Schiller auf der Flucht

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,, Es müssen die Schlegels sein!" Karl August war nun aufgestanden und marschierte durch den Raum. Plötzlich klopfte es an der Tür. Ein Bediensteter betrat das Zimmer und unterrichtete den Herzog vom Auftauchen Charlotte Schillers.
,, Sie will sie unbedingt sprechen."
,, Schicken sie sie herein." Meinte Karl August und schickte den Soldaten als auch den Bediensteten nach draußen. Charlotte kam herein.
,, Karl August, ich brauche Hilfe! Mein Mann! Er ist verschwunden!" Charlotte war außer sich vor Sorge.
,, Bitte beruhigen sie sich und erzählen sie mir ganz in Ruhe was vorgefallen war." Charlotte schnappte nach Luft und versuchte das Geschehende zu erörtern.
,, Was soll das heißen, er ist weg?!"
,, Weg! Aus dem Fenster geflohen!"
,, Oh Gott steh' uns bei." Der Herzog wischte sich über die Stirn.
,, Karl August, was tun wir jetzt?!" Karl August sprintete zur Tür.
,, Wachen!" Wachen kamen herbei.
,, Sucht die Stadt nach Herrn Schiller ab!"
,, Zu Befehl!"
,, Versprechen sie mir, dass sie ihn finden!" Schrie Charlotte verzweifelt.
,, Ich bedauere, das kann ich nicht." Der Herzog ging augenblicklich seinem Wachen hinterher und ließ Charlotte alleine.

Goethe ritt durch die weiten Landschaften. Ab und zu begegneten ihm Kutschen oder andere Reiter. Nicht mehr lange und er würde in Berlin sein. Endlich. Er freute sich auf Wilhelm und generell war er jedesmal gespannt auf das berlinerische Großstadtgetümmel. Goethe blickte besorgt gen Himmel. Wolken zogen auf. Er musste sich beeilen, wenn er bevor es regnet, ankommen wollte.

Irgendwo auf der anderen Seite der Erdkugel saß der Naturforscher Alexander von Humboldt mit seinem Freund Aime Bonpland auf einem kleinen Boot auf dem Amazonas. Die Hitze war erdrückend und nervtötende Stechmücken plagten die Forscher. Man konnte kaum sprechen ohne das die Insekten einem in den Mund flogen. Humboldt dachte an Goethe. Ob er schon in Berlin war? Ob er sich überhaupt auf den Weg gemacht hat?
,, Bedrückt dich etwas, mein Freund?" Fragte Bonpland besorgt.
,, Nein Nein. Es ist alles in bester Ordnung." Antwortete Humboldt mit einem zufriedenstellenden Lächeln auf den Lippen.
,, Gut gut. Sage mir mal, wie soll ich diese Pflanze benennen?" Bonpland zeigte fragend auf eine Blume mit roten, lang gezogenen Blüten.
,, Nenn' sie wie du willst. Ich habe mir schon genug Namen ausgedacht." Antwortete Humboldt, stand auf und schaute sich in dem beeindruckenden Dschungel um. Seit mehreren Jahren war er nun schon unterwegs. Es kam Humboldt bloß nicht einmal ansatzweise so lange vor. Ob seine Freunde in Europa die Zeit länger wahr nahmen?

Schiller irrte nach Jena. Zu Fuß. Erst jetzt merkte er das sein Vorhaben eine ziemliche Schnappsidee war, doch für ein Zurück war es nun zu spät und so ging, oder besser gesagt schleppte er such nach Jena. Er wollte bei Freunden Schutz suchen. Schutz vor zu vielen Fragen deren Antworten er nicht wagt auszusprechen. Er hoffte Hegel würde ihn aufnehmen, doch wenn das nicht klappt musste er zu den Schlegels. Ein riskantes Vorhaben, da er und die Schlegels sich nicht sonderlich mögen. Doch das war jetzt zweitrangig. Er brauchte Hilfe und die bekam er nicht in Weimar.

Karl August's Soldaten streiften durch die Straßen Weimar's. Karl August zwischen ihnen herumschauend. Er wirkte etwas planlos. Schiller war weg. Wie sollte der Herzog ihn nun wiederfinden? Nicht mal seine Frau hatte eine Ahnung wo er sein könnte. Es schien hoffnungslos.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 16 ⏰

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