My Stepbrother? Shit.

V I E R

Zumindest dachte ich das, denn Nathan sah mich von der Seite aus, mit einem vielsagenden Blick an. Das kann ja mal was werden...

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Nach dem Essen half ich Eve noch den Tisch abzuräumen, während Abby und Nathan schon verschwunden waren. Das Helfen liegt ihnen wohl nicht so im Blut, na ja, auch egal! Ich stellte gerade die letzte Schüssel in die Spüle und wollte gerade anfangen, das Geschirr abzuwaschen, da kam Evelyn nochmals zu mir. ,,Logan Schätzchen, das musst du aber wirklich nicht machen!", sagte sie. Ich jedoch sah sie lächelnd an und meinte:,, Alles gut! Ich mache das gerne, abgesehen davon hast du jetzt ein Sofa Date mit Max, also hop hop. Füße hochlegen und den Abend genießen! Ich gehe hier nach ins Bett, also alles gut" Ich musste sie zwar fast schon dazu drängen aus der Küche zu gehen, aber letztendlich war sie bei Max im Wohnzimmer und ich seufzte auf. Meine Mutter hatte mich ehrlich zu gut erzogen. Ich mache sogar freiwillig den Abwasch! 

⚜️

Irgendwann kam ich dann auch wieder nach oben in mein Zimmer, wo auf mich aber eine böse Überraschung erwartete. Nathan. ,,Was willst du hier?", fragte ich ihn murmelnd, während ich die Tür hinter mir schloss. Er saß ganz gemütlich auf meinem Bett - Hände nach hinten aufgerichtet und seinen Oberkörper etwas nach hinten gelehnt. Der schwarzhaarige Lockenkopf legte diesen etwas zur Seite und schmunzelte:,, Hatte ich nicht gesagt, du kriegst das von vorhin zurück? Aber deswegen bin ich gar nicht hier." Ich war verwirrt und so sah ich wahrscheinlich auch aus, denn Nathan stand mit Leichtigkeit auf und ging ein paar Schritte durch mein Zimmer. ,,Ganz nett hast du es hier eingerichtet. Eins muss man dir lassen: du hast Geschmack! Oder liegt das eher daran, dass du meiner Ma' etwas vorspielst? "Ich bin so nett, ich mache den Abwasch, esse nicht zu viel, räume mit ab" blah blah blah. Da wird mir ja glatt schlecht. Was auch immer du versuchst, lass es bleiben! Verstanden?", äffte er mich nach. Also langsam glaube ich doch, dass er als kleines Kind irgendeine Treppe heruntergefallen ist. Ich seufzte und sah ihn genervt an:,, Ich hab keine Ahnung, was für einen Scheiß du hier laberst, aber ich würde es bevorzugen, wenn du dich beeilst, weil ich schlafen will, OK?" Der Lockenkopf kam auf mich zu, weswegen ich versuchte, mich aufrecht hinzustellen, um nicht so klein zu wirken. Nathan fand das scheinbar ziemlich amüsant, weil er ein wenig zu Lachen anfing, sich aber sofort wieder fing. Er beugte sich ein klein wenig runter und flüsterte mir wieder ins Ohr:,, weißt du, Logan Evans...man spielt bekanntlich nicht mit dem Feuer, sonst kannst du dich schnell verbrennen. Und wir wollen doch nicht, dass solche zarten Fingerchen verletzt werden, oder nicht?" Das Letzte hauchte er eher nur noch, ehe er sich wieder aufrichtete und aus meinem Zimmer verschwand. 

Was zur Hölle ist nur los mit diesem Typen? 

Ich zuckte leicht mit den Schultern, als würde ich mir selbst gerade antworten und trat an meinen Kleiderschrank, wo ich mir eine Jogginghose und ein weißes T-Shirt rauszog. Basic und gemütlich zum Schlafen - perfekt! 
Ich stöpselte noch mein Ladegerät, mit meinem Handy dran in die Steckdose, ehe ich mich ins Bett legte und eine gute Schlafposition suchte. 
Gestaltete sich schwerer als gedacht, da ich immer wieder an die Worte von meinem tollen Stiefbruder denken musste. Was meinte er mit: Man spielt bekanntlich nicht mit dem Feuer, sonst kannst du dich schnell verbrennen!
Was tue ich denn, wobei ich mit dem Feuer spiele? Ich habe ihm doch mal wirklich gar nichts getan, oder? 
Ich schüttelte meinen Kopf, in der Hoffnung, die Gedanken würde auch gehen, dies passierte jedoch leider nicht. 
Wie dem auch sei, ich drehte mich letztendlich auf die Seite und versuchte endlich einzuschlafen.

⚜️

,,..gan! Logan, aufstehen! Komm schon!", schrie mich jemand an. Ich murrte und drehte mich auf die andere Seite. Abby rüttelte an mir und schrie mich weiter an. ,,Man Logan! Jetzt steh auf, ich will Essen!" Ich murmelte:,, Kannst du doch - hab eh kein Hunger. Esst' doch einfach ohne mich und lasst mich weiter schlafen." Sie schmollte und ging raus aus meinem Zimmer. 

