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Niklas fährt mit der U-Bahn Richtung Brooklyn. Nicht weit von seinem Ausstieg liegt sein zu Hause. Bereits auf den letzten Metern, spürt Niklas die Dunkelheit in seinem Nacken. Die Straßen sind Menschen leer und die lebendig erscheinenden Geräusche, die in Manhattan zu hören sind, sind jetzt nur noch sehr dumpf vernehmbar.

Auf der Veranda, hört er bereits den Fernseher im Wohnzimmer. Er öffnet die Tür und tritt in den dunklen Flur, der nur von dem Licht des Fernsehers erhellt wird. Niklas schaltet das Licht im Flur ein und geht ins Wohnzimmer, welches auf der rechten Flur Seite liegt und mit keinem anderen Raum verbunden ist.

Er entdeckt Jacob und Olivia, gemeinsam auf dem Sofa sitzend. „Hey." grüßt er sie.

„Hey, wie ist es gelaufen?" fragt Jacob interessiert, sein Blick bleibt jedoch auf den Fernseher gerichtet. Niklas, der gerade seine Schuhe auszieht, versucht zu antworten: „Ganz gut, aber ich glaube-"

Plötzlich fällt der gesamte Strom im Haus aus. Der ganze Raum ist in pechschwarze Dunkelheit getaucht. „Was zum?", fragt sich Jakob laut.

„Ich schau mal nach den Sicherungen.", beschließt Niklas. Gerade als er den ersten Schritt macht, flackert der Fernseher wieder auf.

Auf dem Bildschirm ist ein gefesselter Mann mit einem Sack auf dem Kopf, vor einem düsteren, braunen Hintergrund zu sehen. Eine kratzige, verzerrte Männerstimme ertönt: „Unsere Stadt ist krank! Sie leidet an der Pest der Armut, der Gier und des Verbrechens. Elijah Robinson und die selbstgerechte Union konnten es nicht aufhalten ... Aber ich schon!" Als die Stimme ihren Monolog fortsetzt, tritt die maskierte Gestalt ins Bild.

Sie stellt sich hinter die Geisel, reißt ihm den Sack vom Kopf und legt ihre Hände auf die Schultern des Mannes. „Darf ich Ihnen Anthony Smith vorstellen? Jeden Tag bettelt er auf unseren Straßen um unser hart verdientes Geld und verschmutzt unsere Straßen mit Müll." Jacob und Olivia, starren entsetzt auf den Fernseher.

Niklas greift nach seinem Handy, um Dani anzurufen, aber sein Telefon zeigt unerklärlicher Weise das gleiche Video wie der Fernseher, als würde es auf jedem Bildschirm in der gesamten Stadt zu sehen sein. „B-Bitte! Ich kann mich ändern, ich schwöre!", bettelt Anthony verängstigt. Die maskierte Gestalt stößt Anthonys Stuhl nach hinten und lässt ihn kurz erschrecken.

„Lügner!", schimpft die in einen schwarzen Kapuzenumhang gehüllte Gestalt und kniet zu ihm runter, „Eure drecks Leben vergiften unsere Straßen! Ich werde nicht eher ruhen, bis ich diese Pest zu Asche verbrannt hab!", brüllt sie, steht auf und blickt von oben weiter auf Anthony herab.

„Denn ich ...", die Gestalt dreht seinen Kopf langsam über die Schulter in Richtung Kamera, „bin der Pestdoktor!" Plötzlich versucht Anthony, sich zu befreien und wälzt sich auf dem Boden hin und her. "Nein, bitte! Ich-ich hab eine Familie! Lassen Sie uns einen Deal machen."

Der Pestdoktor dreht sich wieder zu Anthony um: „Nein." antwortet er kalt und streckt seinen Arm aus. Flammen kommen aus dem Handschuh am Handgelenk des Pestdoktors und verbrennen Anthony bei lebendigem Leibe, sodass er vor den Augen aller New Yorker einen grausamen und qualvollen Tod erleidet. Niklas zuckt erschrocken zusammen. Er kann das Ausmaß an Brutalität nicht fassen.

NStudios Anterror Der PestdoktorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt