„Was soll das hier werden?"
Etwas das ich eigentlich ihn fragen wollte, doch plötzlich aus dem Mund des Fremden kam und somit Verwirrung in mir auslöste. Er wirkte teilweise genervt als er mich das fragte, ein Gemütszustand, der ihm definitiv nicht zustand. Er fragte mich was das hier sollte, dabei hatte er mich doch gegen meinen Willen hierher verschleppt. Ich fühlte mich nicht nur ungerecht behandelt, sondern auch überfordert in dem, was ich auf diese Frage erwidern sollte. Das Gesicht des Fremden, war keines das ich kannte oder solch eine Frage rechtfertige. Nichts an ihm außer seiner einschüchternden Körpersprache, schien mich innerlich dazu zu bewegen, mich mit seiner Anwesenheit aus einander setzen zu wollen.
Unabhängig von seinem durchaus traumhaft zu bewertenden Aussehen, war sein ganzes Auftreten paradox und störend. Ich wollte laut werden und mich beschweren, doch diese verdammt intensiven Augen schienen mich regelrecht auf zu spießen. Nicht nur leuchteten sie in einer undefinierbaren Intensität, nein sie kamen mir auf eine skurrile Art und Weise sogar bekannt vor. Der Fremde schien plötzlich kein Fremder mehr und doch fiel mir nicht ein, von wo ich ihn noch einmal zu kennen glaubte.
„Bist du stumm oder was? Ich wiederhole mich, was wird das hier?" fuhr er mich plötzlich herrisch an, sodass ich leicht zusammen zuckte. Wenn ich vor Minuten noch nicht laut werden wollte, forderte mich seine Unfreundlichkeit nun zum kompletten Gegenteil heraus. „Bitte? Was ich hier mache? Verdammt was machst du hier?", giftete ich und stieß ihn im nächsten Augenblick fordernd von mir. Zumindest war dies das Ziel des Ganzen, doch sein stämmiger Körper bewegte sich kein Millimeter und auch seine Augen wichen keinen Zentimeter. „Hör auf hier herum zu schnüffeln, du verbrennst dir sonst nur deine hübschen Finger", drohte er mir und senkte dabei seinen Kopf auf mich herab, wodurch ihm sein braunes fast schwarzes Haar, wirr in die Stirn fiel.
Als er dies sagte, rutschte mir augenblicklich mein Herz in die Hose, denn das konnte nur eines bedeuten. Was wenn Damian mitbekommen hatte, das Ramirez und ich hier „herumschnüffelten" und er nun einen seiner Männer auf mich angesetzt hatte. Das würde auf jedenfall sein rüpelhaftes Auftreten erklären und für mich nichts Gutes bedeuten. Es wäre schlichtweg ernüchternd, wenn wir jetzt schon aufgeflogen wären aber selbst wenn dem so wäre und man mich hier nun auf die Probe stellte, musste ich cool bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Ich durfte keinen weiteren Verdacht erwecken und musste daher das klassische Dummchen spielen, das von nichts eine Ahnung hatte und ihm nun die Hölle heiß machen würde. Egal wie gut er auch aussehen mochte.
„Alles klar du hast sie doch wohl nicht mehr alle. Lass mich verdammt noch mal endlich los", giftete ich lautstark und versuchte mich dabei erneut in dem Vorhaben, ihn von mir zu stoßen. Diesmal schien er mich gewähren zu lassen, denn nur Sekunden später trennte sich mein Rücken von der Wand hinter mir und auch die Luft um mich herum gewann langsam an Fülle. „Süße ich warne dich nur einmal", entgegnete er mit kehliger Stimme und fuhr sich dabei unbekümmert durch seine viel zu perfekten Haare. Bei dem Wort Süße, stellten sich mir alle Nackenhaare auf und auch mein Körper verfiel in reges Stocken. Ich hasste Typen wie ihn. Typen im Allgemeinen, die mit solchen Kosenamen, fast schon Besitzansprüche über einen stellten.
Wer so von sich selbst eingenommen war, kam dann wohl auch gut mit einem Dämpfer klar. „Nein ich warne dich nur einmal. Fass mich noch einmal an und nicht ich verbrenn mir die Finger, sondern du dir deine", zischte ich und funkelte ihn dabei so feindselig an, dass das alleine schon als Kriegserklärung durchgehen würde. Seine Reaktion war eher als durchwachsen zu beschreiben, denn wirklich einschüchtern tat ihn meine Drohung folglich dann doch nicht. Er schien viel mehr belustigt, denn nur Sekunden darauf, verschränkte er prüfend die Arme vor der Brust und legte anschließende seinen Kopf schief. Auf seinen Lippen prangte ein wissendes Grinsen, eines welches mir sagte, dass er rein gar nichts verstand und mich auch nicht unbedingt ernst nahm.
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Twisted Hearts
Romance„Ach ist das so. Sicher das ich nicht mehr wert bin als sie, jetzt wo du mich doch so gern zu haben scheinst. Brichst einer Frau fast den Arm, weil sie Hand an mich legen wollte", lachte ich ohne darüber nach zudenken, welche Grenze ich damit übersc...