Ich legte mich wieder hin und rollte mich in meine Decke ein. Es war deutlich eine Persönlichkeit im Raum, deswegen gab ich genervt von mir:,, Meine Fresse Abigail! Geh doch dein verdammtes Essen essen, aber lass mich in Ruhe!" ,,Ich bin zwar nicht Abby, aber auch gut." Ich drehte mich in Blitz-Geschwindigkeit um und schaute ihn mit weit geöffneten Augen an:,, Ach du bist es, Nathan...Sorry, ich wollte dich nicht so anschreien" 
Er lachte nur kurz und sagte dann etwas leiser:,, Ist schon okay, hörte sich heiß an" Dieser zwinkerte mir zu, worauf mein Gesicht ganz heiß wurde. Was war das denn jetzt? ,,Hoch mit dir, Dornröschen, wie du schon gehört hast, es gibt Essen!", meinte er belustigt und machte eine Kopfbewegung. Ich murmelte und setzte mich auf, doch blieb noch sitzen. Nathan stöhnte genervt auf und ging auf meinen Kleiderschrank zu; dort holte er mir dann frische Sachen raus und schmiss sie mir zu. Hingegen ich nur verwirrt dreinsah:,, Nathan, was willst du? Ich möchte weiter schlafen - also kannst du auch gehen." Ich seufzte auf und wollte mich gerade wieder hinlegen, aber wurde aufgehalten, als der schwarze Lockenkopf vor mir stand und mein Kinn fest nach oben drückte. ,,Du ziehst dich jetzt an, frischst dich auf und kommst runter essen. Du hast gestern schon nichts gegessen, daher lasse ich es nicht zu, dass du heute auch nichts isst. Du bewegst also jetzt deine Hintern hoch, ja?", brachte er zum Ausdruck, ehe er mein Kinn wieder losließt und aus meinem Zimmer ging. Ich starrte nur fassungslos die Stelle an, an der er zuvor noch stand. 
Dieser Typ ist mir ein echtes Rätsel..

Letztendlich tat ich das, was Nathan von mir wollte, und ging runter, wo alle schon beim Essen waren. Max begrüßte mich sowie Abigail, Evelyn und Nathan. Ich tat es ihnen gleich und setzte mich auf meinen Platz, worauf Nathan mir ein Brötchen auf den Teller legte und mich mit einem vielsagenden Blick ansah. Evelyn lächelte und fragte:,, Was habt ihr denn heute so vor? Es ist so ein schönes Wetter, warum geht ihr drei heute nicht mal einfach raus in den Park! Dann lernt Logan auch mal die Umgebung etwas kennen." Abby freute sich schon und wurde hippelig, Nathan hingegen sah seine Mutter sehr unbegeistert an. ,,¡No me mires así! Sé amable y hazlo, cariño. (So viel wie: Guck mich nicht so an! Sei nett und tu es, Schatz.)", sagte Eve in einem strengen Ton. Ich jedoch erkundigte mich nun:,, Sagt mal, warum können hier eigentlich alle Spanisch?" Alle guckten mich kurz stutzig an, ehe sie anfingen zu lachen. Äh? Was habe ich jetzt schon wieder verpasst? ,,Ach Kleines, das kommt daher, weil ich aus Spanien komme und dein Vater lange Geschäfte in Spanien hatte, also sprechen wir zum größten Teils auch Spanisch.", erklärte mir Eve. Ein schwarzer Lockenkopf warf ein:,, Na ja, sie wollte eher, dass ihre Kinder zweisprachig aufwachsen, wenn sie schon kein Afrikanisch können. Außerdem ist sie eine sehr, sehr gute Angeberin, was ihre Kinder angeht." Eve guckte nur empört und war dabei, ihrem Sohn gegen sein Schienbein zutreten. ,,Also ich wäre dafür, dass wir jetzt raus in den Park gehen, Tschüss Ma' und Tschüss Paps!", sagte Abigail, während sie mich und Nathan scheuchte aufzustehen, um uns kurz drauf aus der Tür zu schieben. ,,So dann hätten wir das. Also gehen wir jetzt Eis essen?", fragte die Kleine mit ihrem Funkeln in ihren braunen Augen. Nathan lachte und gab ihr seinen Geldbeutel, womit sie freudig die Vortreppen heruntersprang und schon ihren Weg ins Freie baute. Ich schaute Nathan mit einem Blick, der so viel sagte wie: Dein Ernst?

,,Jetzt guck nicht so Kleiner", meinte der Lockenkopf und ging seiner Schwester hinterher ,,Na komm! Sonst wirst du kein Eis mehr bekommen" Ich schüttelte nur leicht lachend meinen Kopf und ging den beiden hinterher. Irgendwie holte ich Nathan ein und wir redeten über sinnloses Zeug wie z. B. Schule, da ich ab Morgen für die letzten 5 Tage, bevor die Sommerferien anfangen, noch zur Schule gehen soll. Nathan und Abigail genauso. Nathan ging eine Klasse über mir, also ist er mir nie wirklich aufgefallen, doch wenn ich mal so drüber nachdenke, habe ich ihn schon öfters in der Schule an mir vorbeilaufen gesehen. Der Besagte blieb gerade einfach stehen, sodass ich merkte, dass wir an einer kleinen Eisdiele ankamen, wo 6 kleine Tische und Stühle standen. Den Teil von der Stadt habe ich noch nie gesehen, da ich damals eher abseits der Stadt wohnte und sonst immer nur im östlichen Bereich mich rumtrieb. ,,Logan", fing die Abby an ,,welches Eis möchtest du?" Ich brauchte gar nicht lange zu überlegen, da antwortete ich ihr mit:,, Erdbeere" Sie nickte und bestellte scheinbar das Eis, während ich und Nathan kurz darauf auf sie zukamen. 

Ich habe damals schon immer Erdbeeren geliebt und habe meine Mutter ebenfalls. Ja, meine Mutter... sie liebte alles, was rot ist, aber vor allem Erdbeeren.