capítulo uno

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Annabelle Laurent

"Kannst du mir kurz helfen, Anna?", kam es von Alisha. Ich hatte gerade das Geschirr in die Spülmaschine geräumt und wollte wieder an den Tresen. Da das gesamte Küchenpersonal krank geworden war und kein Ersatz gefunden wurde, mussten wir zu zweit das Café öffnen. Es war nur sehr klein und kaum Leute kamen hier her, deshalb dachte ich eigentlich es könnte nicht so schwer werden. Leider hatte ich mich getäuscht. Es war super anstrengend und stressig. Ich musste normalerweise nur Bestellungen aufnehmen, das Essen zu den Tischen bringen und abkassieren. Alisha schaffte es aber nicht alleine Kaffee zu kochen, Essen zu erwärmen und den Abwasch zu machen. Somit musste ich ihr helfen und das war stressiger als mein Medizinstudium.

Ich hatte bald mein erstes Jahr in der Vorklinik gemeistert und freute mich schon auf meine Semesterferien. "Wobei brauchst du Hilfe?", fragte ich Alisha. Als ich neben ihr zum Stehen kam, stemmte ich meine Arme auf die Theke und atmete tief durch. Dann drehte ich mich nach links und sah sie abwartend an. "Ich brauche keine Hilfe. Ich wollte dich nur fragen, ob du nachher mit mir in den Club gehst." , fragte sie mich grinsend. Seit meinem Studium war ich nicht in einem Club und ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn es so geblieben wäre. Kopfschüttelnd sah ich sie an und erkannte, wie die Freude aus ihren braunen Augen verschwand. Entschuldigend lächelte ich, während ich kurz Wut in ihren Augen aufblitzen sah. War sie so wütend, weil ich nicht mit wollte? "Ich wollte mein Geld sparen." , erklärte ich ihr schnell. Ihre Miene veränderte sich wieder und sie fing an zu strahlen. "Den Eintritt bezahle ich und die Drinks ein paar hübsche Männer." , erwiderte sie lächelnd. Das war schon ein gutes Angebot, aber irgendwie zweifelte ich daran, dort hinzugehen. "Komm schon. Es ist Mittwoch und wir öffnen morgen nicht." , versuchte sie mich zu überzeugen. Und es war dort etwas dran.

Ich blickte für ein paar Sekunden konzentriert an die Wand, um so zu tun, als würde ich es mir überlegen. "Okay, na gut." , sagte ich dann wenig entschlossen. Nach dem ersten Argument hatte sie mich schon fast und das Grübeln täuschte ich vor, damit ich so meine Zweifel unterstreichen konnte. "Okay, super. Dann hole ich dich nachher gegen neun ab und wir gehen gemeinsam hin."

Mittlerweile war es 19:30 Uhr und ich war auf dem Weg in meine Wohnung. Da ich nicht die finanziellen Mittel hab wie andere, konnte ich mir nur ein kleines Apartment in Brooklyn leisten.

Nach fünf Minuten laufen, stand ich vor meiner Wohnungstür und schloss sie auf. Drinnen schloss ich die Tür und stieg direkt unter die Dusche. Dann trocknete ich mich ab und cremte mich ein. Im Schlafzimmer suchte ich mir ein Kleid raus und da mein Schrank sowieso nicht viel Party-Kleidung beinhaltete, nahm ich irgendein schwarzes kurzes Kleid und zog es an. Danach nahm ich mir etwas Schmuck und Schminke und setzte mich im Flur vor meinen Spiegel.

Kurze Zeit später war ich fertig und hatte trotzdem ein ordentliches Make-up. Ich wollte gerade mein Zeug aufräumen, als es an der Tür klingelte und Alisha mich mitnahm, nachdem ich mir meine Tasche umgehangen hatte.

Los Romeros - entführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt