18 | Ein B für ein F vormachen

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Dieses dämliche Tablett ist so winzig, dass ich sicher zweimal gehen muss, um alles in das Schlafzimmer zu bekommen

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Dieses dämliche Tablett ist so winzig, dass ich sicher zweimal gehen muss, um alles in das Schlafzimmer zu bekommen. Tablett? Ja ihr habt richtig gehört: Ich bringe meinem Liebsten Frühstück ans Bett. Ihr wisst ja, was das heißt. Und er hoffentlich auch.

Ich bin echt gespannt, wie er reagieren wird. Wird er sich freuen oder panisch werden? Wenn er panisch wird, werde ich einfach sagen, dass ich meinen Kommentar von damals ganz vergessen habe und ich ihm nur ein Gefallen tun wollte. Doch wenn er sich freut, dann werde ich ihm sagen, dass ich nicht mehr nur sein bester Freund sein kann. Dass ich das ‚B' gerne gegen das ‚F' tauschen möchte. Dass Händchenhalten mit ihm irgendwie doch meines ist und Küsse auf den Mund und Frühstück im Bett.

Ich werde ihm sagen, dass er all das mit mir haben kann, wenn er denn auch möchte und dass wir trotzdem noch beste Freunde sein können. Dass wir trotzdem noch Sex haben werden. Nur nicht mehr den ‚Ich-warte-noch-auf-meine-wahre-Liebe-und-vergnüge-mich-solange-mit-einem-anderen-Sex', sondern den ‚Ich-habe-dich-endlich-gefunden-und-ich-glaube-ich-bin-verliebt-in-dich-Sex'!

Ja, das werde ich! Wenn ich mit diesem dämlichen Tablett in der Hand die Schlafzimmertür aufbekomme....

Ja, das werde ich! Wenn ich mit diesem dämlichen Tablett in der Hand die Schlafzimmertür aufbekomme

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Die Tür geht auf und wie in Zeitlupe schwingt sie zur Seite

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Die Tür geht auf und wie in Zeitlupe schwingt sie zur Seite. Soll ich so tun, als ob ich noch schlafe? Vielleicht hat er etwas vergessen und will es sich nun heimlich aus dem Zimmer holen. Während ich noch überlege, macht meine feine Nase bereits den Duft von frischem Kaffee aus, der mit Nate ins Zimmer geweht kommt. Hat er sich, bevor er abhaut, noch einen Kaffee gemacht? Oder will er vielleicht gar nicht gehen?

Meine Neugier zwingt mein linkes Auge zu einem vorsichtigen Blinzeln.  Da steht er und er hat etwas in den Händen. Ein Tablett mit ... „Frühstück", höre ich seine sanfte Stimme ankündigen, während er das Tablett auf die Kommode stellt und dann zu mir sieht.

Moment... trägt er etwa nur den Leoparden-String? Und hatte er nicht mal etwas über Frühstück im Bett gesagt, was so gar nicht zu dieser Situation passen will? Ich richte mich auf und weiß gar nicht, welche dieser Fragen ich zuerst an Nate stellen soll. Vielleicht die wichtigste: „Du bist noch da?"

„Natürlich bin ich noch da!", antwortet er verwirrt. „Denkst du etwa, nach gestern Nacht gehe ich einfach? Dummkopf", schiebt er hinterher und reicht mir einen Becher mit Kaffee.  Ich nehme einen Schluck und stelle dann den Becher auf meinen Beinen ab. „Ich dachte, weil du heute Morgen so plötzlich verschwunden warst, dass ich dich mit dem Spiel überfordert hätte", gebe ich zu.

„Sah ich etwa überfordert aus?"
„Ein wenig", schmunzele ich.
„Hätte ich dir dann Frühstück gemacht?"
„Ja, richtig. Womit habe ich das verdient?"
„Nur so?" Ich glaube ihm nicht.
„Hat es etwas damit zu tun, das heute ein besonderer Tag ist?"

„Du erinnerst dich?" Nates Augen werden groß. Es hat anscheinend etwas damit zu tun. Das ist gut... Das ist sehr gut.
„Schau mal neben dir in der Nachttischschublade."
„Sag bloß, du kannst schon wieder?", fragt Nate grinsend.
„Immer", antworte ich zwinkernd. „Mach die Schublade auf!"

Nate zieht das oberste Fach auf und wühlt ein wenig darin herum. Dann fördert er ein kleines, längliches Päckchen zutage, das notdürftig mit rosa Geschenkpapier umwickelt ist. „Was ist das?" Nate sieht mich neugierig an.

„Mach es auf", lächele ich. Aufgeregt reißt Nate den Klebestreifen herunter und fördert den silbern glänzenden Haustürschlüssel zutage, den ich ihm am Vorabend abgenommen habe. „Alles Gute zum Jahrestag!", sage ich grinsend.

„Du schenkst mir deinen Ersatzschlüssel?", fragt er irritiert. Ich korrigiere ihn. „Nein, ich schenke dir deinen Schlüssel! Ich habe mir einen weiteren Ersatzschlüssel machen lassen, für den Fall, dass ich meinen verliere. Dieser hier gehört jetzt nur dir!" Nate zieht seine Unterlippe ein, was verdammt süß an ihm aussieht und ich meine, ein wenig Pipi in seinen Augen zu erkennen. Doch er beherrscht sich und reicht mir den Teller, den er zum Frühstück mitgebracht hat. „Ich habe auch etwas für dich!", sagt er und obwohl ich noch keinen großen Hunger habe, wandert mein Blick zu der Scheibe Toast mit Marmelade, dem einzigen Aufstrich, den wir beiden morgens gerne essen. Ich muss zweimal hinsehen, bis mir etwas auffällt.

„Was ist das?", frage nun ich verwirrt, als ich realisiere, dass Nate aus der Toastscheibe einen Buchstaben geschnitzt hat.
„Ein 'B'", erklärt Nate und nun erkenne ich es.
„Wofür steht das 'B'?", frage ich nach.
„Das 'B' steht dafür, dass du mein Bester Freund bist!", erklärt er und knetet dabei etwas nervös seine Hände. „Danke", sage ich, nicht sicher, worauf das ganze hinausläuft.

„Es ist aber noch mehr", sagt Nate und nimmt den Toast in die Hand. Mit drei großen Bissen verändert er das Aussehen der Brotscheibe. Dann legt er sie wieder auf den Teller und ich brauche nur Sekunden, um zu verstehen, welcher Buchstabe sich nun dort befindet. Meine Augen sehen auf und ich schlucke.

„Meinst du das wirklich ernst?" Ich kann nicht verhindern, dass meine Stimme zittrig klingt. Nate nickt. „Ich bitte dich hiermit ganz offiziell einen Buchstaben in unserem Status der Beziehung gegen einen anderen, nur leicht veränderten, auszutauschen. Wenn du dafür bereits bist, Jess. Ich bin es!"

Meine Augen huschen erneut über die Toastscheibe, die nun unverkennbar wir ein 'F' aussieht. Ich nehme den Buchstaben und reiße die beiden Striche des F ab, um sie jeweils oben und unten an der linken Seite wieder anzufügen. 'J' steht dort nun. Nate schaut neugierig auf den Teller und fängt dann an zu lachen.

Auch ich kann nicht verhindern, dass mir ein großer Stein vom Herzen fällt. Eben dachte ich noch, Nate würde mich verlassen und nun möchte er tatsächlich mein Fester Freund werden! Eilig stelle ich den Kaffee beiseite und breite meine Arme aus. Gerade noch rechtzeitig, damit ich Nate auffangen kann, der sich überglücklich hineinwirft.

„Ich habe keine Lust mehr auf Spielchen und Regeln", flüstert er in mein Ohr, als ich ihn auf mich ziehe.

„Und ich will dich endlich immer und überall küssen, wann es mir gefällt", grinse ich und drücke gleich ein paar davon auf sein Gesicht. Die meisten landen auf Nates Mund, der erst lacht und sich dann sehr schnell in meinem vertieft. Das Frühstück ist längst wieder kalt, als wir irgendwann beschließen, aufzustehen.

Den Tag über machen wir das, was wir immer gemacht haben. Wir bestellen uns Pizza zum Mittag, spielen Autorennen und vögeln. Drei Mal.  Aber etwas ist heute anders. Als wir uns an diesem Abend 'Gute Nacht' sagen, gibt es einen Kuss auf den Mund und ich halte die Hand meines festen Freundes in meiner. Und morgen werde ich ihm Frühstück machen. Nur im Leo-String.


Ende

Beste feste FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt