F Ü N F

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Ich habe damals schon immer Erdbeeren geliebt und habe meine Mutter ebenfalls. Ja meine Mutter...sie liebte alles was rot ist, aber vor allem Erdbeeren.

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Jedenfalls saßen wir drei später auf einer Bank in einem kleinen Park und hörten Abby beim Erzählen zu. Sie sagte mal was von ihren Freunden und mal was von der Schule, aber so wirklich Interessantes war da nicht bei. Dementsprechend sah ich etwas in der Gegend herum und genoss die Sonne. ,,..und auf jeden Fall hat sie dann voll doof geguckt und ich meinte dann: jetzt heul nicht herum, das ist unnötig", sagte die Kleine stolz, worauf Nathan ihr ein High-Five gab. Ich verdrehte belustigt die Augen und musterte kurz die beiden Geschwister. Die beiden sind ein gutes Team - was ich nicht wirklich erwartet hätte. Na ja, diese Familie ist wohl voller Überraschungen. Abigail guckte mich plötzlich an und verfiel fast in eine Schockstarre:,, Logan, warum hast du dein Eis denn noch gar nicht aufgegessen? Das schmilzt schon!" Meine Augen fielen auf mein Eis, welches wirklich schon fast geschmolzen war. ,,Oh! Wenn ich ehrlich bin, hab ich gar kein Hunger mehr.. Willst du es haben?", fragte ich. Sie nickte hastig und riss mir förmlich das Eis aus der Hand. Ich fing an zu lachen, wobei ich bemerkte, wie Nathan mich mit seinen Blicken durchlöcherte. Creepy dieser Typ...

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Wir liefen gerade etwas durch den Park und sahen uns etwas die steinigen Wege an. Abigail hüpfte wild herum - hatte mit Abstand die beste Laune von uns - Nathan und ich liefen nur stumm hinter ihr her. Irgendwann seufzte mein Nebenmann, weshalb ich die Stille dann brach:,, Raus damit. Was ist jetzt schon wieder dein Problem?" Er sah mich unbeeindruckt an, sagte aber nichts. Er ging einfach weiter. Sag mal, hat der sie noch alle? Wer bin ich denn bitte? Ich war deutlich genervt von seiner Art, dass ich einfach schneller wurde, um am Ende neben Abby herzulaufen. Dieser machte es nichts aus und wir redeten mehr, als ich es mit Nathan jemals tat.
Abigail war einfach ein süßes, aber dennoch selbstbewusstes Mädchen und das trotz ihres Aussehens. Sie wird von Menschen dumm angeguckt, wenn sie mit weißen Leuten herumhängt. Klar kann man sich das denken, aber ich hätte nicht gedacht, dass es schon so früh anfängt - zumindest erwähnte Eve das. Ich fühle mich schlecht für sie, da ich ehrlich nicht will, dass jemand ihr Leid zufügt. Wir wissen nun mal alle, wie grässlich die Gesellschaft ist und schon immer war. Abby hat sowas nicht verdient, deswegen werde ich niemals zulassen, dass jemand ihr weh tut. Auch wenn wir uns erst kennengelernt haben, ist sie mir definitiv wichtig. Wie ein kleiner Hamster nun mal.

,,Was machen wir jetzt?", fragte die Kleine plötzlich. Nathan hatte mittlerweile aufgeholt und sah sich nachdenklich um. ,,Wie wärs, wenn wir einen Spaziergang zum Teich machen? Dann kannst du die Enten füttern und unser Neuling lernt gleichzeitig Mamas Lieblingsplatz kennen. Wie wär' das?", schlug dieser dann vor.
Abby nickte und sprang schon wieder vor. Na toll.. wieder alleine mit diesem Idioten.

