capítulo siete

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Nachdem Álvaro die Schlafzimmertür geschlossen hatte, nahm er meine Hand und ging mit mir den Flur entlang. „Wie viele Leute seid ihr?", fragte ich ihn nach einer Weile. Es gab so viele Türen, sodass hier mit Sicherheit 30 Leute übernachten konnten. „Wir sind eine etwas größere Familie, aber keine Sorge, nicht in jedem der Zimmer schläft jemand." erklärte er mir. Álvaro musste bemerkt haben, dass ich die ganzen Türen angesehen hatte. Ich nickte nur und wir kamen im Foyer an. Wir gingen die Treppe runter und liefen dann, über hellen Marmor, nach rechts. Der Eingangsbereich des Hauses war wunderschön. Es war hell und überall gab es goldene Akzente.

Meine Gedanken wurden vom Eingang weggezogen, als ich Stimmen hörte. Je weiter wir gingen, desto lauter wurde es. Álvaro ging mit mir links in einen großen Raum und alle verstummten. Wir blieben in der Tür stehen und ich wäre gern im Erdboden versunken. In dem Raum stand ein langer Tisch mit vielen Stühlen. An den Wänden hingen einige Familienbilder mit Menschen, welche ich am Tisch sitzen sah. Ich zählte sechs Männer, die alle Ähnlichkeiten mit Álvaro hatten. Neben einigen saßen Frauen, von denen mich zwei freundlich anlächelten. Am Kopf des Tisches saß ein Mann mittleren Alters, und rechts von ihm saß Álvaros Mutter. Sie lächelte mich ebenfalls an. „Setzt dich doch bitte, Schätzchen." , sprach sie mich an.

Álvaro zog mich mit sich und setzte sich. Nach kurzem Zögern nahm ich auch Platz und wünschte mir, dass sie endlich aufhörten, mich anzustarren. Sie sollten mich einfach nicht beachten und weiteressen. „Wie hast du geschlafen, Schätzchen?", fragte mich die Mutter. Ich sah zu ihr auf und erkannte die Wärme in ihren Augen. „Gut, denke ich." Gab ich mit einem gezwungenen Lächeln zurück. Sie sah mich eindringlich an, aber lächelte dann zurück. Ich verstand nicht, wieso sie so nett zu mir war. Schließlich hatte ich gesagt, dass ihr Sohn spann. „Bei mir hätte sie definitiv sehr gut geschlafen." , kam es plötzlich von einem der anderen Männer. Er war ebenfalls gut gebaut und groß. Da er und auch die anderen Álvaro sehr ähnlich sahen, ging ich davon aus, dass es seine Brüder waren. „Du weißt genau, dass sie zu alt für dich ist." Ertönte plötzlich die tiefe Stimme des Mannes am Kopf des Tisches. Der Braunhaarige, welcher sich als Erstes zu Wort gemeldet hatte, sah zwar jünger aus als Álvaro, aber nicht jünger als ich.

„Du weißt doch, wenn du dir eine ältere nimmst, dann schneidet sie dir die Eier ab." , meldete sich ein dritter zu Wort. Über die Wortwahl des Mannes, war ich sehr überrascht, aber ich war nicht die Einzige. Die Frau neben ihm und auch der Rest der weiblichen Personen am Tisch sahen ihn entgeistert an. Die Männer hingegen grinsten alle breit und sahen zu Álvaro. Dieser sprühte mit seinen Augen Giftpfeile in die Richtung seiner Brüder. Ich verstand nicht, wieso es Álvaro so wütend machte, die Information war gar nicht an ihn gerichtet.

Nach ein paar Minuten, hatten alle wieder begonnen zu essen und auch ich nahm mir etwas, da ich in den letzten Tagen kaum etwas zu mir genommen hatte. „Hast du schon eine Vorstellung von deinem Hochzeitskleid, mi amor?" , fragte mich Álvaro. Ich sah ihn verwirrt und gleichzeitig schockiert an. Daraufhin grinste er und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Bei dem Anblick seines Grinsens und seiner Hand auf meinem Oberschenkel, überkam mich die Übelkeit. Ich sprang auf und rannte aus dem Raum, während ich mir mit meiner Hand an den Mund fasste. Hinter mir hörte ich laute Schritte und dann spürte ich einen Arm an meinem Rücken. Álvaro ging mit schnellen Schritten mit mir in ein Bad und ich schaffte es gerade so zur Toilette.

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