Alles war schwarz, die Welt um mich herum war dunkel. Meine Gedanken waren ruhelos und mein Körper fühlte sich an als würde er nicht mehr mir selbst gehören. Um mich herum verspürte ich Einsamkeit, kein bisschen Wärme. Es war als wäre ich in der Schwebe und doch schien sich langsam etwas in meinem Unterbewusstsein zu regen. Ich spürte wie es in meinen Fingerspitzen anfing und sich meinen Körper hinauf kämpfte, ich spürte das Zucken meiner Muskeln und die Wärme die mich langsam durchflutete. Um mich herum nahm ich alles ziemlich dumpf war und trotzdem spürte ich das grelle Licht, welches in eben diesem Moment meine Umgebung flutete und unangenehm auf meinen Augenlidern brannte.
Es kostete mich unglaublich viel Kraft und doch öffnete ich langsam meine Augen und blinzelte benommen in Richtung der Lampe, welche über mir baumelte und einen schwachen Kegel warf. Sie tauchte das Zimmer in weißes grelles Licht und erschwerte es mir somit, eine klare Sicht auf die Dinge um mich herum zu erlangen. Angestrengt versuchte ich mich langsam zu orientieren, da verspürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz direkt oberhalb meiner linken Augenbraue. Der Schmerz traf mich heftig und ließ mich die Luft zischend ausstoßen. Reflexartig wollte ich die Hand heben um zu ertasten was dort war, doch der unverkennbare Druck um meine Handgelenke ließ mich schlagartig inne halten. Verwirrt sah ich an mir herunter und realisierte erst jetzt, dass ich an einen Stuhl gefesselt war.
Mit einem mal kehrten die Erinnerungen zurück und ich wurde zunehmend unruhiger als ich daran dachte, das man mich mit hoher Wahrscheinlichkeit entführt hatte. Ich starrte meine Handgelenke an, welche mit Kabelbinder relativ grob an den Stuhl fixiert waren, ebenso meine Füße wie ich relativ schnell feststellte. Mit schnell schlagendem Herzen blickte ich mich im Raum um, versuchte zu erkennen wo ich war, doch bis auf der Lampe über mir und einem Schrank zu meiner Rechten, befand sich nichts in diesem Raum. Die Wände wirkten abgenutzt und verbraucht, der Boden war von Holzdielen überzogen und der Kegel über mir warf noch immer ein unangenehm störendes Licht auf mich. Mein Kopf dröhnte, mein Herz schlug mir bis zum Hals und die schiere Panik wurde nach und nach zur Realität. Plötzlich durchfluteten mich zahlreiche Eindrücke und Erinnerungen an das Geschehene. Ich spürte die Tritte gegen meinen Körper und den plötzlichen Schlag auf meinen Kopf.
Er war aus dem Nichts gekommen und hatte mir unerwartet das Bewusstsein geraubt. Erneut brannte der Schmerz auf meiner Stirn bei der Erinnerung an den Schlag. Sie hatten mich erwischt, sie hatten mich bewusstlos geschlagen und hier her verschleppt. Und das schlimmste daran war, das keiner wusste wo ich war. „Fuck", kam es mir kaum hörbar über die Lippen während ich völlig frustriert auf den Boden starrte. Ich musste hier irgendwie raus, ich konnte nicht hier bleiben. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wozu diese Menschen in der Lage waren oder was sie mir antun würden. Ein wenig überfordert fing ich an, an meinen Fesseln zu zerren. Sie waren so eng, das sie sich unnachgiebig in mein Fleisch schnitten und rote Striemen darauf hinterließen. Es schmerzte höllisch, doch ich dachte nicht daran auf zu hören. Ich zerrte immer weiter bis sich plötzlich die Tür öffnete und ein ramponiert aussehender Mann den Raum betrat. Völlig ausdruckslos hielt ich in meiner Bewegung inne und starrte zu dem Mann herüber, welcher mich mit einem leichten Grinsen musterte.
Ich erkannte ihn sofort, sein Gesicht war schließlich die Leinwand eines irrwitzigen Kunststückes von mir geworden. Ich hatte ihn ordentlich verprügelt gehabt und trotzdem saß ich jetzt auf diesem Stuhl und nicht er. Allein wegen dieser Tatsache, blieb mir die Schadenfreude vergönnt. „Na sieh mal einer an, Dornröschen ist endlich aus ihrem Schönheitsschlaf erwacht", lachte er, machte aber keine Anstalten zu mir herüber zu kommen. Stattdessen beäugte er mich kurz mit hungrigen Augen ehe er sich umdrehte und das Zimmer wieder verließ. Irritiert sah ich ihm hinterher und starrte auf die Tür die er offen gelassen hatte. Ich wollte mich losreißen, wollte durch diese Tür laufen, doch meine Fesseln waren unnachgiebig und ich immer noch kraftlos. Enttäuscht sackte ich in mir zusammen, als ich plötzlich aufgebrachtes Raunen vernahm. Es wurde immer lauter, bis plötzlich drei mir unbekannte Menschen den Raum betraten.
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Twisted Hearts
Romance„Ach ist das so. Sicher das ich nicht mehr wert bin als sie, jetzt wo du mich doch so gern zu haben scheinst. Brichst einer Frau fast den Arm, weil sie Hand an mich legen wollte", lachte ich ohne darüber nach zudenken, welche Grenze ich damit übersc...