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Namjoon

Es war wirklich ungewohnt ohne meinen kleinen Bruder neben mir aber so ist es jetzt eben. Er ist zuhause und ruht sich aus. Vermutlich schläft er noch.
Sorgen machte ich mir dennoch. Ich hatte schon den ganzen Morgen so ein flaues Gefühl und es will nicht verschwinden.
Und es ging erst recht nicht mehr, nachdem mein Handy mir Taehyungs Namen anzeigte und mir somit symbolisierte, dass er gerade anruft. Schnell sah ich durch die Klasse um zu gucken, ob mein Lehrer wieder kam. Tat er aber nicht also ging ich auch direkt ran.
„Taehyung?"
Erst hörte man nichts. Nur ein schnelles Atmen. Ich wollte schon ansetzen was zu sagen, als ich dann doch seine Stimme hörte. Aufgeregt, zitternd. „N-Namjoon.. fuck..", er schluchzte auf, „komm her."
Ich sagte dazu nichts mehr. In meinem Kopf schrillten alle Alarmglocken auf Hochtouren. Das Telefonat beendete ich sofort. Yoongi sagte ich nur, dass es um Tae geht und dann ging ich auch los.
Mit schnellen Schritten ging ich den Weg zur Bushaltestelle, wo der Bus zum Glück keine Minute später kam und stieg ein. Während der Fahrt checkte ich immer wieder meine Nachrichten um nichts zu verpassen aber es kam nichts. An der richtigen Haltestelle stieg ich aus und rannte den Rest bis zu unserem Haus. Ebenso die Treppen hetzte ich hoch in Taes Zimmer. Da war er aber nicht. „Taehyung?!"
Sofort sah ich mich um. Unten wird er ganz sicher nicht sein. In meinem Zimmer ist er auch nicht, also Bad!
Und dort war er auch. Mein kleiner Bruder ging auf und ab, hatte seine Hände in den Haaren vergriffen und die Augen fest zugekniffen.
„Ich bin da! Hey!"
Sanft nahm ich Tae am Arm, löste diese Hand von seinen Haaren und zog ihn zu mir. Genau dann, als ich ihn in den Arm genommen habe, brach er weinend zusammen, sodass wir uns setzen mussten.
„Ich kann nicht mehr ich schaff das nicht mehr! Das alles ist so überfordernd ich-ich- MAN!"
Er war total unruhig. Er wusste nicht was er tun sollte oder wohin mit seinen Händen. Wohin er sehen sollte oder was er überhaupt sagen sollte. Kurz gesagt, mein Bruder war gerade am Rande der Verzweiflung.
Ich selber versuchte ruhig zu bleiben aber machen wir keinem was vor. Diese Situation machte mich fertig. Sie überfordert auch mich.
„T-tae.. mein kleiner schau mich an! Du musst dich beruhigen! Hast du deine Tablette genommen?"
Schnell schüttelte er den kopf. „Ich hatte es vergessen u-und dann eben zwei genommen. Vor paar Minuten erst!"
„Zwei..? Scheiße warum zwei?! Es reicht eine, die ist hoch dosiert verdammt!"
Sofort verlor er mehr Tränen. „Es tut mir leid man! I-ich weiß doch- fuck ich weiß doch auch nicht mehr ich-"
Er stieß einen lauten überforderten Schrei aus und krallte sich wieder in seine Haare. Schnell drückte ich ihn wieder mehr in meine Arme und schaute mich um. Auf dem Waschbecken war wirklich die Pillendose.
Yoongis Mutter ist Ärztin und wenn er mal was an Medikamenten für Freunde oder sich braucht, bekommt er sie. So hat er halt auch mal welche für Taehyung bekommen. Die sollen dafür sorgen, dass er eben nicht solche Anfälle bekommt. Dafür muss er die aber auch direkt morgens nehmen.
Die Hände hatte er runter genommen und weinte nun nur noch in meinen Armen. So wippte ich also sachte mit ihm hin und her, damit er sich etwas beruhigen konnte. Auch die zwei Pillen zeigten allmählich ihre Wirkung. Sie knockten ihn komplett aus und er schlief ein. Vorsichtig hob ich ihn hoch und brachte Taehyung in mein Zimmer ins Bett. Yoongi schrieb ich eine Nachricht, dass ich heute nicht mehr zur Schule komme und berichtete ihm von dem Vorfall. Er darf sowas wissen, denn Taehyung vertraut ihm ebenso viel wie mir. Yoongi ist quasi wie ein Bruder für uns.

Fake identity [KookV]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt