Kapitel 14

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Ich wollte und konnte nicht schlafen. Ebenso wenig war ich dazu fähig, Mattheo irgendwas von meinen Träumen zu erzählen, denn ich vertraute und kannte ihn nicht! Viel mehr fürchtete ich mich vor dem was er tun würde. Er schreckte vor Gewalt nicht zurück und wenn er mir etwas zum Einschlafen geben würde, würde ich trotzdem nach einiger Zeit wieder aufwachen, nur mit klopfendem Herzen und riesiger Panik.

Einzig der Gedanke daran, davon zu träumen, ließ mich erzittern und jagte mir einen heftigen Hitzeschauer den Rücken hinab. Mir wurde warm und die Decke brannte auf meiner Haut, weshalb ich sie wegschob. Mein Atem beschleunigte sich, als wäre ich einen Marathon gelaufen, panisch versuchte ich mich wieder zu fangen, ich wollte nicht wieder von ihm bemerkt werden, was sinnlos war, so wie ich mich aufführte.

Mattheo drehte seinen Kopf in meine Richtung. „Was hast du denn?!" Mit einem genervten Augenverdrehen trat er an das Bett heran und sah auf mich herab. „Es ist Frühling und verdammt kalt in diesem Schloss, wie kannst du da schwitzen?!"

„Ich will nicht schlafen!" Ich regte mich über meine eigene Stimme auf, welche so klang als wäre ich kurz davor zu heulen und die unterdrückte Panik drang ebenso stark heraus, worauf sich mein Herzschlag nochmals beschleunigte.

„Und wieso nicht?" Fragte er wie geahnt nach, wobei weiter ein genervter Unterton in seiner dunklen Stimme mitschwang.

„Angst", brachte ich angestrengt hervor. Meine Kehle war wie zu geschnürt und brannte, mein Herz pochte schmerzvoll und die Stiche wurden mit jedem Atemzug schneller. Die Panik und meine Herzschläge trieben mich so in den Wahnsinn, das ich leise anfing zu weinen. Sofort drückte ich mir die Hände auf den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Warum jetzt?

Mattheo seufzte leise, bevor er bemüht, freundlich abermals nachfragte. „Vor was hast du Angst, Sera?" Er benutzte einen Spitznamen? Für einen Moment war ich verwirrt, nie hatte mich jemand so genannt. Die Verwirrung hielt nicht und Panik ergriff mich wieder.

Ganz langsam und vorsichtig legte Riddle eine Hand an meine Wange und kniete sich neben das Bett. Er blieb ruhig. Seine Ruhe ließ mich langsam wieder runterkommen, doch trotzdem umklammerte weiterhin Panik mein Herz.

„Sera, wenn du nicht mit mir redest, kann ich dir nicht helfen!" Redete er ungewöhnlich sanft. „Engel?"

Verzweifelt sah ich ihm in die Augen, ich wollte antworten, doch mein Hals war zu. Ich bewegte meine Lippen, doch kein einziger Ton glitt darüber hinweg.

„Atme tief ein und wieder aus." Ich tat, was er sagte. „Schön weiter machen, ich hole etwas Wasser!"

Den Atem, den ich gerade gefangen hatte, wandelte sich wieder in ein panisches Keuchen als sich Mattheo entfernte. Als er abermals neben mir stand, bekam ich es gerade hin, das Glas so zu nehmen, ohne alles zu verschütten. Mit seiner Hilfe schaffte ich es, einige Schlucke vom kalten Wassers zu trinken.

Mattheo Riddle - Inside My MindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt