NStudios Anterror Der Pestdoktor

~2~

Auf dem Weg durch die weiten Gänge seiner Schule wird Niklas von seinen besten Freunden Jayden Cage und Clove Fuhrman begleitet. Jayden, mit sehr kurzen schwarzen Haaren, brauner Haut und braunen Augen, geht neben Clove, deren glattes schwarzes Haar zu zwei Zöpfen gestylt ist, deren Nase und Wangen mit Sommersprossen übersät sind und deren braune Augen vor Energie sprühen.

„Hey!" Clove begrüßt Niklas herzlich und fordert ihn auf, seine Kapuze zu senken und die Kopfhörer abzunehmen. "Und, warst du wieder in Chemie vergraben?" mischt sich Jayden ein und gibt seinem Freund einen freundlichen Klaps auf die Schulter. „Äh, ja ... Vielleicht", antwortet Niklas mit einem verlegenen Grinsen.

Clove holt ihr Handy heraus und beginnt: „Ich wollte dich etwas fragen Niklas, über meinen Podcast. Ich habe bereits eine Folge über San Francisco und den Bio-Tech-Vorfall veröffentlicht. Glaubst du, dass es eine Chance gibt, deinen Bruder zu..."

Niklas hält abrupt inne, seine Aufmerksamkeit wird von Cloves Frage gefesselt, über die sie schon oft gesprochen haben. Seine Pause ist für Clove Antwort genug.

Jayden, der Niklas' Reaktion bemerkt hat, grinst schelmisch. „Ach, komm schon! Willst du nicht einmal fragen? Du wärst eine große Hilfe für Clove."

Clove stupst Niklas spielerisch an. „Sei nicht so ein Spielverderber, Niklas! Lukas wäre ein absoluter Gewinn für den Podcast. Er ist für so viele Menschen ein ."

Erschöpft von den hartnäckigen Bemühungen seiner Freunde gibt Niklas mit einem Seufzer nach. „Na schön. Ich werde ihn fragen, aber ich kann nichts versprechen, in Ordnung?"

Cloves Augen leuchten vor Aufregung. „Danke, Niklas! Das weiß ich wirklich zu schätzen."

Das Trio geht gemeinsam den Korridor entlang. Gerade als sie um eine Ecke biegen, stößt Niklas mit einem anderen Schüler zusammen. „Pass auf, wo du hinläufst Newman!", schimpft der breite Junge mit dem Bürstenschnitt.

„Warum? Du bist doch derjenige, der ihn angerempelt hat", erwidert Clove abwehrend. Der Junge zeigt mit dem Finger drohend auf sie und kommt einen Schritt näher. „An deiner wäre ich lieber vorsichtig, kleine.", warnt er.

Jayden, der normalerweise unnötige Konfrontationen vermeidet, tritt vor und stellt sich schützend vor seinen besten Freund und seine Freundin. Er drückt die Hand des Jungen nach unten. „Witzig, das gleiche wollte ich dir auch gerade raten."

Die beiden blicken sich angespannt in die Augen. „Soll ich jetzt etwa Angst vor dir haben, Black Panther?" fordert ihn John heraus, sichtlich unbeeindruckt von Jaydens Widerstand.

Jayden, Clove und Niklas tauschen verwirrte Blicke aus. „Kumpel, du bist auch schwarz", bemerkt Jayden irritiert über Johns Beleidigung. Ein paar Schüler in der Nähe werden auf die eskalierende Spannung aufmerksam. Jayden spürt das wachsende Publikum und beschließt, die Situation zu entschärfen, bevor sie außer Kontrolle gerät.

„Hör zu, Mann, wir wollen keinen Ärger", sagt Jayden in einem festen, aber ruhigen Ton. „Lass uns die Sache einfach vergessen und getrennte Wege gehen, in Ordnung?

John zögert einen Moment, wägt seine Optionen ab, bevor er schließlich widerwillig nickt. „Ja, wie auch immer", murmelt er, schiebt sich an ihnen vorbei und verschwindet in der Menge.

Erleichtert, dass die Konfrontation abgewendet wurde, wendet sich Jayden wieder Niklas und Clove zu. Sein Gesichtsausdruck wird weicher. „Manche Leute wollen wohl einfach nichts als Ärger machen."

Clove nickt zustimmend, ihr sommersprossiges Gesicht ist noch immer von der Begegnung gerötet. „Ach, du kennst doch John."

