Nachdem ich mir die Genehmigung vom Chief eingeholt hatte, wollte ich einfach nur noch die mir zugewiesene Aufgabe erledigen. Jedoch hatte man mich mit Ramirez eingeteilt, weswegen ich dazu gezwungen war komplett anderes Geschütz auf zu fahren. Ramirez war kaum älter als ich und eigentlich eine ganz lustige Persönlichkeit, jedoch redete er ziemlich viel und war auch sonst wie ein leuchtendes Neonschild. Ich war eine eher ruhigere Person aber er liebte die Aufmerksamkeit und den Trubel. Es würde nicht dazu beitragen meine Aufgaben gewissenhaft und kontrolliert zu erledigen.
Keine Ahnung was sich der Chief dabei dachte, jedoch wollte er mir nur so die anstehenden Mission genehmigen. Es stand ein Verhör an und ich war nur zu gut darauf vorbereitet, denn bereits Stunden zuvor hatte ich mich ausgiebig mit diesem Roberto Manera beschäftigt.
Er war ein tüchtiger Geschäftsmann mittleren Alters und leitete seine eigene Firma, seit neustem jedoch hing ihm eine fette Klage an der Backe die für ihn schlichtweg eine Privatinsolvenz bedeutete. Der Grund... Geldwäsche.
Mit Geldwäsche kannte ich mich nur zu gut aus, wusste ich doch, dass sie ihren Ursprung oft im illegalen Drogengeschäft fand. Ich wusste genau warum der Chief meinte, mich mit dieser Aufgabe bestrafen zu können. Es war wie Streifendienst, denn im Endeffekt war Manera nur einer von vielen. Einer der Überweisungsbetrüger zum Opfer fiel und von denen hatte ich echt genug. Irgendwelche Strohmänner zu verhaften, war wie Strafzettel zu verteilen. Darin lag keine Freude.
Genervt atmete ich aus als Ramirez, redend wie ein Wasserfall, hinter mir her dackelte. Er schien nicht mal zu merken, dass ich ihm nicht zu hörte, sondern berichtete weiterhin über irgendwelche Belanglosigkeiten. „Ramirez ich bitte Sie, konzentrieren Sie sich", raunte ich ihm genervt entgegen und blieb abrupt stehen, sodass er fast in mich hineinlief. Irritiert sah er zu mir herüber und biss sich dabei verlegen auf der Unterlippe herum. Er wirkte mit einem mal ziemlich gekränkt was mich auf unerklärliche Weise nur noch mehr nervte. „Sie sollen nicht schweigen, Sie sollen bloß einen klaren Kopf bewahren. Wir haben heute einen anstrengenden Tag vor uns", klärte ich ihn auf und deutete ihm anschließend mir weiter zu folgen.
Es würde wirklich ein langer Tag werden, wir würden ausschließlich von A nach B fahren und den Wagen kaum verlassen. Es war zum Haare raufen. Ich lief achtlos weiter und wartete nicht darauf ob Ramirez mir folgte. Schnell hatten wir den Polizeiwagen erreicht und ich ließ mich träge auf dem Beifahrersitz nieder. „Heute fahren Sie", murmelte ich ihm mit ruhiger Stimme entgegen woraufhin er sich stumm hinter das Lenkrad setzte. War er jetzt tatsächlich eingeschnappt oder warum sah er mich nicht einmal mehr an. Männer musste man nicht verstehen. Augen verdrehend schnalzte ich mit der Zunge gegen die Innenseite meiner Wange, ehe ich meinen Blick von meinem Kollegen abwendete und gen Straße richtete. Wenn er schmollen wollte, dann sollte er das ruhig tun, es würde mir im Endeffekt nur ruhige Momente bescheren in denen er mich nicht zu plapperte.
Diese Momente würde ich nutzen, um für den Augenblick abschalten zu können. So lehnte ich mich zurück in den Sitz und schloss müde meine Augen, während Ramirez neben mir das Gaspedal durchtrat und losfuhr. Er hatte einen angenehmen Fahrstil, das musste man ihm lassen. Nach guttuenden Minuten der Stille, öffnete ich mit der Zeit langsam meine Augen und musterte meine Umgebung. Wir waren noch immer nicht angekommen, weswegen ich stumm zu Ramirez rüber lugte und sein hoch konzentriertes Gesicht betrachtete. Er hatte fein geschwungene Gesichtskonturen und auch sonst schien sein Gesicht mehr als makellos. Sein rabenschwarzes Haar viel ihm unkontrolliert in die Stirn und seine dunklen Augen waren stets gen Straße gerichtet.
Ich beobachtete ihn weiterhin stumm, weswegen mir mit der Zeit sogar auffiel, wie sich seine Nasenflügel mit jedem Atemzug erneut aufblähten. Plötzlich räusperte er sich und warf mir dabei einen irritierten Seitenblick zu. „Wieso starrst du mich so gruselig an?" fragte er ohne dabei den Blick von der Straße ab zu wenden. „Gruselig? Starren? Ah sorry ich war voll in Gedanken", versuchte ich mich stotternd zu erklären. „Mhm", war alles was ich von ihm an Reaktion erhielt.
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Twisted Hearts
Romance„Ach ist das so. Sicher das ich nicht mehr wert bin als sie, jetzt wo du mich doch so gern zu haben scheinst. Brichst einer Frau fast den Arm, weil sie Hand an mich legen wollte", lachte ich ohne darüber nach zudenken, welche Grenze ich damit übersc...