C h a p t e r 6

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Fast vier Stunden später standen wir wieder an der Haustür und verabschiedeten uns nun.

„War echt ein schöner Abend. Sollten wir öfter machen finde ich. Kommt gut heim!" Mag umarmte mich fest.

„Bis Montag!" rief Jim ihr unterm gehen zu bevor sie die Tür schloss.

Wir gingen die Straße runter bis sich unsere Wege trennten. Jim und Annie mussten nach rechts abbiegen und ich gerade aus weiter gehen.

„Pass auf dich auf Maddy. Schreib mir wenn du daheim bist." Annie fiel mir um den Hals und sah mich darauf anschließend gespielt streng an.

"Mach ich Mutti." lachte ich und winkte den beiden zum Abschied.

Schließlich machte sich jeder auf den Weg und ich schlenderte unter den Straßenlaternen entlang. Ich war noch nie der Typ Mädchen die sich alleine nachts draußen fürchteten.

Ein kalter Windzug kam auf und ich zog mir fröstelnd die Jacke etwas enger um den Körper.

Als ich in der Nähe der Diskothek vorbei lief konnte ich von weitem leise die Musik hören.

Ich blickte zum Sternenhimmel auf und atmete die kühle Nachtluft ein. Neben mir im Grasstreifen hörte ich ein paar Grillen zirpen, die sofort wieder verstummten wenn ich an ihnen vorbei kam.

In der verlassenen Straße in die ich nun bog saß ein junger Mann mit einer Flasche in der Hand. Vermutlich war Bier darin und er war betrunken.

Als ich näher kam sah er mich neugierig an und stand schwermütig auf.

„Hey du! Wo ist Alex? Hä?" lallte er und kam mir immer näher.

Ich ignorierte ihn, ging einen großen Bogen um ihn und wollte schnell vorbeilaufen.

Doch plötzlich spürte ich eine kräftige Hand um meinen Unterarm.

Erschrocken drehte ich mich zu dem Mann um, der erstaunlich schnell bei mir angekommen war.

„Lass mich los." ich versuchte mit ruhiger Stimme zu sprechen doch dies gelang mir nicht ganz.

Die Angst kroch langsam in mir hoch als er fester zupackte und ich weit und breit niemanden entdeckte der mir helfen könnte.

„Du bist doch die Braut von vorhin." er drückte mich zur Wand und ich versuchte mich heraus zu winden doch er war viel zu kräftig.

Ich zielte mit meinem Knie zwischen seine Beine aber in dem Moment schubste er mich auf den Boden.

Ich fiel hart auf meinen linken Arm und spürte sofort ein brennendes Stechen an meinem Unterarm. Als ich zu der Verletzung blickte sah ich eine blutige Glasscherbe die leicht in der Haut steckte. Sofort darauf sah ich auch schon den ersten Tropfen Blut herunterlaufen.

Ein wenig geschockt biss ich die Zähne zusammen, da ich mich aufsetzen wollte und Abstand zu dem Betrunkenen zu bekommen.

Auf einmal spürte ich jedoch einen schweren Druck auf meinem Rücken und ich versuchte aus Reflex zu schreien. Allerdings kam aus meinem Mund nur ein leises schluchzen heraus.

Verzweifelt wollte ich ihn von mir stoßen und so schnell wie möglich weg zu laufen. Dies gelang mir aber nicht da er einfach zu schwer war. Ich konnte mich nicht bewegen. Ob dies daran lag dass er mich zu kräftig auf den Boden drückte oder ob es an meiner Angst lag, welche mich erstarren ließ, wusste ich nicht.


Doch bevor ich irgend etwas tun konnte, ließ auf einmal der Druck auf meinem Rücken nach und ich hörte wie der betrunkene Kerl neben mir schwer zu Boden fiel.

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