Niklas, der während der Konfrontation geschwiegen hatte, lächelt ein wenig. „Der Typ ist das lebende Äquivalent einer Testosteron Spritze."

„Vorallem wieso nennt er mich Black Panter? Ich meine er hat's gerade nötig. Der Typ heißt Daywalker mit Nachnamen und sieht zusätzlich auch noch so aus wie der ehemalige Stormtrooper aus diesen schlechten Star Wars Filmen." erwidert Jayden

„Allerdings. Und hey, wenn du mich fragst, siehst du mehr aus wie A-Train." kichert Niklas und klopft seinem Kumpel auf die Schulter als das Trio seinen Weg fortsetzt und sie das Drama auf dem Flur hinter sich lassen. „Danke Niklas. Warte ... sollte das jetzt ein Kompliment sein oder?" fragt Jayden und blickt mit geneigtem Kopf zu Niklas rüber.

Das Geplänkel lockert die Stimmung auf, dass gemeinsame Gelächter, während sie gehen, lässt die Spannung der Konfrontation auf dem Flur mit jedem Schritt abnehmen. Niklas grinst schelmisch: „Nimm es, wie du willst, Jayden. Aber du bist definitiv der schnellste an dieser Schule."

Clove stupst Jayden spielerisch an. „Fehlt nur noch die passende Einstellung dazu!"

Jayden gluckst und rollt mit den Augen. „Danke, Leute. Ich nehme das mal als Kompliment ... denke ich."

Einige Stunden später, als die Glocke das Ende des Schultages einläutet, macht sich Niklas auf den Weg zu seinem Spind, um seine Bücher zu holen und nach Hause zu gehen. Als er seinen Spind erreicht, zerrt er an seinem Rucksack und versucht, sich an die Kombination zu erinnern.

Konzentriert gibt er die Kombination ein, aber das Schloss rührt sich nicht. Er versucht es noch einmal, diesmal langsamer, aber das Schloss bleibt hartnäckig. Verblüfft versucht er es ein letztes Mal, doch er stößt auf denselben Widerstand. „Komm schon", murmelt er leise vor sich hin, und Frustration macht sich in seiner Stimme breit. Gerade als er aufgeben will und den Hausmeister um Hilfe bitten will, unterbricht eine schüchterne Stimme von hinten seine Gedanken.

„Entschuldigung?"

Erschrocken dreht Niklas sich um und sieht ein Mädchen hinter sich stehen, ein kleines Lächeln umspielt ihre Lippen. Mit einem spielerischen Funkeln in den Augen deutet sie auf den Spind. „Das, ähm, das ist mein Spind.", erklärt sie, und man hört die Belustigung in ihrem Tonfall. Ihre Haare, die die Farbe von sonnengebräuntem Weizen haben, umrahmen ihr rundes Gesicht und betonen dessen Züge in Form eines Messy Dutts. Ihre Hauf hat einen hellen, gelb gebräunten Teint mit einer sanften Röte auf den Wangen, die ihr eine warme Ausstrahlung verleiht.

Niklas dämmert die Erkenntnis, und er spürt, wie seine Wangen vor Verlegenheit erröten. „Oh, ähm, t-tut mir leid. Das erklärt auf jeden Fall warum der ... warum der Spind nicht aufgehen wollte", entschuldigt er sich verlegen.

„Kein Problem. Ich glaube dein Spind ist etwas weiter hinten." Sie tritt näher an den Spind heran und öffnet ihn mühelos mit einer einfachen Bewegung aus dem Handgelenk. Schnell holt sie ihre Bücher und Sachen heraus.

„Du bist Dani richtig?" fragt Niklas etwas zurückhaltend. „Ich bin Niklas ... Newman, Niklas Newman."

„Ja, ich weiß, wir ... wir haben ein paar Kurse zusammen. Und sind seit ein paar Jahren befreundet.", kichert Dani. Ihre markanten Haselnussbraunen Augen, gesprenkelt mit Grün- und Goldtönen, ziehen Niklas förmlich in ihren Bann.

Am Ende des Flures taucht auf einmal ein älterer Mann auf und Dani dreht sich kurz in dessen Richtung. Sie schließt ihren Spind und verabschiedet sich von Niklas „Ich muss dann jetzt los, ähm ... viel Glück mit der Suche nach deinem Spind."

„Ja. Ja, danke.", antwortet Niklas amüsiert und schaut Dani hinterher, während er dem älteren Mann nach draußen folgt.