„Warum denn so panisch?" fragt Fiona besorgt?
Anette wirbelt herum und meint: „Ich, ne... also ... 5 Minuten klitoral mit einer elektrischen Zahnbürste machen! Der spinnt doch! Dann lass ich mich lieber auf ne Zigarre ein, auch wenn ich keine Ahnung habe, was er damit meint...."
„Also ich würde ja die 5 Minuten durchstehen, für einen Orgasmus..." murrt Fiona genervt.
Anette bleibt den restlichen Tag hibbelig und nervös.
Sie kann sich kaum auf eine Aufgabe konzentrieren, immer wieder muss sie an verschiedene Szenarien denken, die sie erwarten könnten.
„Jetzt zerbrich dir nicht den Kopf, in wenigen Minuten weißt du, was dich erwartet." meint sie zu sich selbst und sieht auf die Uhr.
Sie soll um halb 6 vom Büro abgeholt werden.
Da klingelt ihr Handy.
„Ben?"
Anette hebt ab.
„Hallo Ben, was gibt's?" stammelt sie ins Telefon.
„Dein Abholservice ist da. Kommst du runter?"
Sie schnappt ihre Tasche und läuft runter auf die Straße.
Dort wartet Ben auf sie.
Anette steigt ein und greift nach dem Gurt.
„Dachte Ralf holt mich heute ab, was machst du hier?"
„Er hat mich heute spontan auf nen Whisky und eine Zigarre eingeladen. Ich hab gefragt, ob du auch mitkommen darfst, bisschen unter Menschen sein, und er war davon angetan."
„Ja, verständlich..." murmelt Anette.
Ihr wird langsam klar, was Ralf heute für sie geplant hat.
Bei ihren Freunden angekommen, verschwinden die Männer direkt im Wohnzimmer.
Fiona zieht ihre Kollegin zu sich und meint: „Weißt du, was die vorhaben?"
Anette schüttelt den Kopf: „Nö, keine Ahnung. Ich soll heute irgendwas mit ner Zigarre machen aber mehr auch nicht..."
„Oh, das erklärt einiges." grinst Fiona.
„Was?"
„Anette?" ruft es aus dem Wohnzimmer.
Es ist Ralfs Stimme, die sie direkt zusammenzucken lässt.
Sie geht zu den Männern und wird dort mit ihrer Aufgabe konfrontiert.
Vor Ralf und Ben steht bereits eine Flasche Whisky und Gläser, in denen sich Metallwürfel befinden.
Anette sieht die Gläser und wird von Ralf angesprochen: „Du bist bitte so lieb und hilfst uns, den Boden sauber zu halten heute."
„Hä?"
Ben beugt sich vor und öffnet eine Holzkiste.
Anette kann kurz erkennen, was darauf steht.
„Fuck, die zwei rauchen jetzt hier ne Zigarre, oder was?" geht ihr durch den Kopf.
„Knie dich zwischen uns. Gesicht weg von der Couch..." fordert Ralf sie auf.
Fiona schubst sie kichernd vorwärts und Anette geht auf die Beiden zu.
Sie geht auf die Knie und dreht sich weg vom Sofa.
„Jetzt den Rücken gerade. Streck die Arme aus, Hände zusammen. Form eine Schüssel mit den Handflächen. Genau. So bleibst du jetzt."
„Was habt ihr vor?"
„Whisky genießen, nebenbei eine Zigarre schmecken lassen und über die letzten Tage plaudern. Was Männer eben so machen, an einem Donnerstagabend." murrt Ben ihr ins Ohr, greift an ihr vorbei und hebt sein Glas hoch.
Anette zuckt zusammen. Ralfs Hand, die von der anderen Seite an ihr vorbeigreift, schreckt sie auf.
Dann hört sie ein komisches Geräusch und ihr wird etwas in die Hände geworfen.
„Was ist das?"
„Hab die Zigarre abgeschnitten ..." meint Ben.
Danach hört sie ein Feuerzeug klicken und ein Geruch erfüllt den Raum.
Es riecht nicht schlecht, erinnert aber dennoch an gewöhnlichen Zigarettenrauch.
Anette rümpft die Nase, denn einer der Beiden Männer in ihre Richtung ausgeatmet.
Eine dichte Rauchwolke hüllt ihren Kopf ein.
Dann schreckt sie erneut zusammen.
Bens Hand taucht in ihrem Blickwinkel auf.
Er hält die Zigarre fest und kommt damit immer näher ran an ihre Hände, die weiterhin ausgestreckt und zu einer Schüssel geformt sind.
„Keine Angst. Die Asche ist nicht heiß." haucht er ihr ins Ohr.
Sie starrt auf seinen Finger, der auf die Zigarre tippt und die Asche, die vorne dranhängt, lockert.
Er tippt erneut auf die Zigarre und dann bricht ein Teil der Asche ab.
Anette kneift die Augen zu, spannt ihren Körper an und macht sich auf einen Schmerz gefasst.
Dieser bleibt aus.
Die Anspannung fällt von ihr ab und sie öffnet wieder die Augen.
Sie hat Asche auf den Händen liegen, doch die befürchteten Schmerzen blieben aus.
Anette atmet durch und sinkt dabei ein kleines Stück zusammen.
„Aufrecht bleiben!" meint Ralf bestimmt und sie drückt sofort wieder den Rücken durch.
Zwei Stunden später liegt Anette frisch geduscht im Bett und lässt den Abend Revue passieren.
„Was war das wieder für ein verrückter Tag? Und über welchen Urlaub haben die zwei da gesprochen? In den Bergen? Im Schnee? Wozu braucht Ben bald eine neue Winterjacke?"
Anette wälzt sich noch einige Minuten herum, bis sie endlich den Kopf ausschalten kann und einschläft.
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Locktober
Short Storynach einem anstrengenden September kann Anette den Oktober ruhiger angehen, Fiona hingegen hat es umso schwerer