,,Meine Güte, jetzt tu doch wenigstens so, als würdest du dich freuen", sprach der Lockenkopf neben mir. Ich verdrehte nur meine Augen, blieb aber still. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er seine Augenbrauen hochzog und etwas näher an mich ran trat. Abgesehen davon spürte ich seine Hand auf meinem Rücken, welche etwas zudrückte. Zwar nicht so, dass es weh tat, aber sodass ich jetzt nicht wegrennen könnte. ,,Erinnerst du dich noch an unser letztes Gespräch über das Augen verdrehen, hm?", flüsterte er mir mit einer ganz schön tiefen Stimme ins Ohr.
Gespräch?—

,,Kleiner, solltest du nochmal deine Augen verdrehen oder mich beleidigen, dann schwöre ich dir, bring' ich dich so zum Schreien, dass du nur noch betteln kannst. Und ich halte immer meine Versprechen, Bruderherz."

Ach ja..
Da war ja was. Ich wurde rot, was definitiv nicht sein sollte! Er ist mein Stiefbruder und das gehört sich auf jeden Fall nicht! Dementsprechend nahm ich seine Hand und machte sie von meinem Rücken los. Nathan kommentierte dies mit einem Lachen, doch ich blieb weiterhin nur still und lief mit ihm hinter Abby hinterher. Er ist wirklich eine Art Naturkatastrophe.

Schließlich waren wir an dem Teich angekommen und hörten schon die ersten Enten quaken(?). Ich stand neben Abigail, während sie mir die Enten alle vorstellte, wobei ich mir die eh nicht merken kann. Nathan holte etwas Brot, da es hier so einen kleinen Stand gab, welcher ganz verschiedene Brotsorten verkaufte. Wenn man vom Teufel spricht, taucht dieser direkt hinter mir auf, sodass ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren konnte, welcher mir eine kribbelnde Gänsehaut verpasste. ,,Aquí tienes, princesa", sagte Nathan mit einer weichen, aber dennoch festen Stimme. Seine Schwester nahm ihm die Brotscheibe ab und fütterte schon die ersten Enten. Nun wendete er sich zu mir und hielt mir ebenfalls eine Scheibe hin. Ich wollte sie gerade entgegennehmen, doch schon zog er sie weg und sah mich an, als würde er etwas wollen. Dabei zog er erneut seine perfekten Augenbrauen hoch und fing an zu grinsen. Ich drehte meinen Kopf Richtung Abigail, welche aber weiter den Teich entlang stand und weitere Enten fütterte. Als ich sicher war, dass sie uns nicht hörte, meinte ich etwas genervt:,, Was willst du? Was soll immer dieser Kindergarten!" Der Spanier zuckte mit den Schultern, doch sein Grinsen verschwand nicht - im Gegenteil - es wurde nur noch breiter. ,,Nathan was willst du jetzt?", fragte ich erneut. Er jedoch verengte seine Augen und spannte seinen Kiefer an.
Huh? Was ist denn jetzt?
Bis mir dann auffiel, dass er mich gar nicht ansah, sondern an mir vorbeischaute, ging er schon mit geballten Fäusten an mir vorbei. Ich drehte mich verwirrt um und bekam dann auch mit, wie meine Halbschwester am Geländer vom Teich stand und ein Junge - circa in ihrem Alter - vor ihr stand. Die beiden schienen sich zu unterhalten, doch Nathan mochte das wohl nicht gern haben. Ich lief ihm hinterher, ehe er etwas macht, was er bereuen wird.

Als ich bei den Dreien ankam, zog Nathan seine Schwester schon beiseite und stellte sich zwischen dem Jungen und ihr. Dieser sah sehr eingeschüchtert aus und schluckte hart. ,,Nathan, hör auf mit dem Quatsch, sie unterhalten sich nur", sagte ich mit ruhiger Stimme. Er fauchte nur zurück:,, Halt dich daraus, Estúpido."

Oh wow... man hört seine spanische Ader auf jeden Fall raus. Ist nicht so, dass sie mir nicht gefällt - im Gegenteil finde ich seine Stimme sogar ziemlich heiß—

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Meinung?

Und wieder mal ist ein neues Kapitel da!! Ich habe sehr lange an diesem hier gesessen, da ich einfach keine Ideen hatte, doch nun hat es doch geklappt. Sorry, dass erst jetzt ein neues Kapitel kommt, aber wie sagt ich hatte keine Ideen und auch nicht wirklich Zeit etwas hochzuladen :,)

Ich hoffe es hat euch gefallen!

~Talon

My Stepbrother? Shit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt