Eine Auszeit in den Bergen

12. Dezember

Wolfgang

Mein Arztkoffer liegt immer bereit in meinem Auto, was sich heute wieder mal als hilfreich erweist. Ich bin froh, dass Melanie heute abend nicht - wie geplant - alleine in dieser abgelegenen Hütte übernachten muss. Ich wollte sie nicht beunruhigen, aber ihr schneller Puls und das hohe Fieber gefallen mir gar nicht.

Kurz darauf habe ich in der Küche noch gründlich meine Hände gewaschen und desinfiziert, trete wieder in ihr Zimmer und setze mich auf die Bettkante. Sie schaut mich mit einem dankbaren Blick an, während ich noch einmal ihre Stirn fühle und den Puls messe. 
Dieser ist ganz schön hoch, und auf ihrer Stirn haben sich einige Schweisstropfen gebildet. Ich tupfe sie mit einem trockenen Taschentuch ab, während ich sie informiere: "Ich messe gleich Ihren Blutdruck, das kennen Sie sicher, bitte krempeln Sie Ihren Ärmel hoch." 
Während sich die Manchette aufpumpt, frage ich sie, ob sie irgendwelche Vorerkrankungen hat oder Medikamente regelmässig einnehmen muss. Sie antwortet: "Ich habe eine Blutgerinnungsstörung, Medikamente nehme ich keine ein." Ich frage sie: "Gerinnt denn ihr Blut zu schnell oder zu langsam?" 
"Es gerinnt zu schnell, ich glaube, das nennt sich 'Faktor fünf Leiden'." Mir ist die Krankheit natürlich bekannt und ich antworte: "Ah, alles klar", und füge anerkennend hinzu: "Das können nicht viele Patienten, solche Erkrankungen beim Namen nennen."
Mein ich das nur, oder wird sie ein wenig verlegen ob meines Kompliments?

Wie erwartet ist der Blutdruck ziemlich niedrig. "Melanie, ich möchte Sie jetzt gern abhören, bitte setzen Sie sich kurz auf", weise ich sie an. 
Mein Stethoskop wäre eigentlich so sensibel, dass ich sie durch ihr Shirt hindurch abhören könnte. Ich lasse es mir jedoch nicht nehmen, ihr das Shirt etwas hochzuziehen und ihren schönen Körper zu betrachten. Ihre Brüste sind immer noch schön geformt, genau so, wie sie mir gefallen. Nicht zu klein und auch nicht zu gross.
Sie fröstelt und zittert am ganzen Körper, weshalb ich mich mit dem Abhören beeile.

"Das tönt soweit alles gut", informiere ich sie, "nun möchte ich gern Ihre Temperatur messen."