras Mutter zu. Aber ich lehne ab. "Nein. Morgen erzähle ich ihr es erst und sie muss ihren Eltern doch bescheid sagen!" "Dann halt übermorgen." Adoras Vater verschluckt sich wieder an seinem Kaffee, doch leider fehlt mir die Ausrede und irgendwann sind wir sowieso dran. Adora könnte uns jetzt rausretten.
Kim schaut mich mit einem fetten Grinsen an. Ich hab uns gerade in Scheiße geritten.

Keine Ahnung wie man ein Motorrad betätigt, aber ich bin wenigstens halbwegs heil in der Schule angekommen.
Als ich an meinem Spind stehe, kommt Lindsey auf mich zu. "Na? Heute mal mit Motorrad gekommen?" fragt sie neckisch. "Können wir darüber bitte nicht reden?" "Ich glaube du und Adora solltet euch Tipps geben, wie ihr am besten den anderen spielt." "Wäre auf jeden Fall sehr hilfreich."
Lindsey kichert neben mir, wobei ich dass null lustig finde. Die Tipps könnte ich wirklich gebrauchen.
"Übrigens ist Chester bei dir zu Hause vorbeigekommen und jetzt weiß er von der Lüge bescheid." erzählt Lindsey. "Zwei Fragen. Als Lüge oder als Wahrheit und dass weißt du wie?" frage ich etwas verwundert. "Als Wahrheit und ich war gestern, auch da."
Ich bekomme kurz einen Schrecken. Meine Eltern mochte Adora nie so richtig, weil sie keine feine Dame ist, sondern -laut meinen Eltern- einen auf Junge macht und Lindsey ist genauso wie Adora und dass sieht man! "Was haben meine Eltern dazu gesagt?!" frage ich nervös. "Entspann dich. Deine Mutter hat mich komisch angeschaut, aber mehr nicht." Okay, es ist noch alles im grünen Bereich. Solange sie nicht gesagt hat oder noch sagen wird, ist Adora vor meiner Mutter in Sicherheit.
Ich atme erleichtert aus.
"Wie krass streng, sind denn bitte deine Eltern?-"
"Lia! Ganz kurz bevor Lene kommt." unterbricht Adora, Lindsey.
"Kim ist vorhin an mir vorbei gefahren..." Oh oh. Nicht gut. Ich weiß was kommt. "...was hat sie mit: 'Bis morgen!' gemeint?" Man hört deutlich den Ärger, aus Adoras Stimme heraus. "Nun ja..." fange ich an, während Adora mich etwas sauer anschaut. "Kim war da und gestern war ich gezwungen, ihr von unserer Lüge zu erzählen, wobei sie es an deine Eltern weitergeleitet hat und jetzt wollen sie dich morgen, zum Essen einladen. Aber davon wollte ich dir, gerade auch erzählen!" erkläre ich.
Adora ist verblüfft und schaut mich verwundert an, wobei Lindsey neben ihr steht und sich ein Lachen verkneift.
"Und Kim ist dabei, richtig?" fragt Adora, mit etwas noch mehr Wut in ihrer Stimme.
"Ja..." sage ich verunsichert. Adora hält sich ihre Hand vor dem Mund und Lindsey hat noch mehr Schwierigkeiten, sich das Lachen zu unterdrücken.
"Mein Eltern, okay. Kim, okay, aber auch bloß, wenn ich in meinem Körper bin und du in deinem Körper bist und unsere Situation nicht so aussieht!" verzweifelt Adora.
Sie vergräbt ihr Gesicht in ihre Hände. Lindsey hat sich mittlerweile wieder eingekriegt.
Adora stöhnt laut. "Weißt du was? Du kommst heute mit zu mir und wir 'besprechen' morgen. Deal?" schlägt Adora vor. Daraufhin nicke ich.
Vom Fernen hören wir Lene angelaufen und wir bekommen etwas Panik, durch das was gestern passiert ist. "Na dann, wünscht mir Glück." "Machen wir." antworten Lindsey und ich gleichzeitig.
Hoffentlich hat Steffanie nichts weitergeplaudert.
"Nimm Kaugummi für heute Nachmittag mit." Lindsey hält mir eine Schachtel Kaugummi hin.
"Was? Wieso?"
Lindsey grinst.
"Wirst du schon bemerken."
"Okaay?" sage ich und nehme dabei die Schachtel.
Komisch.





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