„Was war für dich bis jetzt am schlimmsten?", fragte ich Mina vorsichtig. Sie atmete tief ein und sah auf einen Punkt. Kurz dachte ich darüber nach, ob es keine gute Idee war, das einfach zu fragen, aber sie fing dann an zu reden. „Ich hatte schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Familie und auch kaum Freunde, deswegen gab es auch keinen, der nach mir gesucht hatte. Das hatte mich sehr heruntergezogen, aber die Hochzeitsnacht war für mich am schlimmsten, weil Dario komplett dicht war. Ich hatte solche Angst vor ihm, dass ich nichts getan hatte und es einfach über mich ergehen lassen hatte." An ihrer zitternden Stimme und den Tränen, welche sich in ihren Augen bildeten, konnte ich erkennen, dass es ihr schwerfiel, darüber zu reden.
Um ihr zu zeigen, dass ich mit ihr mitfühlte, legte ich meine Hand auf ihr Bein. Sie sah mich an und lächelte leicht. „Hier seid ihr also. ", kam es plötzlich aus Richtung der Tür. Estelle stand im Türrahmen und lächelte uns zu. „Ich wollte euch beide holen." Sie sah ihre beiden Töchter an. „Ihr müsst mir kurz helfen und dann wollte ich mit euch zusammen essen." Ellena und Alicia standen auf und stiegen aus dem Pool. Sie winkten und gingen dann mit ihrer Mutter mit.
Ich wartete ein paar Sekunden, bis ich mir sicher war, dass sie uns nicht mehr hören konnten. „Hattest du nie darüber nachgedacht, zu fliehen?", wollte ich von Mina wissen. Sie sah mich überrascht an und setzte sich dann gerade hin, bevor sie anfing zu reden. „Dario hatte mir gesagt, dass eine Flucht aussichtslos wäre, deswegen habe ich es auch nie versucht. Und wenn du Álvaros Vertrauen gewinnen willst, dann darfst du nicht versuchen zu entkommen, denn danach wird er dir nie mehr vertrauen."
Mir war klar, dass ich, wenn er mich wirklich finden würde, nur noch mit einem Bodyguard durch das Anwesen laufen dürfte. „Aber wenn wir die Flucht richtig planen würden, dann könnten sie uns nicht finden und wir würden ein normaleres Leben leben können als hier. ", erklärte ich ihr. „Belle, es wäre einfacher, aus einem Gefängnis auszubrechen, als vor den Romeros zu entkommen."
„Nur weil es schwer wird, heißt es nicht, dass es unmöglich ist. Und was haben wir zu verlieren? Wenn wir es schaffen, dann müssten wir zwar für ein paar Wochen versteckt leben, aber sie werden sich neue Frauen suchen und uns vergessen." Mina grübelte, was ich an ihren umherwandernden Augen erkannte. „Okay, aber wir müssen einen gut durchdachten Plan haben und wissen, wo wir hin können, denn wenn wir dann auf der Straße leben, wäre es besser hier zu bleiben." Da hatte sie recht, ich musste an ein Handy kommen, um Freunde von mir um Hilfe zu bitten. Dann könnten sie uns helfen und es würde funktionieren.
Wir entspannten uns noch ein wenig, bis Ellena kam, um uns zu holen. Wir gingen uns umziehen und stießen dann auf die anderen, um zu essen. Estelle wollte mit uns zusammen einen Film sehen, da die Männer alle unterwegs waren und mir war es nur Recht, wenn ich mich von morgen ablenken konnte.
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Los Romeros - entführt
RomantizmInnerhalb von einer Nacht ändert sich das Leben von Belle schlagartig. Ohne Vorahnung geht die 19-jährige Medizinstudentin mit ihrer Arbeitskollegin in einen Club feiern. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, liegt neben ihr nicht der Typ, der am Vor...