Chapter 4

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> Gespräch <

Als ich Mutters Gemach erreichte, sah ich bereits viele Bedienstete herumwuseln, welche die Königin in ständiger Beobachtung behielten.
Das Mutter das einfach über sich ergehen ließ, war mir ein Rätsel.
Nicht einen Moment, hatte sie mal ein bisschen Zeit für sich. Einerseits, konnte ich es nachvollziehen mit Aussicht auf die Geburt, dennoch würde ich mich in ihrer Situation daran stören.
Ich bahnte mir ein Weg zu Mutter, welche auf einer Liegebank ihren Platz gefunden hatte und sich Luft zu fächerte.
Sie erkannte mich sofort und lächelte mich erleichtert an.

Daraus schloss ich, dass Rhaenyra sie über unseren Ausflug scheinbar informiert hatte.
Ohne Umschweife nahm ich auf dem Hocker Platz und wand mich ihr voll und ganz zu.
" Wie geht es dir, Mutter? ", anders als Vater, Rhaenyra, Daemon und ich, beherrschte Mutter eher die Kunst der Gemeinen Zunge als das sie Valyrisch sprach.

Was damit zusammenhang, dass sie sowohl eine geborene Arryn als auch Targaryen war.
" Nun jetzt wo ich weiß, dass auch dein Drache dich wieder heil zurück gebracht hat, geht es mir gut. ", der tadelnde Unterton in ihrer Stimme, war kaum zu überhören.
Ich verdrehte unterbewusst die Augen, worauf sie nur ein warnendes 'Maehrys' von sich gab.
Schon bereute ich es.

" Ich weiß das ich von Rhaenyra nichts anderes erwarten konnte, trotz das sie die ältere von euch beiden ist und doch glaubte ich, das wenigstens du mehr Einsehen als sie zeigst. ", da war sie schon.
Die übliche Predigt, wie ich sie mir schon des öfteren anhören durfte und doch ging ich trotzdem meinen Weg und würde es auch weiter tun.
" Mutter, ich weiß du wünscht dir, das wir uns gemäß unserer Position verhalten, aber das ist nicht das was wir wollen. ", " Mein Kind, es geht im Leben nicht immer darum, was wir wollen sondern was getan werden muss. Und in unserer Position, obliegt es uns die Blutlinie fortzuführen. Auch du und Rhaenyra, werdet bald in genau dieser Situation sein, wie ich es bin. Es ist unsere Pflicht für Nachkommen zu sorgen, aber das werdet ihr früh genug erfahren. ", dies von Mutter zu hören, schockierte mich etwas, da sie am eigenen Leib erfahren musste, wie es ausgehen kann sobald man dieser Verpflichtung nachkam.

Ich nahm ihre Hand und sah aufrichtig zu ihr.
" Ich möchte nicht einfach irgendeinen wildfremden Mann heiraten, selbst wenn uns das Verbündete einbringt. Ich möchte aus freiem Willen und nach eigener Auswahl meinen Mann aussuchen. ", mir war klar, dass ihr mein Standpunkt wahrscheinlich nicht gefiel, aber das war er nun mal und ich würde mich nicht davon abbringen lassen.

Sie seufzte und schloss für einen Augenblick die Augen, bevor sie mich wieder ansah und ein Lächeln auf den Lippen trug.
Vorsichtig und sanft, strich sie eine sich gelöste Strähne aus meinem Haargeflecht hinter mein Ohr und blickte mir genau in die Augen.
" Maehrys es gibt noch so viel, was du lernen musst....wie dem auch sei. Geh noch etwas lernen, bevor die Septa euch erwischt. ", ich beugte mich vor und gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn, bevor ich ihre Hand losließ und sie mit ihren Bediensteten zurückließ.

Am frühen Abend
Ruhig und mit dem Buch, welches ich von der Septa bekommen hatte, saß ich im Götterhain und lauschte dem Rascheln der Blätter des Götterbaums, während ich vertieft die Buchseiten nachlaß.

Doch wirklich konzentrieren, konnte ich mich nicht auf das was dort geschrieben stand. Viel mehr spukten mir die Worte von Mutter im Kopf herum.
Wen würde ich heiraten müssen? Würde es ein komplett fremder Mann sein? War dies wirklich mein Schicksal, eines das ich nicht ändern konnte?

Nein.
Egal was kommen würde, egal welche Lord's oder Prinzen um meine Hand bitten würden. Keiner von ihnen wäre meiner würdig.
Keiner konnte mich, einen Drachen, zähmen.
Das einzige was das könnte, wäre ein anderer Drache.

Zudem würde ich niemals das Blut der Drachen vermischen, ich würde keine Schande über die Linie der Targaryen's bringen.
" Was tut ihr hier so ganz allein? ", ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen wem diese wundervolle Stimme gehörte.
Daemon.

" Lesen, wie ihr vielleicht unschwer sehen könnt. ", gab ich keck zurück, was ihm ein Lachen entlockte.
Und schon wieder war da dieses Gefühl. Ein warmes und zugleich erschauderndes Gefühl, was sich seinen Weg durch meinen Körper bahnte. Was mein Blut zum kochen und mich zum glühen brachte.

Eine Zeit lang hörte ich nichts, worauf ich annahm er habe sich entfernt, bis er plötzlich neben mir Platz zu nehmen tat.
Ich widmete ihm keines Blickes, bis mir das Buch plötzlich entrissen wurde, was mich erschrocken zu ihm schauen ließ.
" Verratet mir Prinzessin, wie kommt es das der König euch noch keinem Mann versprochen hat? Sämtliche Lords müssten bei euch doch am Rockzipfel hängen. ", entsetzt über seine nicht so angemessene Ausdrucksweise, wand ich meinen Blick stur nach vorne.

" Ich kenne Vaters Pläne nicht und selbst wenn er mir einen Mann abschleppen würde, würde ich ihn zurückweisen. Ich bin nicht an einer arrangierten Ehe interessiert. Ich folge lieber meinem eigenen Herzen. ", darauf sagte er nichts mehr, weshalb ich es nun als Einladung sah.
" Wie sieht es denn mit eurer Frau aus? ", er schien nicht besonders angetan, über diese zu sprechen. Ich wusste das er sie nicht heiraten wollte, aber doch tat er es.
" Sie ist wie eh und je hässlich, wobei ich sie nun schon seit längerem nicht mehr gesehen habe. Ich meide sie so gut es geht. ", eine andere Antwort hatte ich tatsächlich nicht erwartet.
" Ich verstehe es sowieso nicht, sie ist keine Targaryen. Ich glaube sogar, dass ihr sie nur geheiratet habt, das ihr eine Ausweichmöglichkeit habt, solltet nicht ihr der zukünftige König werden. ", nun konnte ich meine freche Zunge nicht mehr im Zaum halten.

Plötzlich spürte ich seinen Atem an meinem Nacken, wie er hart gegen meine Haut prallte.
" Vorsicht Prinzessin. Manche Worte sollten euren hübschen Mund nicht verlassen. ", ich wand mich um, um in seine düsteren Augen blicken zu können, wobei mich diese in einem Bann zogen.
Ich stand eilig auf um Abstand zu gewinnen und entriss ihm das Buch, welches ich zuvor noch in den  Händen hielt.

Den Götterhain verlassen wollend, blickte ich noch ein letztes Mal zurück nur um zu sehen, wie Daemon einen fast schon sehnsüchtigen Blick nach mir warf.
Wieder nach vorne gerichtet, versuchte ich dieses seltsame Gefühl abzuschütteln, ebenso die Worte zu vergessen die er zuletzt von sich gab.
.....
Vorsicht Prinzessin. Manche Worte sollten euren hübschen Mund nicht verlassen.

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Und hier wieder ein weiteres Kapitel, hoffe euch gefällt die Geschichte bisher und hiermit wünsche ich euch viel Vergnügen beim weiteren Lesen.

𝑆ℎ𝑎𝑑𝑜𝑤𝑠 𝑜𝑓 𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛𝑠↠ 𝐷𝑎𝑒𝑚𝑜𝑛 𝑇𝑎𝑟𝑔𝑎𝑟𝑦𝑒𝑛 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt