Gleich nachdem ich mit Alika eine Runde spazieren gegangen war, hatte ich mich auf mein Fahrrad gesetzt und nun machte ich mich gerade auf den Weg zum Restaurant, zu Dorothea. Schnell trat ich in die Pedalen und spürte wie der Wind auf mein Gesicht traf. Ich blinzelte mehrmals, denn davon tränten mir die Augen.
Alles um mich herum zog rasch an mir vorbei und ich wurde immer schneller, da es bergab ging. Doch schon bald musste ich langsamer fahren und ließ mich einfach rollen.
Während ich durch die mittlerweile belebteren Straßen entlang fuhr, kamen mir viele Menschen entgegen. Alte Gesichter, junge Gesichter, Frauen und Männer. Nur für eine Sekunde betrachtete ich sie und schon waren ihre Gesichter wieder wie weggewischt, so wie Regentropfen auf der Windschutzscheibe.
"Du bist heute aber früh da." begrüßte mich Dorothea, als ich endlich angekommen war und das kleine gemütliche Restaurant betrat.
"Ich bin heute früher aufgestanden als sonst und dachte mir, da kann ich auch gleich herkommen." lächelte ich und half ihr die Stühle von den Tischen zu stellen.
"Das ist aber lieb von dir." Dorothea strahlte mich an, "Dafür bekommst du natürlich ein wenig mehr Geld als normal."
"Ach, das ist wirklich nicht nötig. Das mach ich gerne." lehnte ich höflich ab.
"Keine Widerrede." lachte sie und ging zur Küche.
"Auch gut." murmelte ich grinsend, da ich wusste, dass ich nicht mit ihr diskutieren konnte.
Sofort machte ich mich daran alle Tische mit einem nassen Lappen abzuwischen und anschließend, wie üblich, mit Teelichtern und einer kleinen Blumenvase mit frischen Rosen zu dekorieren.
"Und hier hast du zusätzlich noch 10€ für die Stunde heute morgen." Dorothea legte mir, nach mehreren Stunden Arbeit, einen weiteren Schein auf mein heutig verdientes Geld, zwinkerte und schenkte mir ein warmes Lächeln.
"Vielen Dank." bedankte ich mich bei ihr, "Nächste Woche kann ich leider nicht kommen, weil die Schule wieder beginnt. Aber ich komme wieder wie sonst am Wochenende an den Vormittagen."
"Du bist mir wirklich eine große Hilfe Madison." Sie umarmte mich kurz bevor ich ging und wünschte mir viel Spaß in der Schule.
Natürlich machte mir die Arbeit bei Dorothea Spaß, doch ich arbeitete an den Wochenenden nicht ganz freiwillig. Ich wollte auf ein Studium sparen, denn meine Mutter verdiente zu wenig um es mir ermöglichen zu können.Ich verließ das Restaurant und das kleine Glöckchen über der Eingangstür klingelte hell. Als ich draußen war, wollte ich gleich zu meinem Fahrrad gehen, das am Straßenrand direkt gegenüber des Eingangs stand. Doch plötzlich wurde ich am Arm nach hinten gerissen und eine Sekunde später raste ein Fahrradfahrer genau dort entlang, wo ich einen Moment zuvor noch gestanden hatte. Ich schnappte nach Luft und drehte mich nach der Person um, die mich vor einem Zusammenstoß bewahrt hatte. Doch dort war niemand. Das einzige das ich bemerkte, war ein fremdartiger Duft, welcher herb und gleichzeitig süß roch. Ich blickte in jede Richtung und spähte durchs Fenster des Restaurants. Dort saßen noch immer das ältere Paar und die drei jungen Frauen. Niemand anderes war sonst zu sehen. Fragend schüttelte ich den Kopf und strich mir gedankenverloren eine Haarsträhne zurück, welche sich gelockert hatte.
Komisch.
Ein zweites mal ging ich zu meinem Rad und versuchte das eben geschehene zu verdrängen. Als ich daheim war, hatte ich es tatsächlich bereits vergessen.
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W o l f s r u d e l
Hombres Lobo"Egal wer oder was kommt. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen." flüsterte Kyle. Bis vor wenigen Tagen hätte Madison noch nicht einmal geglaubt dass es Werwölfe geben könnte. Doch plötzlich findet sie sich in einem Kampf zweier Werwolfsrudel w...