capítulo ocho

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Ich wusste nicht, was ich denken oder tun sollte. Die Menschen schienen es alle ernst zu meinen und ich sollte ihn heiraten. Aber ich verstand nicht, warum ich? Er sah gut aus und war anscheinend auch sehr reich. Also hätte er jede haben können. „Wirst du dich jetzt immer übergeben, wenn ich dich anfasse, mi amor?", fragt Álvaro plötzlich hinter mir. Es war mir unangenehm, dass er geblieben und nicht wenigstens vor die Tür gegangen war. Ich spülte mir meinen Mund aus und drehte mich dann zu ihm um. „Wieso lässt du mich nicht einfach nach Hause gehen? So bringt es uns doch beiden Nichts." Versuchte ich, ihn zu überzeugen. Doch er grinste einfach nur und lief einige Schritte auf mich zu. „Wenn ich dich gehen lassen würde, dann wäre ich ziemlich dumm."

Auch wenn es mir schmeichelte, änderte es nichts an der Tatsache, dass ich ihn nicht liebte, bzw. nicht einmal kannte und das alles nicht wollte. Álvaro kam noch einen Schritt auf mich zu und stand jetzt direkt vor mir. Mit seinen grauen Augen sah er mich an und ich versuchte darin wenigstens ein wenig Verständnis zu erkennen, aber vergebens. Mit seiner rechten Hand begann er an meiner Taille entlangzustreicheln. Ich nahm sie aber sofort weg und drückte ihn von mir. „Spätestens morgen Abend gehörst du mir. Die Hochzeitsnacht lasse ich mir nicht wegnehmen, mi amor", erklärte er. Mir lief es eiskalt über den Rücken. Er hatte mir also gerade gesagt, dass er sich morgen nehmen wird, was er will. „Ich werde dich nicht heiraten." Versuchte ich ihm klarzumachen. Ich verstand nicht, was sein Problem war. Er hätte einfach in einen Club gehen können und sich eine Frau aussuchen müssen. „Doch wirst du. ", erwiderte er.

Genervt atmete ich aus und ging an ihm vorbei Richtung Tür. „Warum darf ich meine Meinung nicht äußern?", wollte ich dann wissen. Álvaro drehte sich zu mir um und musterte mich von oben bis unten. Dann blieben seine Augen an meinen hängen. „Du darfst mir deine Meinung sagen, aber wenn ich sie nicht für richtig halte, dann ist sie mir egal." , kam es stumpf von ihm. Ich sollte also einen Mann heiraten, den ich nicht kannte, der mich nicht liebte und dem meine Meinung egal war. Diese Ehe würde auf keinen Fall gut funktionieren.

„Wenn ich dich schon heiraten muss, dann will ich wenigstens wissen, warum." Überraschenderweise nickte Álvaro und ging mit mir, ohne noch etwas zu sagen, zusammen aus dem Bad. An der Tür zum Esszimmer sagte er kurz etwas und dann gingen wir über die Treppe in die 2. Etage. Dort führte er mich durch die Gänge, ohne etwas zu sagen. Und dann hielt er endlich an und öffnete eine Tür. Wir traten ein und es stellte sich als Büro heraus. Es hatte den gleichen Einrichtungsstil wie das Schlafzimmer, wodurch es mir sehr gefiel. An den weißen Wänden hingen wieder künstlerische Bilder. Der gläserne Schreibtisch stand in der Mitte des Raumes. Dahinter waren raumhohe Fenster, welche einen großen Garten zeigten.

„Was genau möchtest du wissen, mi amor?", fragte mich Álvaro, als er an mir vorbeiging. Die Tür hatte er geschlossen, was mir etwas Angst machte. Aber selbst wenn er sie aufgelassen hätte, würde mich hier niemand hören. „Ich möchte wissen, warum du mich heiraten willst und dir nicht eine Frau nimmst, die dich auch will?", erklärte ich ihm. Er ging auf den Schreibtisch zu und lehnte sich dagegen. Er musterte mich wieder und sah mir dann in die Augen. „Du wirst mich irgendwann lieben, mi amor. ", gab er mir als Antwort. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob er es ernst meinte.

„Kannst du dich an Mittwochnacht erinnern?", kam es nach einer Weile von Álvaro. Ich schüttelte den Kopf, da ich nicht wusste, wie ich vom Club in das Bett von ihm gekommen war. Dann fiel mir aber wieder etwas ein. „Du meintest, mir hätte jemand etwas ins Getränk getan. War es Mike?" Meine Frage kam nur fast flüsternd aus meinem Mund, weil ich Mike eigentlich nicht für so jemanden gehalten hätte. „Ja und wenn Raul es nicht mitbekommen hätte, dann wärst du jetzt mit Sicherheit keine Jungfrau mehr, mi amor."

Schockiert sah ich zu Álvaro. „Woher weißt du es?", wollte ich immer noch schockiert wissen. „Weißt du nicht mehr, was du uns in der Nacht erzählt hast?", hakte er nach. Ich schüttelte nur meinen Kopf und war noch erschrockener, als er von uns sprach. Wer wusste es denn noch? „Es ist auch besser für dich, wenn du es nicht mehr weißt, mi amor. ", meinte Álvaro. Er lehnte sich wieder entspannt an den Tisch, aber mir bereitete er mit der Aussage nur noch mehr Angst. „Für dich ist jetzt nur wichtig, dass du sicher bist, solange du nicht versuchst abzuhauen. Es wird dir sowieso nicht gelingen und falls doch, dann finde ich dich, egal wo du bist. Und Mike wird für das, was er dir antun wollte, bezahlen."

Mir stockte der Atem, und auf meiner Haut breitete sich ein kalter Schauer aus. Wer war er, wenn er meinte, mich überall finden zu können?

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