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Die Nachricht des erneuten Auftritts des Pestdoktors auf seinem Handy überrascht Niklas zutiefst. Sein Herz beginnt schneller zu schlagen, als er die Live-Übertragung betrachtet und erkennt, dass das L.A.S.H. Asyl in der Bronx das nächste Ziel des skrupellosen Schurken ist. Die dringende Notwendigkeit zu handeln wird ihm klar, und der Schmerz in seinen Füßen verblasst vor dem Gefühl der Dringlichkeit.

Niklas weiß, dass er keine Zeit zu verlieren hat. Auch wenn es unmöglich zu sein scheint er muss nach Bronx, um den Pestdoktor aufzuhalten, bevor dieser sein nächstes Verbrechen begeht. Aber wie? Die Entfernung und die Tatsache, dass er zu Fuß unterwegs ist, stellen ihn vor eine Herausforderung.

Ein Gedanke schießt ihm durch den Kopf. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, schneller dorthin zu gelangen. Plötzlich erinnert er sich an die Nacht, in der er das erste Mal als Anterror auf Patrouille war und die Stadt aus einer neuen Perspektive erlebte. Eine Idee keimt in ihm auf.

Entschlossen setzt Niklas einen Fuß vor den anderen und überquert die Brooklyn Bridge. Während er auf der anderen Seite in Manhattan ankommt, sucht er nach einem geeigneten Transportmittel.

Sein Blick fällt auf einen türkisen Roller an der Straßenecke, und er spürt einen Funken Hoffnung in sich aufkeimen. Vielleicht kann er das Fahrzeug nutzen, um schneller zur Bronx zu gelangen. Seine Schritte beschleunigen sich, als er auf den Roller zugeht, und er hofft, dass er eine Möglichkeit finden kann, ihn zum Laufen zu bringen.

Mit einem zögerlichen Blick um sich herum setzt sich Niklas auf den Roller und betrachtet die Bedienelemente. Seine Finger zittern leicht, als er den Starterknopf drückt. Doch nichts passiert. Der Motor gibt keinen Laut von sich, und Niklas' Hoffnung schwindet allmählich. Dann fällt ihm ein, dass er den Zündschlüssel braucht, um den Roller zu starten und lässt ein verzweifeltes Stöhnen von sich.

„Hätte ich doch nur meine Führerscheinprüfungen bestanden." murmelt er genervt, während er den Roller nach einer alternativen Startmöglichkeit absucht.

Dennoch lässt Niklas nicht locker. Trotz des steigenden Drucks der Zeit versucht er weiterhin, den Roller zum Laufen zu bringen. Seine Finger tasten die Knöpfe und Hebel ab, während er sich bemüht, irgendeinen Hinweis darauf zu finden, wie man dieses Gerät in Gang setzt.

Er öffnet die Verkleidung des Rollers und entdeckt ein paar lose Kabel. Ein Funkeln der Erkenntnis erscheint in seinen Augen. Vielleicht kann er den Motor mithilfe der Kabel überbrücken, um den Roller zum Laufen zu bringen.

Niklas zögert nicht lange und beginnt, die Kabel vorsichtig miteinander zu verbinden. Sein Herz klopft vor Aufregung, als er hofft, dass seine improvisierte Startmethode funktioniert. Mit geschickten Fingern manipuliert er die Drähte und schließt einen elektrischen Stromkreis.

Ein schwaches Summen erklingt, gefolgt von einem leisen Brummen. Niklas hält den Atem an, als er den Motor des Rollers zum Leben erweckt. Ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht unter der Maske aus, als er spürt, wie der Roller unter ihm erwacht und bereit ist, loszufahren.

„Yes!", ruft er erleichtert aus, während er den Roller startet und sich bereit macht, die Straßen von Manhattan zu befahren. Die Dunkelheit umgibt ihn, doch sein Herz ist erfüllt von Entschlossenheit und dem Willen, die Stadt endlich zu beschützen.

Niklas wackelt unsicher auf dem Roller. Seine Hände klammern sich nervös an die Lenkstange, und sein Herz rast vor Aufregung und Angst. Der Straßenverkehr um ihn herum wirkt wie ein Labyrinth aus Lichtern und Geräuschen, das ihn überwältigt.

Von jetzt auf gleich fühlt sich Niklas wie ein Fremder in einer fremden Welt. Die Autos rasen nur so an ihm vorbei, und er muss sich mühsam zwischen den Fahrspuren hindurchschlängeln, um nicht von einem Fahrzeug erfasst zu werden.

Plötzlich ertönt ein lautes Hupen hinter ihm, und Niklas erschrickt. Er hat nicht bemerkt, dass er die Spur gewechselt hat und fast mit einem Taxi kollidiert wäre. Mit zitternden Händen steuert er den Roller zurück auf die richtige Fahrbahn und versucht, seine Nerven zu beruhigen.

Doch die Herausforderungen hören nicht auf. Niklas gerät in einen Stau, als sich die Fahrzeuge vor ihm ineinander verkeilen. Panisch sucht er nach einer Möglichkeit, sich durch die engen Lücken zu quetschen, doch seine Unerfahrenheit in Kombination mit dem enormen Zeitdruck überfordert ihn und macht es ihm schwer, eine Lösung zu finden.

Schließlich entscheidet er sich, den Bürgersteig zu nutzen, um dem Verkehr zu entkommen. Doch kaum hat er diesen Gedanken gefasst, kommt ihm ein Passant entgegen, der ihn wütend anschreit. „Fahr gefälligst auf der Straße du Freak!", ruft der Mann und Niklas errötet vor Scham.

Er kann unmöglich anhalten,um sich zu erklären, denn es sind bereits genug wertvolle Minuten vergangen, und Niklas weiß, dass er immer noch weit von seinem Ziel entfernt ist.

Die Fahrt wird zunehmend hektischer, als Niklas versucht, sich durch den dichten Verkehr zu kämpfen. Er überquert mehrere rote Ampeln, um Zeit zu sparen, und ignoriert dabei die warnenden Rufe der Passanten. Sein Herz pocht vor Angst und Aufregung, während er verzweifelt versucht, die Kontrolle über den Roller zu behalten.

Schließlich erreicht er die Grenze zur Bronx, doch es ist bereits zu spät. Der Timer auf dem Dach des Gebäudes zählt die letzten Sekunden herunter, als Niklas verzweifelt versucht, schneller zu fahren. Doch sein ungeschicktes Fahrverhalten und die Hindernisse auf dem Weg machen es ihm unmöglich, rechtzeitig anzukommen. Und dann geschieht es...

Niklas wirft ein Blick auf sein Handy und der Timer ist bei 0 angekommen. Plötzlich ertönt ein lautes knallen in der Ferne und der Nachthimmel färbt sich in ein leichtes Orange. Die Passanten rennen sofort panisch davon, als sie eine Welle von warmer Luft erreicht.

Er bringt den Roller zum stehen, als Niklas realisiert, dass er zu spät gekommen ist. Der Pestdoktor hat das Asyl vernichtet, während Niklas sich noch auf dem Weg befand. Eine Mischung aus Enttäuschung, Frustration und Wut steigt in ihm auf, als er sich bewusst wird, dass er nicht rechtzeitig eingreifen konnte.

Die Explosion in der Ferne erinnert ihn schmerzhaft daran, dass er als Anterror noch viel zu lernen hat. Sein Versagen treibt ihm Tränen der Wut in die Augen, die seine Maske von innen befeuchten, während er mitten auf der Straße auf dem Roller sitzt und hilflos das Inferno am Himmel betrachtet.

Als dann die Task-Force an der zerstörten L.A.S.H.-Einrichtung eintrifft, ist der Pestdoktor bereits verschwunden und das Asyl steht in Flammen. Erneut gibt es keinen einzigen Überlebenden.

NStudios Anterror Der PestdoktorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt