Kapitel 4

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"Wolltest du mich etwa eifersüchtig machen?" Nun war ich dran zu Grinsen, denn seines erlosch. "Oh wolltest du?" Dieses Mal ging ich einen Schritt auf ihn zu. Jedoch nur einen, um ihm nicht allzu nahe zu kommen.

"Das ist reines Wunschdenken, mein Engel." Säuselte er von oben herab und der Spitzname trieb mir die Röte in meine Wangen, was ihn abermals lächeln ließ, war es Triumpf in seinem Blick?

"Nein. Wieso solltest du es sonst sagen?"

Sein Lächeln wurde breiter. "Ich will nervige Mädchen von mir fernhalten."

Dieser Satz jagte einen mir ungewollten Schmerz durchs Herz. "Ich bin nicht nervig."

"Ach nein? Was bist du dann?" Er kam einen weiteren Schritt auf mich zu und stand genau vor mir.

"Ich", wieder verunsicherte er mich, mit einem weiteren frechen Grinsen, drehte er um und ging davon.

Die nächsten Wochen, bis hin nach den Weihnachtsferien, klebte mein Blick an Riddle. Ich schaffte es nicht wegzusehen und jedes Mal, wenn er sich dann zu mir drehte und mir in die Augen sah, schoss mir die Röte ins Gesicht und ich wandte mich schnell ab.

Keine Ahnung, weshalb ich nach dem zweiten, ungewollten, Treffen, auf dem Astronomie-Turm so auf ihn reagierte. Was auch immer in mir vorging, sollte so bald wie möglich aufhören. Doch ein Ende schien nicht in Sicht.

Gerade saß ich am See und machte Hausaufgaben, die Frühlingssonne, schien sachte und die Welt begann langsam wieder zu blühen, als ich auf einmal eine Eule vor mir sah. An ihrem zarten Bein war ein kurzer Brief befestigt.

Samstag; 19 Uhr; ordentliche Kleidung.

Stand dort in der ordentlichen Schrift meines Vaters. Seufzend warf ich den Zettel ins Wasser und scheuchte die kleine Eule davon.

Er wollte das ich am Wochenende nach Hause kam und mit ihm zu Abend aß. Wer weiß was er sich dieses Mal in den Kopf gesetzt hatte, oder was ich nun schon wieder falsch gemacht hatte.

Meine Lust und Motivation aufs Lernen waren verflogen. Also packte ich meine Sachen zusammen und ging zurück in das, noch vom Winter, sehr kühle, Schloss.

Ich brachte meine Sachen in mein Zimmer und klopfte dann vorsichtig an Professor Snapes Bürotür. Diese schwang sofort auf und ich sah ihn an seinem Schreibtisch sitzen und Aufsätze korrigieren.

„Ms. Blackwood?" Er sah nicht auf, während er sprach.

„Ich hätte gerne eine Befreiung für Samstagabend, ab 18 Uhr. Mein Vater möchte mit mir zu Abendessen. Es wäre schön, wenn ich für ein paar Stunden zu ihm gehen könnte, Professor."

Noch immer sah er nicht auf, nahm sich jedoch einen Zettel vom Stapel und kritzelte eine Befreiung darauf. „Sie können am Wochenende gehen. Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe."

Schnell nahm ich mir den Zettel und machte mich auf in mein Zimmer.

Die Woche verging ohne jegliche Ereignisse, es war fast schon beunruhigend still. Nichts ging schief und das Interesse an Riddle verschwand allmählich.

Samstagabend stand ich frisch angezogen vor der Haustüre meines Vaters und klopfte sachte an. Kaum später ging diese auf. 

Sein beurteilender Blick huschte über mich. Er brummte ein paar Worte genervt vor sich hin, ehe er mich mit einer hektischen Bewegung ins Haus schob.

„Die Gäste sind schon da und du lässt ewig lange aufdich warten", zischte er mir als Begrüßung entgegen und schubste mich sofortRichtung Speisesaal. Ich stolperte nach Halt suchend, durch sein Schubsen, biszu dem Raum und richtete mich gerade noch auf, ehe er die Flügeltüre aufschobund mir mit einem weiteren Kopfnicken bedeutete einzutreten

Mattheo Riddle - Inside My MindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt