Etwas hektisch ging ich auf den Schreibtisch zu, welcher von unzähligen Papieren bedeckt war. Ich wusste gar nicht wo ich anfangen sollte, und merkte langsam, wie ich leicht panisch wurde. Ich hatte kaum Zeit und doch war das Einzige, was ich vernahm, das laute Schlagen der Uhr direkt gegenüber an der Wand. Verdammt Eleanor du musst einen kühlen Kopf bewahren, ermahnte ich mich selbst. Für solche Situationen war ich ausgebildet, das war nichts, was allzu schwer war. Ich musste mich nur sammeln und mir erneut vor Augen führen, wie wichtig das hier gerade war. Ich könnte vielen Menschen das Leben retten, könnte verhindern das weitere Drogen und Waffen in Umlauf gebracht werden. Das Einzige, was ich dafür tun musste, war zu handeln. Mit zitternden Händen fuhr ich mir aufgewühlt durch die Haare, ehe ich tief durchatmete und selbstbewusst meinen Körper aufrichtete. Ich würde das hinbekommen und mit diesem Gedanken ging ich um den Tisch herum und fing an, an einzelnen Schubladen zu zerren. Zuerst musste ich mein Handy finden, denn ich musste irgendwem mitteilen wo ich war, damit dass hier alles endlich ein schnelles Ende nahm. Zum Großteil ließen sich alle Schubladen öffnen, doch eine von Ihnen war allem Anschein nach verschlossen. Ich zerrte daran wie eine Verrückte, doch es passierte nichts.
Es musste irgendetwas wichtiges da drinnen sein, dessen war ich mir sicher. Hastig fuhr ich mit meinen Händen über den ganzen Tisch und versuchte unter all den Papieren etwas Spitzes oder drahtiges zu finden, mit dem ich die Schublade aufbekommen würde. Erfreut ertasteten meine Finger einen Haufen Büroklammern, welche ich mit Freuden entgegennahm. Ich verbog sie gekonnt zwischen meinen Fingern und versuchte dann mit zwei Büroklammern, das kleine Schloss an der Schublade zu knacken. Es dauerte nicht lange, war es doch ein recht einfacher Mechanismus. Zufrieden zog ich die Schublade auf, fand darin jedoch nicht mein Handy. Das einzige was sich darin befand, war ein bisschen Bargeld und ein Haufen Papiere. Was verbarg Rafael bloß und wo zum Teufel war mein Handy. Führte er es etwa immer mit sich, denn wenn ja würde es sich als äußerst schwierig erweisen daran zu kommen.
Etwas enttäuscht blätterte ich einzelne Formulare durch, doch alles was ich fand waren Verträge. Verträge über verschuldete Grundstücke, Verkauf von Grundstücken, Verkauf von Hehlerware und so weiter. Nichts was mich sonderlich verwunderte oder gar interessierte und doch blieb mein Blick an einem der Dokumente hängen. Eine Bescheinigung die den Verkauf von Informationen belegte. Informationen über die DEA. Geschockt starrte ich auf das Blatt Papier in meinen Händen und wusste in dem Moment nicht so recht was ich denken sollte. Es wurde eine gewaltige Summe an Schmiergeld bezahlt um an Informationen der DEA ran zu kommen. Informationen über einzelne Fälle und Informationen über Polizisten, so wie ich einer war. Mein Blick fiel auf einen grauen Hefter, welcher unter dem Blatt gelegen hatte. Langsam holte ich ihn aus der Schublade hervor und blätterte ihn nervös auf. Das erste was mir ins Gesicht sprang, war ein Bild von mir selbst. In diesem Ordner befanden sich Informationen über mich, Informationen die alles über mich preisgaben.
Alles war aufgelistet, mein beruflicher Werdegang, abgeschlossene Fälle, mein Familienstand, welche Menschen ich privat traf, einfach alles. Es stand sogar darin das meine Schwester tot war und ich keinen richtigen Kontakt mehr zu meiner eigenen Familie pflegte. Aber das war nicht alles, denn nicht nur über mich fanden sich diese Informationen, sondern auch über Leah, Sebastian, Ramirez und so viele mehr die mit mir zusammen arbeiteten. Rafael wusste alles, einfach alles. Er hatte mich zum Narren gehalten und so getan als wüsste er von nichts, als würde er nicht verstehen warum ich damals eine Panikattacke gehabt hatte. Dieses Gott verdammte Arschloch. Unbändige Wut stieg in mir auf aber nicht nur auf Rafael sondern auch auf mich selbst, weil ich so naiv gewesen war etwas Gutes in jemandem zu sehen. Natürlich würde man mich enttäuschen, das hatte man mir bereits so oft bewiesen. Man hatte mich und meine Kollegen verkauft. Alles was wir waren und was wir wussten. Es war so als ob hier mehr stand als ich selbst über mich wusste.
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Twisted Hearts
Romance„Ach ist das so. Sicher das ich nicht mehr wert bin als sie, jetzt wo du mich doch so gern zu haben scheinst. Brichst einer Frau fast den Arm, weil sie Hand an mich legen wollte", lachte ich ohne darüber nach zudenken, welche Grenze ich damit übersc...