Blindes Vertrauen

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Salvatore blickte mir direkt in die Augen und Camilla drückte ihren Sohn herzlich. Das war glaube ich auch der Moment, in dem ich unwillkürlich rot anlief und meinen eigenen Puls bis in den Kopf spürte, vor Aufregung. Erst jetzt erkannte ich Rose, die mich verdutzt ansah. Salvatore lächelte kühl und bemerkte meine Scham.

"Mark meinte, ich sollte ein wachsames Auge auf euch haben. Hallo Mutter.Hallo Maya." Er hielt sich kurz und knapp. Irgendwie enttäuschte mich das.

Während Camilla sich mit Salvatore unterhielt zog Rose mich plötzlich energisch zur Seite und flüsterte, "Du verhälst dich seltsam. Was ist hier los?"
Ohjeh.. Sie hatte es natürlich schon bemerkt.
"Wie geht es dir?" Mit dieser Frage wollte ich vom Dilemma ablenken, aber Rose antwortete nur, "Was fragst du so scheinheilig? "

Gott,,, nein... Das ist gar nicht gut..
"Ich weiß wirklich nicht, was du meinst..?"Selbst ein Narr hätte mir diese Frage nicht abgekauft.

Rose lachte laut und nun schauten Salvatore und auch Camilla uns natürlich fragend an.. "Ist das nicht lustig? Alles was ich nie gewollt habe, ist nun eingetreten und mein eigener Mann ist Mitglied einer kriminellen Organisation."

Camilla antwortete wie aus der Pistole, "Das Leben geht eben manchmal seltsame Wege. Aber wir halten immer zusammen hier. Deine Kinder waren bei mir in besten Händen. Ich bringe dich zu ihnen. Komm, meine Liebe."
Camilla ließ sich also nicht provozieren. Rose warf mir einen vernichtenden Blick zu und verschwand mit Camilla. Aber jetzt stand ich mit Salvatore allein da und traute mich nicht mal ihn anzuschauen.. Wie peinlich..

Salvatore gab sich gelassen und nutze die Gelegenheit. Langsam näherte er sich mir. Ich vergaß zu atmen.. Er berührte ganz kurz, sanft meine Hand und sagte:"Hey,,, Wie geht es Dir?"
Ich seufzte leise.... Diese Berührung,,, das darf nicht sein.. Und doch... Er fuhr sich nervös durchs wilde, lockige Haar. Wartete auf irgendeine Reaktion von mir.
"Gut. Und dir?" Ich blickte langsam aufwärts und als unsere Blicke sich trafen, hatte ich das Bedürfnis ihn zu umarmen. Meine Lüge kam nicht besonders gut an bei ihm. "Warum lügst du mich an. Was ist los? Du würdest mir doch sagen, wenn er dir wehtut... Maya? ." So antwortete er auf meine Frage. Kein Wunder.Aber doch fühlte ich mich irgendwie mit ihm verbunden. Warum redete er plötzlich von seinem Bruder, als wäre er ein Fremder?Gab es also doch ein dunkles Geheimnis? Nun fühlte ich seine Wärme, die so gut tat. Der wohltuendende Geruch, der von ihm ausging, kam mir so vertraut vor. Die Emotionen im Raum drohten hoch zu kochen.Nein... das darf nicht sein. Ich liebe Mark... Ich war unfähig etwas zu sagen."Wenn du reden möchtest, weißt du ja wo du mich findest, Maya.." Salvatores Stimme wirkte so beruhigend auf mich. Ohne ein weiteres Wort ging er nach draußen. Ich wollte ihn zuerst aufhalten. Aber hatte kein Recht dazu, ihn weiter zu belästigen. Es blieb ein verdammt ungutes Gefühl zurück und ich musste mir eingestehen, dass ich dabei war, an Marks Loyalität zu zweifeln.
....

Mark stolzierte durch einen abgedunkelten Raum. Er ließ seine Finger wahllos, an diversen Folter Werkzeugen vorbei gleiten... Noch unentschlossen... Welche letztendlich zum Einsatz kommen würden...

Er trug seine Waffe gut versteckt, wie immer direkt am Körper. Majestätisch und völlig in seiner Rolle. Der unerbittliche Meister, der seine Bedürfnisse stillt, ohne Gnade. Niemand konnte ihm das Wasser reichen. Sein Wort war Gesetz. Er bestimmte die Regeln, den Anfang und damit gleichzeitig auch das Ende.
Es klopfte an der Tür. "Das wurde aber auch Zeit. "
Ein Hauch von süßer, theatralischer Vorfreude klang in Marks Stimme mit.
Zwei Kerle, die ebenfalls schwarz trugen, führten eine schmale, schwarzhaarige Frau hinein. Sie trug enge, endlos lange Stiefel, mit einem hohen, spitzen Absatz. Ein Halsband mit schwarzen Federn zierte ihren schmalen, schönen Hals. Sie trug einen wunderschönen, edlen roten Mantel, mit silberner Schnalle.
"Lange ist es her, Diana. Wir haben einen Auftrag zu erledigen. Du hättest ablehnen können, aber bekanntlich liebst du die Gefahr. Apropo Gefahr. Lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Sicher wirst du es noch bereuen, aber nun da du schon mal hier bist, begrüße deinen Herrn."
Die Frau lächelte und antwortete, "Freut mich sehr, wieder mit Euch zu arbeiten." Mark schaute kurz zur Tür und daraufhin verschwanden die Männer wieder lautlos. Als die Tür ins Schloss gefallen war, öffnete Diana unaufgefordert ihren Mantel und ließ ihn demonstrativ auf den Boden fallen. Sie war nackt und ging nun langsam auf die Knie, vor Mark. "Es ist mein Schicksal, Herr. Es gab keinen Tag, an dem ich nicht an Euch denken musste. Bitte bevor wir gehen, möchte ich bestraft werden..Herr.."
Mark seufzte zufrieden.
"Zeig mir deine Hände. Hast du andere Männer damit angefasst, während meiner Abwesenheit?"

Diana unterdrückte ein Lächeln.
"Oh, ja. Das habe ich.. Herr."
Mark ging langsam zur Wand, griff nach einem Rohrstock und verpasste ihr, völlig unerwartet, einen heftigen Schlag auf die Finger. Diana verzog das Gesicht und der Schmerz, ließ sie heftig laut ausatmen. "Danke, Herr." Sie schaffte es tatsächlich noch, sich zu bedanken.
"Die Hände.Halt sie gefälligst hoch. Du sollst dich noch lang daran erinnern was passiert, wenn man meine Anweisungen nicht befolgt."
Diana hielt ihm wieder ohne zu zögern, die nun schmerzenden Finger hin.. Das Spiel nahm erbarmungslos seinen Lauf. Mark wiederholte das Ganze, bis Diana weinend und wimmernd um Gnade flehte. Mark betrachtete die roten Striemen, an ihren Fingern und hielt kurz inne.
"Diana. Warum zwingst du mich zu solchen Maßnahmen? Du brauchst deine Finger noch. Also, wie willst du mich zufrieden stellen?"
Diana entgegnete leise, "Ich kann euch befriedigen. Sanft und zart, oder wild und hart. Alles ist möglich, Herr."
"Nein. So einfach kommst mir nicht davon... Ich werde mir was überlegen. Später. Zieh dir was angemessenes an. Wir müssen gleich los." Mark ließ Diana zurück,ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen und verließ den Raum.

Diana kämpfte sich mit Schmerzen zurück in ihren Mantel und wischte sich mit einem Taschentuch, das von Tränen verschmierte Make Up vom Gesicht,welches vor lauter Scham glühte.
....

Im Haus der Vallardis versuchte ich abermals Mark zu erreichen. "Maya, endlich. Wie geht's dir?"
Ich war erleichtert seine Stimme zu hören und doch fühlte ich mich unwohl irgendwie.

"Gut. Wann bist du wieder hier? Ich möchte nicht hierbleiben. Geht es dir gut, Mark?"

Einen Moment herrschte Stille. "Ich beeile mich. Halt noch ein wenig durch. Und denke immer daran. Du gehörst mir. Mir ganz allein."
Meine Stimme zitterte, ich kämpfte noch gegen meine Angst,aber er hatte längst aufgelegt.
Camilla stand plötzlich vor mir und sagte, "Gibt es Neuigkeiten von Mark?" Ich hatte sie nicht mal bemerkt.. Dennoch antwortete ich, "Ja, es geht ihm gut. Er braucht noch eine Weile." Camilla beobachtete mich genau. Irgendwie schien sie misstrauisch zu sein. "Schön. Es gibt Essen im Salon. Komm mit."
Ihr Ton war eindeutig. Sie traute mir nicht. Aber die Situation wurde noch unangenehmer, als ich Salvatore gegenüber saß, im Salon. Die Stimmung war gedrückt. Vittorio brach schließlich das Schweigen. "Schmeckt es dir nicht, Maya?"
Ich fühlte mich ertappt. "Doch, aber mein Magen bereitet mir leider öfter Probleme."
Salvatore schaute mich kritisch an. Ich spürte eine aufsteigende Hitze in meinem Kopf.
"Entschuldigt mich bitte..."
Schnell eilte ich hinaus. Doch ausgerechnet Salvatore kam mir hinterher. Im Badezimmer schloss ich die Tür zu und atmete laut aus.
"Maya? Bitte... Was ist los mit dir? Brauchst du einen Arzt?"
Salvatore klang besorgt. Er machte sich selbst Vorwürfe.
Das konnte ich spüren. Ich öffnete die Tür und er sagte, "Sag mir bitte, wie ich dir helfen kann."
Jetzt platzte es einfach raus, "Salvatore... Du... Ich.. bekomme ein Kind von dir.. Ich bin verwirrt.. Wenn du in meiner Nähe bist, kann ich nicht klar denken.."
Salvatore sagte nichts.. Er stand nur da und sagte nichts. Er schaute dabei immer wieder auf meinen Bauch. "Wir haben einen großen Fehler gemacht. Nun bezahlen wir den Preis dafür. Ist wohl besser, ich gehe.." Seine Worte trafen mich, wie eine Kugel ins Herz. "Salvatore... Bitte... Geh jetzt nicht.."

Lustschmerzen der Liebe 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt