Los Romeros - entführt

capítulo catorce

Am nächsten Morgen, als ich wach wurde, hatten Álvaro und ich unsere Positionen getauscht. Er lag mit dem Rücken zu mir und ich hatte meine Arme um ihn gelegt. Sofort zog ich sie zurück und nahm Abstand von ihm. Durch die Vorhänge schien etwas Licht ins Zimmer und fiel direkt auf Álvaro. Als ich ihn genauer betrachtete, konnte ich einen Schriftzug an seinem Nacken erkennen. "la familia" hatte er dort tätowiert. Auch wenn ich kein Spanisch konnte, wusste ich, was es bedeutete.

Auf Álvaros Nachttisch stand eine Uhr und ich erkannte, dass es bereits halb sieben war. Weil ich sowieso schon wach war und noch in Ruhe duschen gehen wollte, entschied ich mich dazu aufzustehen und mich fertig zu machen.

Fertig geduscht und eingecremt, ging ich leise aus dem Zimmer, um Álvaro nicht aufzuwecken. Vor der Tür stand nur noch ein Securitymann, welcher mich zu den Stylisten brachte. Dort angekommen, wurde ich von Alicia und Ellena empfangen. Mir wurden die Haare gemacht und ich wurde geschminkt. Wir hatten uns für eine lockere Hochsteckfrisur und ein dezentes Make-up entschieden.

„Okay, los. Du wirst in zwanzig Minuten mit dem Auto abgeholt. Also schnell ins Kleid. ", dremmelte Alicia und half mir. Innerlich hoffte ich, dass noch etwas schiefgehen würde und ich Álvaro nicht heiraten musste. Aber mit jeder weiteren Minute, die verging, verschwand meine Hoffnung immer mehr.

„Wo ist Mina?", wollte ich von den Schwestern wissen. Sie war den ganzen Morgen nicht zu uns gekommen und ich machte mir Sorgen, ob Dario nicht doch etwas von dem Wein gerochen hatte. Wenn sie nicht mit auf die Hochzeit durfte, dann würde ich den Tag nicht überleben. Ich hatte zwar Alicia und Ellena, aber die beiden wussten nicht, wie schlimm es für uns Frauen war.

„Sie wollte nicht runterkommen, weil es ihr nicht so gut ging. Es ist für sie, als müsste sie das alles nochmal durchleben. ", erklärte mir Ellena. Ich nickte nur und bemerkte, wie die Trauer in mir aufstieg. Schon als Kind wusste ich, dass ich irgendwann heiraten würde, aber ich hätte niemals mit diesen Umständen gerechnet. Ellena und Alicia bemerkten, dass es mir mit der Situation auch nicht so gut ging und nahmen mich in die Arme.

,,Wir wissen, dass es dir schwerfällt, aber du musst dich darauf einlassen, dann wirst du ein schönes Leben führen. ", versuchte mich Ellena aufzumuntern. Ein schönes Leben mit einem Mafioso zu führen, würde niemals funktionieren. „Ein schönes Leben kann ich nur führen, wenn mich der Mann an meiner Seite auch liebt. ", stellte ich klar. Die beiden sahen sich kurz an und schenkten mir dann ein gezwungenes Lächeln. Mir war klar, dass Álvaro mich nie lieben würde, aber ich verstand nicht, wieso er mich dann heiratete.

Als es an der Tür klopfte, wurden wir unterbrochen. Nachdem Ellena "herein" gerufen hatte, öffnete mein zukünftiger Schwiegervater die Tür. Er sah mich nicht an, sondern fragte an seine Töchter gerichtet, ob ich fertig sei. Dann hielt er mir seinen Arm hin, aber sah mir dennoch nicht in die Augen. Ich wollte etwas zu ihm sagen, aber verkniff es mir.

Im Foyer angekommen, gingen wir auf die große Haustür zu und stiegen draußen in einen schwarzen SUV. Nachdem meine Tür geschlossen wurde, sagte Armando etwas auf Spanisch und der Fahrer fuhr los. Die Mädels hatten mir abends noch gesagt, wie alle hießen, aber ich konnte mir nicht alle merken, da ich noch nicht mit jedem geredet hatte, bzw. hatte ich nur mit Álvaro und den Frauen gesprochen.

votet, wenn es euch gefällt und schreibt mir gerne eure meinung zu der geschichte bis jetzt🤍