Schiller riss erschrocken die Augen auf. Adrenalin strömte durch seinen Körper. Er kam sich wie ausgewechselt vor. Er setzte sich auf. Zu seiner Überraschung war ihm weder Schwindelig noch schlecht. Der Dichter stand auf und ging langsam auf und ab. Ihm ging es weiterhin gut. Schiller hätte vor Freude in die Luft springen können. Er verließ sein Schlafzimmer und ging runter. Karl kam ihn entgegen. Als er seinen Vater erblickte rannte er die Treppenstufen empor und viel Schiller um den Hals.
,, Na na, mein Junge, jetzt werde mir bloß nicht sentimental." Lachte Schiller und Karl löste sich wieder von ihm. Charlotte erschien am anderen Ende der Treppe und schaute ihren Ehemann verliebt an.
,,Charlotte! Gut das du da bist. Ich muss zu Goethe. Es ist dringend." Charlottes Mine verfinsterte sich.
,, Tut mir Leid, er ist nicht in Weimar."
,, Was? Wo ist er?" Fragte Schiller erschrocken und hastete die Stufen hinunter.
,, Ich weiß es nicht," antwortete seine Frau. ,, doch das ist jetzt nicht wichtig. Wichtig ist-"
,, Doch es ist wichtig!" Schrie Schiller plötzlich und nun kamen auch die anderen Kinder herbei, um nach ihrem Vater zu sehen. Plötzlich drehte sich alles um Schiller herum. Er wischte sich über die Stirn und hielt sich am Treppengeländer fest.
,, Friedrich!" Rief Charlotte erschrocken und stützte ihren Mann.
,, Ich muss zu Goethe.." War das letzte was Schiller sagte, bevor er wieder Ohnmächtig wurde.Goethe und die Schlegels trafen gerade in Halle ein. Die Straßen waren so gut wie leer. Kein Wunder zu dieser Uhrzeit.
,, Es gibt in der Mitte der Stadt ein netten Gasthof. Die Preise sind bezahlbar. 30 Gulden pro Nacht. Was sagst du?" Fragte Caroline Goethe. Dieser überlegte kurz.
,, Ich habe kein Geld.." sagte er dann.
,, Ich bezahle für dich," sagte August. ,, Doch bitte, pass auf dich auf." Goethe nickte und sie machten sich auf dem Weg zum Gasthof Zum Mohr.,, Ich schlage vor wir bleiben hier eine Nacht mit Goethe und reiten dann zurück nach Jena. Heute schaffen wir das nicht mehr. Dafür ist es schon zu spät." Sagte August seiner Frau. Sie stimmte zu und sie und Goethe nahmen sich ein Zimmer mit zwei Betten und einem Schreibtisch.
,, Ich gehe gleich schlafen." Sagte Caroline und fing an sich zu entkleiden. August und Goethe taten es ihr gleich.Während August und Caroline seelenruhig schliefen lag Goethe noch bis spät in die Nacht wach und dachte nach. Über Schiller, über Karl August, über Christiane, über seinen Sohn, über vermeintlich alles und jeden. Nach stundenlanger Grübelei fand aber auch er in den Schlaf.
Früh am Morgen wurde Goethe von Caroline aus dem Schlaf geschreckt.
,, Es wird Zeit aufzustehen, mein Lieber." Goethe rieb sich verschlafen die Augen und kroch aus dem Bett. August stand schon fix und fertig vor der Zimmertür, während Caroline sich noch frisierte. Goethe zog sich zügig an und sie verließen das Zimmer.Beim Frühstück fragte das Ehepaar ihren Freund nochmals aus. Vergebens. Goethe spuckte nichts aus, außer der Lüge dass er für den Herzog unterwegs sei. Caroline und August gaben sich geschlagen. Nach dem Frühstück machten sich die beiden zurück auf dem Weg nach Hause.
,, Mach's gut , mein Freund." Rief August zum Abschied.
,, Auf ein baldiges Wiedersehen." Rief Caroline und dann waren sie auch schon davon geritten.
Goethe richtete seinem Gehrock und ging ohne jegliches Ziel durch die Straßen der Stadt. Hin und wieder spielte er mit dem Gedanken doch wieder nach Weimar zurückzukehren.
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Mehr als nur Dichter Kollegen?
FanfictionWeimar, die Stadt der Dichter und Denker. Und vielleicht auch der Liebe. Jedenfalls läuft es bei Schiller und Goethe ganz schön rund. Streit, Flucht, Tränen und viele viele Fragen sind der Haupt Bestandteil von "Mehr als nur Dichter Kollegen?" Wird...