Kapitel 2

105 6 5
                                    

Schnell ging ich an ihm vorbei, während er mir verstohlen hinterher sah. Die Situation wurde immer unangenehmer. Als ich hastig die Treppen des Astronomie-Turms hinab, die Gänge von Hogwarts entlang zum Slytherin-Gemeinschaftsraum lief, spürte ich noch lange seinen Blick in meinem Rücken.

Als ich wenig später in meinem Bett lag und versuchte zu schlafen, dachte ich noch ewig an die dunklen Haare, seine braunen Augen und die arrogante Haltung.

Träge quälte ich mich am nächsten Morgen aus dem Bett, machte mich fertig und schlenderte müde in die große Halle, um mich dort an dem langen Slytherin-Tisch niederzulassen. Wie jeden Morgen schenkte ich mir etwas zu trinken ein und sah dem Treiben der Schüler zu, bis mir etwas die Sicht versperrte.

Riddle stand mir gegenüber und stützte sich auf dem Holztisch ab. Noch immer trug er sein kaltes Lächeln. "Du hast mir gestern gar nicht deinen Namen verraten." Es war mehr eine Forderung als eine Tatsache.

"Serafine." Antwortete ich knapp, in der Hoffnung er würde sofort wieder verschwinden.

"Serafine, und weiter?"

Mein Name aus seinem Mund jagte mir einen Schauer den Rücken hinab. "Serafine Blackwood", meine Stimme klang schwach und abermals ärgerte ich mich darüber.

Er nickte wissend. "Ich habe schon geahnt, dass du es bist." Und ohne weitere Worte drehte er um und setzte sich zu seinen Freunden. Verwirrt sah ich ihm einige Momente hinterher.

Nach einer Weile stand ich auf, machte mich für den Unterricht fertig und begab mich zum Klassenzimmer für Verwandlung. Der Unterricht hatte gerade begonnen, als die Tür des Klassenzimmers aufflog und mit Schwung gegen die Wand krachte. Sofort wandte sich jeder Richtung Türe. Riddle kam hereinstolziert und setzte sich zu Zabini an den Tisch. Professor McGonagall seufzte leise, unterbrach ihren Unterricht jedoch nicht. Sie schien jegliche Hoffnung, Riddle in einen anständigen Schüler zu verwandeln, bereits verloren zu haben.

Immer wieder wanderte mein Blick wie automatisch in Richtung Riddle, blieb an ihm für einige Minuten haften, bevor ich mich selbst ertappte und wieder der Lehrerin lauschte.

Ich packte meine Sachen am Ende des Unterrichts zusammen und verließ gerade das Klassenzimmer, als mich jemand zur Seite zerrte und ich in braune, glänzende Augen blickte.

Die Kälte in ihnen jagte mir einen frostigen Schauer den Rücken hinab. "Serafine", seine Stimme war nur ein Hauchen, sein Gesicht war meinem nahe und ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen, ein böses Lächeln machte sich auf den seinen breit. "Da du ja seit neustem... Wohl ein gewisses Interesse an mir zeigst", sein Grinsen wurde breiter, "muss ich dir leider sagen, dass du dir jemand anderen Suchen solltest, den du die ganze Zeit verliebt anstarren kannst. Ich bin vergeben."

Verwirrt sah ich ihn an. "Ich bin nicht-", Riddle hob eine Hand und automatisch war ich still.

"Dann frage ich mich, warum du immer so verträumt in meine Richtung starrst?" Gerade als ich etwas erwidern wollte, schlangen sich zwei Arme von hinten um ihn. Darauf drehte er sich um und ging davon.

Irritiert schüttelte ich meinen Kopf und begab mich, anstatt zur großen Halle, in die Bibliothek. Weiteren Kontakt mit ihm wollte ich im Moment auf jeden Fall vermeiden, um nicht wieder in die Falle seines Äußeren zu fallen.

Mattheo Riddle - Inside My MindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt