Die nächsten zwei Wochen verliefen jeden Tag ziemlich gleich. Immer noch hatte ich Alpträume und wurde dadurch früh wach, was bei meinem momentanen Tagesablauf aber gar nicht so schlecht war. Der Morgen begann nach einem Kaffee meist mit einem Meeting mit Pablo, er wollte mich best möglich auf meinen neuen Job vorbereiten, weshalb wir uns fast jeden Tag trafen um alles zu besprechen. Auf Mittag machte ich mich auf den Weg in die Bar wir hatten einige Vorstellungsgespräche geführt und jetzt drei der Bewerber zum Probearbeiten eingeladen. Die letzten vier Abend hatten die ersten zwei Bewerber absolviert und beide machten einen echt guten Eindruck. Heute und morgen Abend kam der letzte Bewerber zum Arbeiten und danach würden Mario und ich gemeinsam entscheiden. Sophie war auch schon wieder da und so hatte das Leben seinen Lauf genommen. Der größte Unterschied zu vorher waren all die Nachrichten und Telefonate. Valentino und Francesca meldeten sich eigentlich einmal täglich entweder mit einer kurzen Nachricht, einem kurzen Anruf oder mindestens einem Bild. Mit Fabio hatte ich den ganzen Tag Kontakt. Er war früh der erste dem ich schrieb und wir telefonierten nahezu jeden Abend miteinander. Es tat gut mit ihm zu reden und zu wissen es gibt jemanden dem ich etwas bedeute. Je länger wir im Kontakt waren desto wärmer wurde das Gefühl in meinem Bauch, wenn ich an ihn dachte wurde alles ruhig und angenehm und wenn wir miteinander redeten war alles andere vergessen.
In Gedanken versunken merkte ich erst zu spät das ich in jemanden hineinlief. Unsanft landete ich auf dem Boden mir gegenüber stand Christian ihn sollte ich heute Abend einarbeiten „oh entschuldige hab dich nicht gesehen, ich war total in Gedanken." entschuldigte ich mich während ich versuchte den Dreck aus meiner Hose zu klopfen. Doch er sah gar nicht verärgert aus er grinste nur „kein Problem, ich hätte auch besser aufpassen können" ich sperrte die Tür auf und ließ ihn herein. Ich zeigte ihm die Männerumkleide und gab ihm ein Shirt von der Bar bevor ich mich in die Damenumkleide zurück zog um mich selbst fertig zu machen. Meine Haare hatte ich schon zu Hause zu zwei französischen Zöpfen geflochten und meine Wimpern leicht getuscht, sodass ich jetzt nur noch das Tshirt tauschen musste und fertig. Ich hatte mich lange in XL Shirts versteckt doch seit ich mit Francesca unterwegs war traute ich mich auch das passende Shirt zu tragen. Es betonte meine Figur, war aber nicht zu eng.
Fertig verließ ich die Umkleide und traf mich an der Bar mit Christian. Der Abend war ziemlich ruhig und so konnte ich Sophie schon etwas eher nach Hause schicken. Das arbeiten mit Christian ging wirklich gut, er wusste wie man mixt und kam schnell damit zurecht wie unsere Bar eingeräumt war. Wir waren ein gutes Team und hatten genug Zeit und zwischendurch zu unterhalten. Ich erfuhr das er gerade internationales Management studiert und das arbeiten in der Bar deshalb als Nebenverdienst wäre, er legte keinen großen Wert darauf jedes Wochenende zu saufen und es klang ein bisschen so als hätte er nicht viele Freunde. Er sah total unscheinbar aus aber er hatte irgendetwas faszinierendes. Sein dunkles Haar hing ihm in kleinen Locken in die Stirn, er hatte ein markantes Gesicht und war von den Fußspitzen bis zum Haaransatz komplett durchtrainiert. Seine grünen Augen strahlten einen förmlich an. Ich hätte noch Stunden mit ihm erzählen können. Aber die Schicht neigte sich langsam dem Ende zu und wir mussten anfangen aufzuräumen.
Mario zog sich in sein Büro zurück um die Kassen zu zählen und ich machte mit Christian alles sauber und fertig für morgen. Eine Stunde brauchten wir ungefähr bis alles fertig war. „Danke für die Hilfe, ohne dich wären wir nicht so schnell fertig gewesen." bedankte ich mich ehrlich bei ihm. „Nicht der Rede wert, ich möchte schließlich hier arbeiten da muss ich wohl auch mit anpacken." er zwinkerte mir zu und brachte mich damit leicht zum schmunzeln. „wenn du die 3 Stühle noch hochgestellt hast kannst du dich umziehen gehen, ich geh auch schon mal. Schönen Feierabend falls wir uns nicht mehr sehen und bis morgen." verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg. Raus aus dem Shirt und endlich nach Hause in einer halben Stunde hatte ich ein Telefondate.
Ich zog mir gerade mein Tshirt über den Kopf und warf es in den Korb für die dreckige Wäsche als die Tür geöffnet wurde. Christian stand vor mir, ich probierte meine nur von einem BH bedeckten Brüste zu verstecken „oh du... äh.. die Männerumkleiden sind auf der anderen Seite." der Laden war ziemlich verwinkelt deshalb kam es öfter vor das sich Neue verliefen, aber er ging nicht. „Christian? Hast du dich verlaufen?" fragte ich nachdem er einfach nur da stand. Doch er schüttelte den Kopf „ich verstehe warum er so sauer ist das du ihn abserviert hast. Du bist eine wahre Schönheit und viel zu schade um mit so einem Penner von Rennfahrer rumzumachen." er kam auf mich zu und ich wich zurück. Jeden Schritt den er nach vorne tat, machte ich nach hinten bis ich das kalte Metall meines Spinds im Rücken spürte. „Was willst du von mir?" fragte ich ihn mit versucht fester stimme. „Ich? Will nichts von dir, aber mein bester Freund hat noch eine Rechnung mit dir offen." er verwirrte mich und seine Nähe machte es nur schlimmer. Ich begann zu zittern und es kam kein Ton aus meinem Mund. Die Bilder von Timo kamen mir in den Sinn und es gelang ihnen fast mich zu übermannen. Timo, er konnte nur dahinter stecken.
„Was will er von mir? Er soll mich einfach in Ruhe lassen!" schrie ich ihn an. „Er will das was ihm zusteht, dich." er kam mir noch näher, wenn das überhaupt möglich war und strich mit seiner Hand über meinen Hals hinab zu meiner Brust auf der er verweilte „doch vielleicht genehmige ich mir eine Nacht mit dir bevor ich dich an ihn gebe." mit diesen Worten drückte er fest zu und ich schrie auf vor schmerzen. Er klatschte mir eine um ruhig zu sein und machte sich mit seinem Mund an meinem Hals zu schaffen. Doch es war zu spät, Mario hatte meinen Schrei gehörte „lass sie in Ruhe!" schrie er während er ihn packte und von mir weg zog „verpiss dich sofort oder ich hole die Bullen!" Christian bekam einen Ausdruck von Panik im Gesicht und machte sich auf den Weg, doch nicht ohne sich nochmal herum zu drehen „es ist noch nicht vorbei Juli er kriegt immer was er will." danach verschwand er und ich sackte in mich zusammen.
Ein Schluchzer nach dem anderen entfloh meiner Kehle und es fühlte sich an als würde ich verbrennen. Jede Stelle meiner Haut die er berührt hatte brannte, jede alte Narbe fühlte sich an als würde sie wieder aufplatzen. Ich merkte wie Mario mir eine Decke umlegte doch sonst bekam ich nichts mit. Erst als die letzte Träne versiegt war hörte ich das klingeln meines Handys. Ich schaut nach oben „es klingelt schon das vierte mal" meinte Mario „ich denke du solltest mit ihm reden, er kann dir helfen." Mario wusste alles über Fabio, denn auch wenn er mein Chef war, war er auch ein guter Freund. Ich schüttelte den Kopf, ich konnte es Fabio nicht erzählen, ich konnte mich nicht schon wieder bei ihm ausheulen. Ich vergrub den Kopf unter der Decke, ich hatte wahnsinnige Kopfschmerzen und das klingelte machte es noch schlimmer. Es hörte auf nur um wenige Augenblicke später wieder anzufangen. Auf einmal hörte es ganz auf und ich hörte Marios stimme „Hi Fabio, gut das du anrufst..... ja sie ist da, es geht ihr nur nicht gut....ja mach ich" immer wieder machte er Pausen um Fabio reden zu lassen „ich geb sie dir." er hielt mir das Telefon hin und ich schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht" brachte ich krächzend hervor doch Mario akzeptierte mein nein nicht „du musst ja nichts sagen höre nur zu." er legt mir das Handy ans Ohr und ich nahm es in die Hand. „Hey" brachte ich als Hauch hervor
F~ Giulia was ist passiert?
G~... ‚schluchzen'
F~hey... ich bin für dich da, hör bitte auf zu weinen, ich bin da. Erzähl mir was passiert ist... bitte
G~ i.. ich, d..der neue, er... er war ein Freund von Timo
F~ was hat er getan? Ich bring ihn um wie konnte er nur.
G~ er hat nich..nichts getan.... Noch nicht. Mario kam rechtzeitig um schlimmeres zu verhindern. Aber Fabio....
F~ was hat er gesagt?
G~ er meinte Timo kriegt immer was er will und er will mich.
F~ das lasse ich nicht zu. Ich verspreche es ich kümmere mich darum.Fabio weiß noch nicht das wir uns bald öfter sehen und dennoch versuchte er alles in der Welt für mich da zu sein. Wir redeten noch eine Weile bis ich mich wieder beruhigt hatte
F~ Mario bringt dich jetzt nach Hause und wir beide hören morgen wieder voneinander und sehen uns in zwei Wochen in Assen okay?
G~ okay. Danke
DU LIEST GERADE
Die verlorene Tochter des Rennfahrers || Fabio Quartararo ff
Fanfiction20 Jahre hat Juliana mit ihrer Mutter zusammen gelebt und all ihre Drogeneskapaden, Männergeschichten und depressiven Phasen mitgemacht. Bis zu diesem einen Tag der alles verändern sollte. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt er will keinen Kontakt...