Max fing an zu schreien.
Ein Schluchzen.
Dann ein bitterliches weinen..
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Logan
Meine Augen weiteten sich und ich schaute ihn jetzt noch verwirrter als vorher an. ,,Halt deine Klappe!", murmelte er und seine Hand glitt zu meiner Hüfte, welche er kurz drückte und an die Wand pinnte. ,,Dieser Arsch tut es schon wieder..", flüsterte er mir zu, wobei er sehr wütend aussah und seinen Händedruck verstärkte. Mittlerweile tat meine Hüfte echt weh, doch was meint Nathan? ,,Nathan- du-u tust mir weh!", stotterte ich mit schmerzverzerrtem Gesicht. Seine Augen funkelten, doch der Druck wurde nicht weniger. Dann muss ich mich wohl selbstständig machen. Dementsprechend umfasste meine Hand seine und drückte sie von meiner Hüfte weg. Gerade als ich mich aus seinem Griff befreien konnte, lief Abby erneut weinend an uns vorbei. Sie knallte ihre Zimmertür hinter sich zu, weswegen Nathan und ich uns kurz ansahen, ehe wir zu der Tür gingen und leicht anklopften. Nichts. Abigail sagte nichts, man hörte lediglich nur Schluchzen. Nathan verlor wohl komplett alle Nerven, weil er die Treppen runterlief, währenddessen ich immer noch an der Tür stand. Ich fluchte leise vor mich hin:,, Was ist bloß los mit dieser Familie!" Abby würde sich gleich wohl wieder beruhigen und was Nathan tut, soll mir jetzt auch egal sein, immerhin werde ich niemals Max in Schutz nehmen. Was auch immer er gemacht hat, Nathan wird ihn dafür bestimmt in seine Schranken weisen.
Letztendlich beschloss ich einfach wieder in mein Zimmer zu gehen, um mich diesem Drama zu entziehen.Ich schmiss mich auf mein Bett und zog mein Handy hervor. Ehe ich mich versah, war ich schon auf den Kontakt von Sofia gestoßen. Sie ist nett und wir verstehen uns sehr gut, abgesehen davon sind wir uns in einer Sache gleich: Wir hören nicht auf unsere Eltern — Na ja, mehr oder weniger. Von unten hörte man Schreie, was mich dazu brachte, auf den Telefonhörer zu drücken und sie anzurufen. Ein kurzes Tuten ertönte, bis sie nach kurzer Zeit abhob:,, Logan, Hey! Was gibt's?" Ich setze mich auf und antwortete:,, Heyy ähm, ich muss hier unbedingt raus, verstehst du? Hast du vielleicht so ca. eine oder zwei Stunden Zeit — nur bis die Sonne untergeht, dann können deine Eltern auch nicht meckern." Die Rothaarige lachte auf der anderen Seite der Leitung. ,,Okay, klar! Lass uns im Park treffen — du weißt doch, wo der Park ist, oder?" Ich bejahte es und wir legten auf. Sofort lief ich runter und griff mir meine Jacke, ohne dabei auch nur einen Moment zu verschwenden, um nach Nathan oder Max zu sehen. Von mir aus können die beiden sich die Köpfe einhauen — Hauptsache ich komm' hier raus!
Als ich die Tür öffnete, kam mir eine leichte Windbrise entgegen, welche ich kurz inhalierte, ehe ich mich auf den Weg zum Park machte.⚜️
,,..und dann drückt er mich plötzlich gegen die Wand, wie so ein Irre Gewordener!", beschwerte ich mich bei Sofia. Diese fing nur laut an zu lachen, hielt sich jedoch schnell die Hand vor den Mund:,, Sorry! Nur es ist echt lustig, wie du versuchst dich rauszureden, dabei weißt du doch genau, dass du Nathan wenigstens ein klein wenig magst" Ich erstarrte und griff den Saum meines Oberteils fester. Mögen ist hier etwas zu viel gesagt oder nicht? Immerhin ist er mein Stiefbruder, der außerdem ein verdammter arroganter Snob ist. Oder lieg ich da falsch? Und ja, ich hatte ihr erzählt, dass Nathan dieser Typ war, den ich aus Versehen angerempelt habe, doch das störte sie kein bisschen. Ich schüttelte meinen Kopf und sagte entschlossen:,, Pff! Ich mag ihn noch nicht mal ein bisschen. Er ist ungerecht, total selbstverliebt und einfach nur arrogant! Da kann man gar nichts dran toll finden!" Sofia lachte wieder und sah auf ihr Handy. ,,Boah können die mich nicht einmal in Ruhe lassen?", seufzte die Rothaarige auf. Ich schaute sie verwirrt an, woraufhin sie genervt stöhnte und schnell auf ihrem Handy rumtippte. ,,Ja Mama, ich bin pünktlich um 18 Uhr zu Hause. Logan passt schon auf mich auf", diktierte sie mir, ehe sie es wieder wegsteckte und wieder mit mir sprach. Wir sind ziemlich gute Freunde geworden, was ich nicht gedacht hätte, weil wir irgendwie total verschieden, aber doch so gleich sind. Sie versteht, was ich sage und wie ich es meine, ohne überhaupt zu wissen, was so wirklich abläuft. Ich rege mich über meine Familie auf und Sofia sich über ihre. Niemand stellt Rückfragen oder gibt dem anderen Unrecht, wenn es nicht so ist. Ich glaube, diese verrückte Durchgeknallte ist mein neuer Fels in der Brandung. Wir verstehen uns, ohne überhaupt was zu sagen.
,,So und jetzt genug von den Familien-Dramen in unserem Leben, jetzt hauen wir richtig auf die Kacke! Komm schon, hopp hopp!", scheuchte Sofia mich hoch.
Was kommt jetzt?⚜️
,,Danke nochmal für heute", bedankte ich mich bei Sofia, mit welcher ich gerade an der Tür von ihrem Haus stand. Sie wegte nur ab:,, Ach kein Ding! Dafür sind Freunde da, oder nicht?" Ich nickte. Sofia hat wohl recht, dafür sind Freude da. Wir umarmten uns zum Abschied nochmal, ehe sich unsere Wege trennten und ich nach Hause lief.
Es war schon dunkel, also war das einzige Licht, was mein Weg erleuchtete, nur die Straßenlaternen und ein Licht hinter mir. Ich blickte verwirrt hinter mich, um stark von einem grellen Licht geblendet zu werden — ein Motorrad. Ich ließ mich nicht weiter beirren und lief ganz normal weiter, bis ich merkte, dass das Motorrad immer langsamer wurde. Was zur Hölle? ,,Entschuldigung? Kenn ich sie?", fragte ich vorsichtig nach, als das Fahrzeug neben mir anhielt. Ein raues Lachen ertönte, bevor der Motor ausgestellt wurde und die Person vor mir endlich richtig sichtbar war. Na ja, nachdem die Person ihren Helm abgenommen hatte. ,,Na kleiner, was machst du denn hier so ganz alleine? Solltest du nicht eigentlich zu Hause sein?", sprach die mir viel zu bekannte Stimme. Natürlich war es Nathan, wer würde auch sonst abends im dunklen Motorrad fahren? ,,Ich hatte keinen Bock auf dein und Max' Gezanke." Ich verdrehte meine Augen und wollte gerade weitergehen, doch leider packte mich Nathan am Arm und zog mich zurück, weshalb ich nach hinten taumelte und auf direktem Weg gegen seine Seite prallte. Seine Hand umschloss weiterhin meinen Arm, welchen er an sich zog und sagte:,, Erstens, ich habe ihm nur klar gemacht, was er als Vater darf und was nicht. Außerdem willst du doch nicht ernsthaft laufen? Zweitens, du kommst mit, sonst muss ich meiner Mum erklären, warum du tot in irgendeiner Straße aufgefunden wurdest." Ich sollte mich auf dieses Höllen-Ding setzen? Ja, nein Danke! ,,Nein", antwortete ich ihm mit fester Stimme, ,,ich werde weder mit dir gehen, noch werde ich mich auf dieses Ding setzen." Der schwarzhaarige Lockenkopf kam meinem Gesicht näher, wodurch ein paar wilde Locken in seins fielen. Trotz der mangelnden Beleuchtung konnte ich seine ernste Miene erkennen. ,,Logan, ich meins Ernst. Komm jetzt, bevor wir hier noch Wurzeln schlagen!" Wir hielten für einen Moment lang den Blickkontakt — ich würde es zwar eher Blickduell nennen, aber mich fragt hier ja keiner. Letztendlich gab ich nach, da er mich ohnehin nicht weiterlaufen gelassen hätte (?) und es langsam echt etwas kalt wurde. Dementsprechend setzte ich mich hinter ihn auf sein Motorrad, hielt mich aber nicht an ihm fest. Nathan lachte erneut:,, Du musst dich schon festhalten, Prinzesschen." ,,Pff, davon kannst du ja gerne träumen!", antwortete ich ihm schlagfertig. Er machte den Motor an und drückte kurz auf Gas und Bremse gleichzeitig, sodass ich durch den Ruck nach vorne geschleudert wurde und gegen seinen Rücken fiel. Meine Hände klammerten sich um seinen Bauch, wohingegen mein Kopf in seinem Nacken lag und ich meine Augen fest zusammen kniff. ,,Warum träumen, wenn ich es auch erlebten kann?", meinte der Schwarzhaarige amüsierend, ehe er auch schon losfuhr. Hoffentlich überleb ich das!
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Heyy! Ich glaube, man hat in diesem Kapitel ziemlich bemerkt, dass ich zum Ende hin weniger Lust hatte und daher nur noch wild Sachen eingebaut habe! :<
Trotzdem würde ich mich über Feedback freuen!
Kuss, Talonღ
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My Stepbrother? Shit.
Romance╔═.✵.══════════════════╗ Logan verlor seine Mutter bei einem Autounfall, wodurch er nun bei seinem Vatar lebte, mit welchem er nie wirklich Kontakt hegte. Was ihm an dieser ganzen Sache nur nicht gefiel, war dass sein Vater bereits eine neue Frau un...