Es war einer der ersten warmen Tage diesen Jahres, an denen der Bürgermeister seine Leute über den Festplatz hetzen lies. Zufrieden strich er sich über seinen enormen Bauch und betrachtete die aufgebauten Stände. In einer Woche musste alles fertig sein, denn dann begann der diesjährige Jahrmarkt hier in Dover. Langsam drehte er sich um und blickte in Richtung Wald der am Festplatz grenzte. Dort im Schatten der Bäume war doch etwas gewesen, er hatte es aus den Augenwinkeln bemerkt.
Fragend kniff er seine kleinen Augen zusammen und ging einen Schritt vorwärts. Doch im nächsten Moment drehte er sich erschrocken um. Ein kleiner Süßigkeitenstand, welcher Schokofrüchte verkaufen würde, war zusammengebrochen und lag nun in Holztrümmern dort.
„Diese Nichtsnutzigen..." murmelte er verärgert und stampfte mit schweren Schritten auf die Arbeiter zu.
Hätte der Bürgermeister einen Augenblick länger in die Schatten gestarrt, hätte er vielleicht etwas gesehen, das er sich nicht erklären hätte können. Etwas das ganz und gar nicht normal war.
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Springen ist für kurze Zeit ein wenig wie fliegen. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein. Um mich herum wurde alles ruhiger und mein Puls wurde wieder etwas langsamer. Ein Schritt, zwei Schritte, drei Schritte, ich begann zu laufen. Ohne nachzudenken sprang ich. Das Adrenalin rauschte als ich in der Luft war und spürte wie ich immer schneller fiel. Ich sah die Klippenwand an mir vorbeirauschen und blickte nach unten in die tosenden Wellen.
„Mady!" schrie eine weit entfernte Stimme.
Keuchend schreckte ich auf. Ich blickte mich um und merkte, dass ich wieder diesen einen Traum gehabt hatte. Immer noch schwer atmend schloss ich die Augen und fuhr mir mit den Händen über mein Gesicht. Wie so oft fragte ich mich, wem diese Stimme gehörte. Kannte ich diese Person überhaupt?
„Ich werde es wohl nie erfahren." seufzte ich und lugte zu meinem Wecker.
Es war zwar erst sieben Uhr, aber ich schlug dennoch die Decke zur Seite und schwang meine Beine über die Bettkante. Während der Ferien arbeitete ich bei Dorothea in ihrem kleinen Restaurant. Gähnend streckte ich mich erstmals ausgiebig und schlurfte anschließend zu meinem Kleiderschrank. Ich legte mir ein rotes Top und eine weiße Jeans auf mein Bett und machte mich auf den Weg ins Bad. Nebenbei summte ich eine Melodie, die mir spontan einfiel. Nachdem ich mich geduscht, hergerichtet und angezogen hatte, machte ich mir Frühstück, bei dem ich mir diesmal viel Zeit lassen konnte. Normalerweise schlang ich es hinunter, damit ich nicht zu spät zur Schule oder zur Arbeit kam. Im nächsten Moment hörte ich im Flur leises aber schnelles Klacken auf dem Laminat.
„Naa meine Süße?" grinsend beugte ich mich zu Alika, welche ihren Kopf schief legte und mich mit ihren großen schwarzen Augen ansah.
Meine 2 Jahre alte Shiba Inu Hündin kam auf mich zu getrottet und lies sich am Kopf kraulen. Leise schlich ich zum Zimmer meiner Mutter. Dort angekommen öffnete ich vorsichtig die Tür und streckte meinen Kopf rein. Sie schlief noch. Ihre hellbraunen langen Haare, die ich von ihr hatte, hatte sie immer noch zu einem Dutt gemacht. Allerdings waren die Haare nur noch wirr hoch gesteckt, denn scheinbar war sie gestern einfach eingeschlafen und hatte vergessen ihn zuvor zu lösen.
Genauso leise, wie ich sie aufgemacht hatte, schloss ich die Tür wieder, bis ich das leise Klicken des Schlosses hörte.
Ich schrieb ihr einen Zettel, dass ich bereits mit Alika draußen war und legte ihn auf den Küchentisch.
"Na komm, wir gehen spazieren." sagte ich leise und nahm die Leine vom Regal im Flur.
Sofort kam sie zu mir und ich leinte sie an. Schnell schlüpfte ich noch in meine Sneaker und anschließend verließen wir die Wohnung.
Sorglos ging ich mit Alika die übliche Runde am Waldrand entlang. Noch wusste ich nicht dass sich mein Leben schon bald gewaltig auf den Kopf stellen würde und nichts mehr normal sein wird.
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W o l f s r u d e l
Lobisomem"Egal wer oder was kommt. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen." flüsterte Kyle. Bis vor wenigen Tagen hätte Madison noch nicht einmal geglaubt dass es Werwölfe geben könnte. Doch plötzlich findet sie sich in einem Kampf zweier Werwolfsrudel w...