V

235 10 0
                                    

„Ich werde dich vermissen" eng drückte ich meine beste Freundin an mich. Seit bestimmt 10 Minuten probierten wir uns voneinander zu verabschieden, aber wir wollten beide den jeweils anderen nicht gehen lassen. „Meld dich bei mir und schick mir Bilder wo du bist und reiß dir einen heißen GP Fahrer auf." lachte sie und zwinkerte mir beim letzten Teil zu. Sie ist der Meinung Quartararo und ich würden super zusammen passen und probiert mich zu überreden mich an ihn ranzuschmeißen. Meine letzte Beziehung ist jetzt ein bisschen mehr als 3 Monate beendet und das Ende war nicht gerade einfach. Ich glaube nicht das ich mich wieder auf etwas neues einlassen kann. Wir drückten uns ein letztes Mal bevor Alex in den Van stieg und nach Hause fuhr. Eine ganze Weile schaute ich ihr nach. Ich würde sie vermissen, seit unserem 3. Lebensjahr waren wir nie so lange voneinander getrennt gewesen.

Mit meiner Tasche über der Schulter stand ich wieder am Eingang der Strecke wo Alex mich rausgelassen hat. Inzwischen hatte ich einen Pass bekommen um wieder in die Boxengasse zu kommen. Eigentlich durften jetzt nur noch Teamangehörige rein um abzubauen. An Vales Trailer angekommen erwartet mich großes Stimmengewirr von innen ich klopfte zaghaft und wartete auf das ‚Herein' das kurz darauf kam. Die Gespräche verstummten sofort als ich durch die Tür trat. Keine 2 Meter vor mir standen Fabio Quartararo, Franco Morbidelli und Maverick Vinales gemeinsam mit meinem Vater. Alle 3 starrten mich an und schienen sichtlich verwirrt mich hier zu sehen. Der erste der das Schweigen brach war Fabio „Hey ich kenn dich doch" überlegte er laut „sind wir nicht vorhin ineinander gerannt?" ich nickte nur leicht und blickte hilfesuchend zu Valentino. Dieser Verstand meinen Blick sofort und fing an zu sprechen „Leute, diese junge Dame wird uns mit nach Jerez begleiten. Ich freue mich sehr euch meine Tochter Giulia vorstellen zu können." fast gleichzeitig hörte man „was?" „Deine Tochter?" und „hä?" ich musste mir ein kleines Lachen beim Anblick der Männer vor mir verkneifen. „Ich erkläre euch alles auf dem Weg nach Jerez." meinte Valentino nur.

Nach einer kurzen, ziemlich unnötigen Vorstellungsrunde machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu den Shuttlebussen mit welchem wir zum Flughafen gefahren wurden. Da Maverick darauf bestand vorne zu sitzen saß ich zwischen Vale und Fabio. „Woher kennst du eigentlich Alex?" fragte Valentino nach einer Weile. Ich überlegte kurz ihm irgendeine Lüge zu erzählen, aber es würde so oder so irgendwann raus kommen und ich wollte nicht lügen „Als ich 3 Jahre alt war habe ich eine Zeit bei ihren Eltern gelebt." ich blickte Vale an und er verstand sofort „in dieser Zeit sind wir zusammengewachsen wie Schwestern. Ich konnte immer zu ihr kommen wenn etwas war und seit circa 3 Monaten lebe ich wieder bei ihr, nur diesmal nur zu zweit." Vale legte einen Arm meine Schulter und zog mich an sich ran „ab sofort bin ich auch für dich da, es tut mir leid das du das alles durchmachen musstest." Ich nickte nur. Ich hatte keine Worte dazu, er wusste nur einen Bruchteil der Sachen die vorgefallen waren. Ich habe 3 Jahre bei Alex Familie gewohnt, weil meine Mum nicht in der Lage war sich um mich zu kümmern. Kurz vor meiner Einschulung hat sie vom Amt die Möglichkeit auf einen Entzug bekommen und durfte mich danach wieder haben. Es hat kein Jahr gedauert bis sie wieder angefangen hat Drogen zu nehmen. Ich wusste ich würde Vale alles erzählen müssen, aber das würde ich doch lieber unter 4 Augen machen. Und ob ich ihm die neuesten Geschehnisse erzählen würde wusste ich noch nicht. Fabio hatte zwar Kopfhörer aufgehabt, ich konnte an seinem Blick aber erkennen das er unser Gespräch gehört hatte und ich wollte nicht, dass er herausfand um was es genau ging.

Am Flughafen angekommen wurde ich das erste Mal mit Paparazzi konfrontiert. Es waren nicht viele, aber es machte mir bewusst das es wohl nicht lange dauern würde bis ich bekannt war und man auch wissen wollen würde warum. Valentino schien den selben Gedanken zu haben denn kaum saßen wir im Flugzeug fragte er „ist es für dich okay in der Öffentlichkeit zu stehen? Ich hatte bis heute nie mit der Presse über dich gesprochen und ich stelle es dir frei ob wir deine Identität geheim halten oder nicht, aber es wird kaum vermeidbar sein Gesicht in der Presse zu haben." ich schluckte „ich weiß es nicht. Für mich ist das alles neu. Ich habe kein Problem damit das die Leute wissen, dass du mein Vater bist, aber ich weiß nicht ob ich mit der Aufmerksamkeit gut zurecht kommen werde." antwortete ich ihm ehrlich. Was hätte ich auch anderes tun können, schließlich wusste ich es wirklich nicht. Unser erster Halt auf der Tour würde Jerez sein, da fand kein Rennen sondern nur ein Test statt. Von Donnerstag bis Samstag würden die Tests gehen und am Montag danach werden wir weiter fahren nach Mugello. Die restliche Zeit haben wir zur freien Verfügung. Im Hotel angekommen bekam jeder seine Zimmerschlüssel und wir verabschiedeten uns bis zum nächsten morgen.

Pünktlich 5.30Uhr wie immer wurde ich von meinem üblichen Traum geweckt. Ich hatte so die Schnauze voll davon. Ich wälzte mich noch eine ganze Weile im Bett hin und her, gegen 6 Uhr hielt ich es aber nicht mehr aus und machte mich fertig fürs Frühstück. Eine lange heiße Dusche half mir dabei halbwegs wach zu werden. Ich zog mein letztes frisches T-Shirt an und machte mich auf den Weg zum Frühstücksraum. In dem kleinen Raum standen maximal 12 Tische  und von denen waren nur 3 besetzt. Ich schnappte mir eine Tasse um mir einen Cappuccino aus dem Automaten zu lassen, mit welchem ich mich an einen größeren Tisch in der Ecke setzte. Ich wusste nicht ob die Fahrer sich zum Frühstück trafen und zusammen sitzen wollten oder nicht weshalb ich vorsichtshalber einen Tisch nahm an dem alle Platz fanden. Mit meinem Kaffee in der Hand beobachtete ich die anderen Leute im Raum. An einem Tisch saß offensichtlich ein Geschäftsmann. Er hatte seinen Laptop aufgeklappt auf dem Tisch stehen und sah ziemlich gestresst aus. Am zweiten besetzten Tisch saß eine Mutter mit zwei Kindern, sie sah noch ziemlich verschlafen aus und war sichtlich froh das die Kinder ruhig aßen und sie ihren Kaffee genießen konnte. Gerade als ich mir den letzten besetzten Tisch genauer ansehen wollte wurde ich aus meinem Starren gerissen „Guten Morgen" sagte der junge Mann vor mir mit einem breiten Grinsen. Er rückte sich den Stuhl mir gegenüber zurecht und setzte sich mit einer großen Portion essen an den Tisch. „Guten Morgen" erwiderte ich zaghaft, allein Fabios Anwesenheit machte es mir schon schwer klare Gedanken zu fassen. Was war bloß los mit mir? „Hast du gut geschlafen?" fragte er als er gerade einen Bissen seines Brötchens heruntergeschluckt hatte. „Ja ging schon und du?" ich war so schlecht in Smalltalk doch Fabio schien das überhaupt nicht zu stören „die erste Nacht in einem fremden Bett ist immer ein bisschen komisch, auch wenn wir das ja ständig machen. Man könnte meinen man gewöhnt sich daran" lachte er leicht und verschlang weiter sein Essen.

Kurze Zeit später betrat auch Vale den Frühstücksraum, auch er schaufelte sich eine große Portion vom Buffet auf den Teller bevor er sich zu uns setzte. „Guten Morgen ihr zwei" sagte er strahlend „gut geschlafen?" ich erwiderte das selbe wie vorhin. Inzwischen hatte ich meine zweite Tasse Kaffee vor mir stehen „willst du nicht mal was essen?" fragte Fabio der inzwischen aufgegessen hatte. Ich schüttelte meinen Kopf „bin kein großer Frühstücker, ich kriege früh einfach nichts runter außer Kaffee" „so ging es mir in deinem Alter auch" meinte Vale lachend, „aber inzwischen brauch ich einfach was im Magen." als er fertig war mit essen blieben wir noch sitzen und planen den Tag. „Francesca kommt reist heute hier an, wenn du möchtest können wir dann mit ihr zusammen shoppen gehen. Du brauchst sicher ein paar Sachen." Francesca war Valentinos Freundin, sie ist eine ganze Ecke jünger als er, aber die beiden sind ein so schönes Paar das hatte man schon bei Instagram gesehen. „Ich freue mich darauf Francesca kennenzulernen, wirklich. Aber ich möchte nicht das du viel Geld für mich ausgeben musst." Vale unterbrach mich sofort „ich weiß das ich das nicht muss, aber ich mache es gerne. Also steht der Plan für heute." grinste er frech und so war es beschlossene Sache.



Hallo Leute
Sorry das jetzt über eine Woche nichts kam war beruflich viel unterwegs. Aber jetzt wird's bei mir wieder ruhiger.
Mir ist aufgefallen das ich mich nicht wirklich auf eine Zeitform festgelegt habe beim Schreiben der ersten Kapitel, ich werde jetzt aber erstmal alles fertig schreiben und dann in einem Rutsch alles überarbeiten, auch Rechtschreibfehler korrigiere ich momentan nur grob und überarbeite zum Schluss nochmal, lasst euch davon bitte nicht stören oder wartet solange bis es überarbeitet ist.
Lasst mir doch gerne Feedback da wie ihr es bis jetzt findet oder auch gerne Verbesserungsvorgschläge wenn ihr welche habt.

Die verlorene Tochter des Rennfahrers || Fabio Quartararo ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt