Kapitel 33- Im Krankenhaus

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Adele's Sicht -Samstag-

"Adele" Wenn man schon vom Teufel spricht....

Ich würde das zwar gerne klären, doch im Moment habe ich keinen Nerv dazu.

Tante Esmee fragt Raúl, was er hier zu Suchen habe. "Ich möchte Zach beistehen und meine Tochter kennenlernen. Dazu habe ich ein Recht!"
"Tante Esmee, ist schon gut, du kannst beruhigt sein."

"Geht zu euren Liebsten hin", flüsterte ich meinen Freundinnen zu. Sie hatten Bedenken, doch gaben schließlich nach.

Eine Weile schwieg jeder und hing seinen Gedanken nach. Ich fühlte nichts außer Leere. Es ist, als ob mir ein Teil weggenommen wurde. Was mache ich, wenn er stirbt? Nein, Adele, daran darfst du nicht denken. Zach wird gesund, denn er ist stark genug.

Ich unterbrach die Stille, indem ich Raúl fragte, ob er mein echter Vater sei. Er bejahte und sagte, dass sogar ein Vaterschaftstest gemacht wurde und auf das Ergebnis gewartet wird.

Ich nickte und konzentrierte mich auf einen Punkt an der Wand.

Mittlerweile weine ich wieder. Das alles ist hier zum Kotzen. Ich fühle mich echt verarscht. Vor allem von meiner Mutter. Wie hat sie sich das mit den Briefen vorgestellt? Dass dann alles paletti ist, wenn jeder die Wahrheit erfährt, nachdem sie tot ist? Eher das Gegenteil. Es ist alles schlimmer geworden.

Aber so war sie schon immer. Sie ist auch zuerst nach London umgezogen (Vorher hat sie in Winchester gelebt und war dort auch auf dem College) und hat mit Hugh geheiratet und dann es meinen Großeltern erzählt.

Ich glaube, der Austausch war ein Fehler. Einganzes Jahr habe ich gefehlt, wo ich alles retten konnte. Doch hätten Hugh und Mum weiterhin auf heile Welt getan, dann hätte es so oder so passiert, dass Hugh Mum betrügt. Und wenn nicht, dann hätte ich niemals Zachary kennengelernt. Und meinen echten Vater.

Ich wollte Sachen zerstören. Schreiend durch die Gegend rennen. Weinen. Das hier war ein Alptraum, aus dem man niemals aufwachen konnte.

Raúl steht auf und setzt sich zu Tante Esmee und Jack. Soll mir Recht sein. Im Moment kann mir sowieso niemand helfen.

Jetzt mussten wir warten, bis Zach endlich rauskam. Hoffentlich lebend.
Das werden die schlimmsten Stunden meines Lebens werden...

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Zach's Sicht

Mein Körper fühlt sich leer an. Ich spüre nichts. Ich weiß noch nicht einmal, wo ich bin und was passiert ist.

Ich höre Piepsen und klirrende Geräusche. Und Menschen, die sprachen. "Zange, Messer" Ah, offensichtlich bin ich in einem OP-Saal.

Aber ich blende alles aus, denn ich stehe plötzlich vor meinem Wohnhaus.Es ist ein warmer Sommertag. Auf einmal sehe ich Adele, die ein paar Meter vor mir steht. Sie blickt mich an und lächelt. Ich liebe ihr Lächeln. Ich liebe sie. Ich lächle zurück und wollte auf sie zugehen, als ich auf der anderen Seite Oma Greta stehen sehe. Meine wichtigste Person, die ich verloren habe.

"Zach! Komm zu mir." sagt Adele lächelnd und reicht mir ihre Hand hin. "Zachary, mein Schatz, hast du deine Oma nicht vermisst?" Lacht meine Oma fröhlich und breitet ihre Arme aus für eine Umarmung.
Ich blickte zwischen den beiden hin und her. Beide schauten mich erwartungsvoll an. Nun ja, ich müsste mich entscheiden. Ich setzte einen Schritt nach vorne. "Zach! Kommst du endlich zu mir?" Rief Adele mir ungeduldig zu, wobei das Lächeln keine Sekunde aus ihrem Gesicht schwand. Ich lächelte sie an und wollte auf sie zu gehen, als meine Oma dazwischenkam: "Zachary, du undankbarer Junge! Wie kannst du dich nur für sie entscheiden? Ich war jahrelang für dich da ,und du? Du gehst einfach zu ihr hin."

Sofort verbreitete sich mein schlechts Gewissen. Aber dann fiel mir ein, dass meine Oma nie, wirklich noch nie, mit mir in diesem Ton geredet hatte und vor allem nicht solche Wörter! Das hier war nicht meine Oma.

Ich rannte auf Adele und wir verschränkten unsere Hände miteinander. Sie grinste breit, was ich ihr gleichtat. "Ich wusste, du würdest dich für mich entscheiden!"
Erstaunt sah ich sie an. "Wirklich?" Und hob eine Augenbraue fragend nach oben. "Ja." Flüsterte sie. Sie kicherte und drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie mich, wie Oma Greta, verließ......

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Warum hat sich wohl Zachary für Adele entschieden?



I wrote your name in my heart!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt