Chapter 6

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Teil 2

Nachdem Vater seine Ansprache an das Volk beendet hatte und zu guter Letzt verkündete, dass Mutter in den Wehen lag, eröffnete er das Turnier.
Während sich jeweils zwei Ritter aus verschiedenen Häusern bereit machten und die Menge vor Spannung anfing zu jubeln, war mir eher Bange zumute.
Wieder blitzte mir der Traum vor meinem inneren Auge auf.
Wie sehr ich jetzt an Mutters Seite stehen wollen würde, um ihr beizustehen und sicherzustellen das mein Verstand mir nur böse Streiche spielte.

Doch mein Platz war im Moment hier, auch wenn es nach mir ganz anders aussehen würde.
Statt mich auf das Spektakel vor meiner Nase zu konzentrieren, war ich in Gedanken die ganze Zeit bei Mutter, betete still zu den Alten Göttern das sie ihr die Kraft gaben das durchzustehen.

Dabei bekam ich gar nicht mit, wie Rhaenyra nun auch endlich auftauchte und sich die Stufen versuchte hinunter zu schleichen, in der Hoffnung Vater hätte ihr Fehlen nicht bemerkt.
Natürlich entging ihm dies aber nicht, zumal unsere Plätze unter ihm waren und er genauestens auf uns hinunter blicken konnte.
Die letzten Schritte zu uns rannte sie fast schon, wobei sie den Rock ihres Kleides raffte, damit sie nicht hinfiel.

Alicent sah ihre langjährige Freundin fast schon ermahnend an, wobei ich Rhaenyra ein Kopfschüttelndes Schmunzeln zuwarf.
Sie nahm meine Geste mit einem schelmischen Blick entgegen.
" Pünktlich wie eh und je, Rhaenyra. ", die Ironie war meinerseits nicht zu überhören, so erschien es auch Rhaenyra.
" Ach bitte Schwester, wir alle wissen das auch du manchmal deine zeitlichen Momente hast. ", gab Rhaenyra zurück, weshalb wir nun beide lachen mussten.
Ceria und Alicent besahen dies mit ihren seitlichen Blicken nur stumm.

Als ich Rhaenyra mit flüsternden Ton vermittelte, dass Mutter in den Wehen lag, war auch ihre eben noch erheiternde Mimik ganz leicht zur Seite gewichen.
Wir beide wussten, was Mutter durchgemacht hatte und teilten beide das Unverständnis darüber, wie sie sich eine erneute Schwangerschaft zumuten konnte. Oft genug sprachen wir darüber, wenn wir alleine für uns waren.
Natürlich, kannten wir Mutters Ansicht bezüglich eines Erben, sowie die Tatsache das sie uns immer wieder erläuterte das auch wir in nicht all zu weiter Ferne ihr Schicksal teilen würden.
Das uns das Kindbett nicht erspart bleiben würde.

Mein Gedankengang, wurde durch den Aufruf des nächsten Auftretenden Kämpfer unterbrochen.
Wobei es sich um Boremund Baratheon handelte, welcher auf seinem Pferd nahe des Podestes kam und die Lanze nach oben hielt.
" Ich erbitte die Gunst von Lady Rhaenys Targaryen, die Königin die keine war. ", ich schluckte bei den Worten, so auch wahrscheinlich andere Leute.
Jeder wusste, dass man für diesen Spruch sein Leben lassen konnte.

Rhaenys jedoch schien amüsiert darüber und trat von ihrem Platz neben Lord Corlys auf und nahm sich ihren Kranz, welchen sie über die Lanze des Baratheon's warf.
" Viel Glück, lieber Vetter. ", wünschte sie ihm noch, ehe sie sich wieder zu ihrem Platz begab. Ich erinnerte mich wieder daran, dass sie auch zum Teil eine Baratheon war.
Ich hörte hinter mir das Flüstern von Otto Hohenturm, der Hand meines Vaters, wie er eben diesem zutrug das der König ihn dafür töten dürfte. Doch Vater, beschwichtigte seine Hand und ließ den Baratheon davonkommen.

Der Baratheon ritt auf seine Seite und nahm seine Position ein, während sein Gegner, welcher als Kriston Kraut vorgestellt wurde, sich ebenfalls bereit stellte.
Als beide in Startposition waren, ertönte das Zeichen, worauf beide ihren Pferden einen ordentlichen Anstoß in die Flanken gaben und aufeinander zuritten. Und diese Runde entschied sich sehr schnell für ihren Sieger, als der Baratheon von der gegnerischen Lanze aus seinem Sattel gestoßen wurde.
Mehr als nur unelegant fiel er vom Pferd zu Boden und verblieb dort eine Weile, während der Kraut Ritter bejubelt wurde.

𝑆ℎ𝑎𝑑𝑜𝑤𝑠 𝑜𝑓 𝐷𝑟𝑎𝑔𝑜𝑛𝑠↠ 𝐷𝑎𝑒𝑚𝑜𝑛 𝑇𝑎𝑟𝑔𝑎𝑟𝑦𝑒𝑛 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt