Kapitel 12

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„Isaac verdammt wo ist sie?" Angesprochener sah etwas verwirrt zwischen Malik und dem offenen Fenster hin und her. Der Himmel war mit dicken Regenwolken bedeckt und die Bäume trugen nur noch vereinzelt, leblose Blätter welche im stürmischen Wind hin und her schaukelten. Die Bäche wirkten fast wie Flüsse, da sie durch den ständigen Regen, an Wasser zugenommen hatten
„Wer?"
""Na die Frau?" „Ich hab dir doch eben gesagt, ich weiss nicht wo Sie, Sie hin gebracht haben«
„Ja, stimmt, tut mir leid", antwortete Malik. Er wirkte niedergeschlagen, fast so als hätte man ihm auch noch sein letztes spärliches Restschen an Lebensenergie entzogen. Seine Augen waren blutunterlaufen und sein braunes Haar stand ihm in wirren Strähnen vom Kopf ab. Seine Haut wirkte blass und der Schock von letzter Nacht schien seine Augen noch immer nicht verlassen zu haben."Ich kann mich erinnern an letzte Nacht, wir...wir haben." „Ich weis." Auch Isaac wirkte erschöpft und niedergeschlagen. Die Stimmung zwischen ihnen war stumpf und distanziert als hätten sie ihre fallende Mauer wieder aufgebaut und währen in ihre eigene Welt zurückgekehrt. Malik war gefangen in seiner Einsamkeit, hatte angst davor sich zu befreien. Seine Gefühle zuzulassen, doch was wenn er diesen Schritt nie gehen würde, nie zu seinen Gefühlen stehen würde? Könnte er jemals glücklich sein?
„Was wird jetzt aus uns?" war Isaacs erste Frage. Eine dumme Frage, aber dennoch war sie mehr als berechtigt. Verständlich. Ein ängstliches Flüstern, ein leises Wispern, an seinem Ohr. Fast unhörbar und doch so laut. „Ich weis es nicht". Er wusste es wirklich nicht. Er wusste nicht, was ein tollpatschiger Kuss auf der Clubtoilette bedeutete. Er wusste nicht was Isaac ihm bedeutete. Hatte ihm der Kuss gefallen? Hatte es sich wirklich richtig angefühlt? Er wusste es schlichtweg nicht. Das Warten auf eine Reaktion die es nie geben wird. Auf jemanden der die Stille brach, etwas bedeutendes Sagte, eine
Handlung, doch nichts geschah.
Die Zeit stand still. Selbst das Ticken der Uhr schien verstummt zu sein. „Du hast ein schönes Lächeln", brach Isaac auf einmal die Stille. „Ich weis, du magst dein Lächeln nicht. Du lächelst selten."
Isaac sass noch immer, neben ihm auf dem Krankenbett. Hatte seine Beine im Schneidersitz gekreuzt. Sein Blick lag auf dem Boden. Ein nicht sonderlich interessanter Boden. Malik hob die Hand, wollte irgendwas tun, etwas ändern.... Auf einmal fiel ihm Isaac um den Hals. Klammerte sich an ihn, als währe er sein einziger Halt, als würde sein Leben von ihm abhängen. Malik legte etwas überfordert die Arme um seinen schluchzenden Freund. „Ich hatte so schreckliche Angst um dich, du...du warst auf einmal einfach weg. Ich wusste nicht wie ich dir helfen sollte, du du"....
„Hey es ist alles Okay, ich bin jetzt da, bei dir." Vorsichtig löste er sich von Isaac. Sah ihm in die Augen.
Lächelte. Ein echtes, wahres Lächeln.

Die Pfütze meines Lebens (Narben der Vergangenheit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt