Kapitel 18- Der Brief

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Zachary's Sicht  -Donnerstag-

Ich hatte früher aus, deswegen chillte ich auf der Couch im Wohnzimmer und schaute fern. Esmeralda und Dad waren noch arbeiten, sodass ich alleine war, als ich plötzlich Adele vor mir sah.

"Zach, also woher kennst du David?"

Scheisse. Sie hat uns im Pausenhof gesehen. Ich kenne ihn zwar wirklich nicht, doch dass er der neue Bote unseres Bosses ist, muss sie ja nicht wissen. Und das habe ich auch heute erst erfahren.

Ja richtig gehört. Ich deale mit Drogen.
Unser letzter Auftrag war vor vier Wochen und da kommt ein neuer Auftrag gerade recht. Eigentlich.

Doch dass jetzt Adele hier ist und sie mich mit ihrem Ex-Freund 'abhängen' sieht, macht die Sache auch nicht besser.
Ab jetzt muss ich extrem vorsichtig sein.

"Na ja, ich kenne ihn auch eigentlich gar nicht, doch er ist eigentlich gar nicht so übel. Allerdings hat er mir geschworen, dich in Ruhe zu lassen. Zufrieden?" Genervt verdrehte ich die Augen.

Das hat er wirklich, denn eigentlich ist er jetzt nur in meiner Gang wegen dem Geschäft. Er ist wirklich sehr schlimm, aber es muss sein wegen dem Geschäft.

Adele:"Boah, ja, ist ja gut, aber unter einer Bedingung."

Jetzt kommt's...

"Du darfst ihn nicht zu uns nach Hause mitbringen, wenn ich im Haus bin. Und wenn ich nach Hause komme, dann muss er sofort verschwinden."

Ich zuckte mit den Schultern und sagte gelangweilt:" Meinetwegen, aber ich kann für nichts garantieren."

So verschwand sie auch in ihr Zimmer.

Ich beschloss, weiter in meinem Zimmer zu chillen, da mir die Lust , weiter fernzusehen, vergangen ist.

------- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Adele's Sicht

Toll. Zach ist nun mit meinem Ex befreundet. Hoffen wir mal, dass er mir wenigstens nicht auf die Nerven geht.

In meinem Zimmer angekommen, überlegte ich, was ich machen könnte. Nach langem hin und her entschied ich mich zusammen mit Kessandra und Amelia feiern zu gehen.

Also nahm ich mir drei Kleider und packte sie alle in meine kleine Reisetasche, dann der Glätteisen, Bürste, Schminke, drei Paar High heels und Föhn.

Ich nahm meine Clutch-Tasche, um meine Wertsachen reinzulegen, als ich einen weißen Umschlag in der Tasche sah.

Scheisse. Das war der Brief von meiner Mutter, den mir Tante Esmee am Tag ihrer Beerdigung gab.

Mit zittriger Hand öffnete ich den Brief.

Folgendes war zu lesen:

Meine über alles geliebte und einzige Tochter Adele,

Wenn du diesen Brief erhälst, dann lebe ich leider nicht mehr.
Ich weiß, du denkst, dass ich skurril bin, weil ich diesen Brief schreibe, doch wie du mich kennst, sorge ich gerne vor.

Das müsstest du schon als kleines Kind bemerkt haben.
Ich weiß, ich war keine gute Mutter, hatte selten Zeit, doch ich möchte sagen, dass ich stolz bin, so eine wunderschöne Tochter zu haben.

Sei bitte nicht traurig ,mein Schatz,egal, warum ich gestorben bin, ich bin immer bei dir und werde es auch sein, nämlich in deinem Herzen.

Erwachsen sein bedeutet, dass man auch äußerlich stark sein muss, obwohl man innerlich zerbricht.
Lasse dich von niemanden unterkriegen und bleib so wie du bist.

Du hast ein tolles Leben vor dir.

Mach deinen Abschluss und verliebe dich, denn ich bin mir sicher, dass du eines Tages den richtigen Jungen triffst.

Ich weiß, dass du dir bestimmt Vorwürfe machst wegen meinem Tod, aber das ist total unnötig: Denn ich wusste, dass ich irgendwann bei einem Autounfall sterben werde.

Ich habe das jeden Tag seit 2 Jahren geträumt. Wie ich schnell rase, einem LKW ausweichen muss und gegen einen Baum pralle. Ich habe mir nichts dabei gedacht, aber da lag ich wohl falsch.

Adele, ich liebe dich, mein Lollipop.

Ich wünsche dir nur das beste.

Pass auf dich auf.

In Liebe,

Deine Mum

Nun brach ich in Tränen aus. Wie konnte sie mir das mit dem Traum verschweigen? Ich hätte auf sie aufgepasst.Oh mann, ich hasse mein Leben. Und auf Partyfeiern habe ich auch keine Lust mehr.

"Mein Lollipop", flüserte ich vor mich hin. So hat sie mich immer als kleines Kind genannt.

Ich lutschte fast immer einen Lollipop, und jedes Mal fragte ich sie, ob sie auch einen wollte. Und da hat sie immer geantwortet, dass sie schon einen hat. Mich.

Allein bei dieser Erinnerung musste ich noch mehr weinen.

Manchmal wünschte ich mir, dass ich wieder 5 Jahre alt wäre.
Keine Sorgen. Ich hätte meine Mum wieder. Mein ganzes Leben wäre wieder in Ordnung.

Ich weiß nicht, wie lange ich mein Kissen vollheute, da betrat Zach mein Zimmer.

Er legte sich neben mich in mein Bett und schlang ein Arm um meine Taille und zog mich an sich.

Ich vergrub mein Gesicht auf seiner Brust und heulte sein weißes T-Shirt mit V-Linie voll.

Ich fühlte mich so geborgen und sicher in seinen Armen.
Genau das, was ich in dem Moment brauchte.

Wir waren schon eine Weile in dieser Position, bis Zach die Stille unterbrach: "Wieso weinst du? Ist es wegen David?"

"N-nein"

"Ok, willst du dann darüber reden? Glaub mir, wenn du deine Sorgen mit jemanden teilst, dann wirst du dich besser fühlen." Sprach er sanft.

Sollte ich es ihm erzählen? Und kann ich ihm vertrauen? Und vielleicht sollte ich wirklich reden. Ich zögerte, entschied mich jedoch dafür. Hoffentlich würde ich auch mehr über ihn erfahren, wenn ich mich ihm gegenüber etwas öffnete. Klingt dumm und naiv, aber ich brauche gerade jemanden.

"Meine Mum hat mir einen Brief hinterlassen, falls sie stirbt. Was auch passiert ist." Presste ich hervor.

"Lies am besten selbst." Ich deutete in die Richtung, wo der Brief lag.

Zach zögerte einen Moment, nahm den Brief aber doch.

Nachdem Zach zu Ende gelesen hatte, wurden Zach's Augen glasig, jedoch weinte er nicht.

Danach sagte keiner mehr von uns etwas, es herrschte eine angenehme Stille, natürlich immer noch in der selben Position verhaarend.

Bis Zach aufstehen wollte.

Doch ich hinderte ihn daran.

"Bitte bleibe bei mir."

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Neues Kapitel. Yey! Ich hoffe, es hat euch gefallen.

I wrote your name in my heart!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt