Kapitel 9

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Der junge Mann auf der anderen Seite des Spiegels, stand ihm erwartungsvoll gegenüber. Er hatte genauso braune Augen mit einem leichten Gelbstich, wie Malik sie hatte und seine braunen Haare waren ebenso zerzaust und ungepflegt wie die seinen, doch aus irgendeinem Gott verdammten Grund sah er nicht mehr sich selbst im Spiegel. Er sah in die Augen eines fremden Mannes.
Mit dem Finger strich er über den verdreckten Spiegel. Eine Staubschicht zierte seine Fingerkuppe.
Er mochte sein Lächeln nicht, es war verkrampft und liess seine Zähne gross und krumm aussehen wie die eines Bibers. Wie seine Augen nicht mit lachten, als währen sie nicht Teil des Geschehens.
Isaac hatte ein schönes Lachen. Es wirkte echt, nicht aufgesetzt und fehl am Platz, wie das vieler anderer
Menschen denen Malik im Laufe seines Lebens begegnet war.
„Ich wusste garnicht das du Geburtstag hast!* musste Isaac mit entsetzen feststellen. Es schien als wären ihm Geburtstage ziemlich wichtig. „Ich habs ja auch mit keinem Wort erwähnt" gab Malik grummelnd von sich. Er mochte Tage an denen sich alles um ihn drehte, nicht. Er mochte ebenso nicht, die falsche Freude, welche ihm die Menschen entgegen brachten, . Ihm reichte es wenn er eine Nachricht von Snapchat erhielt, welche ihn an seinen Geburtstag erinnerte.
„Wir sollten in einen Club gehen und wir müssen dir noch einen Geburtstagskuchen backen. Magst du lieber Zitrone oder Schokolade? „Eindeutig Schokolade, aber ich möchte heute nicht feiern."
Wieso das denn?" „Ich
mag meinen Geburtstag eben einfach nicht" „Währe heute deine Katze gestorben hätte ich vollkommenes Verständnis für deine miese Peter Laune aber da du keine Katze besitzt....Also Schokolade, Zitrone wäre auch wirklich eine Schande," trällerte er.
Malik war nicht gerne unter Menschen. Er fühlte sich unwohl. Die Musik dröhnte viel zu laut in seinen Ohren und es lag ein unverkennbarer Geruch von überteuertem Parfum und vollgeschwitzten Klamotten in der Luft.
Ja, Isaac hatte ihn tatsächlich dazu überredet mit ihm in den Club zu gehen.
Isy drückte ihm ein Glas in die Hand. Malik mochte Alkohol. Er war sein Freund in einsamen Stunden, liess ihn entspannen, den Kopf frei kriegen und war genau, das was er jetzt brauchte. Nein, er war kein Alkoholiker, er war eher süchtig nach den Glücksgefühlen und der Sorglosigkeit. Ihm fehlte der Lebenssinn und Alkohol gab ihm oft das Gefühl das sein Leben einen Sinn hatte. Für einen kurzen Moment, einen Moment der Freude, Freude am Leben....
Noch immer hafteten sein Blick auf der Braunen Flüssigkeit. Seine Finger, krampfhaft um das Glas geschlossen. Noch einmal, nur noch ein einziges Mal..
Langsam hob er das Glas an seine Lippen. Ein heisses Brennen in seinem Hals..
Er hatte nicht mitgezählt. Er wusste nur das es viele waren, zu viele.. Die bunten Lichter waren zu einem verschwommenen Etwas geworden und die Menschen wirkten Fremd, als würde er von weit her auf sie hinab sehen. Ein Geschehen das sich von selbst abspielte. Er war ein Zuschauer. Sein Lächeln. Ein seltsames Lächeln, er war nicht Glücklich, Nein, nur betrunken. VERDAMMT betrunken.
Warte wo war Isaac, war er nicht eben noch.....

Ist ein ziemlich kurzes Kapitel, selbst für meine Verhältnisse.😂Das nächste Kapitel sollte länger werden.

Die Pfütze meines Lebens (Narben der Vergangenheit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt