The Season's upon us (Tür 3) *

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Tag: 6. Dezember 2003
Uhrzeit: 16:15 (IST)
Ort: Clare (Haus Malfoy)

Lucius

Tief durchatmen Lucius, tief atmen. Es wird alles wieder besser. Es wird der Tag kommen, wo die beiden sich vertragen und sich nicht ständig irgendwelche Bauklötze an den Kopf werfen. Ja sie werden ein Herz und eine Seele sein, so wie Teddy und Runa. Jaha von wegen. Im Moment sah es eher so aus, als wenn Fynn der nächste Dunkle Lord werden würde und Marie-Rose eine Kopie von Bellatrix. Susan sah man, wenn überhaupt mit irgendeinem Buch auf der Fensterbank, aber Aufforderungen befolgte sie genauso wenig. An solchen Tagen bereute ich es zutiefst drei Kinder adoptiert zu haben. Vor allem Zwillinge und ein schwer traumatisiertes Kind. Es war zum Haare raufen. Nein, das war noch harmlos. Am besten wäre es sich von der nächsten Klippe zu stürzen, um den Wahnsinn zu entgehen. Aber die Streiterei der Zwillinge und das unerzogene Gör waren noch nichts gegen die Weihnachtsdekoration! Was war eigentlich in meine Frau gefahren, dass sie auf die Idee kam, das ganze Haus festlich zu schmücken und den ganzen Tag Weihnachtslieder zu singen?!

>>Beim ersten Glockenschlag der zwölften Stunde werde ich erscheinen, beim letzten werde ich verschwinden. <<

Okay, es war amtlich. Ich Lucius Malfoy, Vater von vier nervtötenden Kindern, Ehemann einer völlig durchgeknallten Frau, drehte allmählich am Rad und hörte Stimmen! Ich sollte hier verschwinden, solange ich noch die Möglichkeit hatte! Das alles war ja nicht mehr zum Aushalten!

„Lucius! Susan! Wo bleibt ihr?! Das Essen wird kalt!" Ergeben seufzte ich. Es gab keine Möglichkeit zu fliehen. Ich war hier gefangen, in einem Haus voller Weihnachtsfanaten!

„Du hast sie gehört.", murrte Susan vom Fenstersims aus.

„Was machst du hier?", zischte ich leise und erhob mich.

„Ich sitze seit heute Morgen hier. Du alter seniler Mann!"

„Sue..."

„Ja Dad ich bin schon brav. Nicht dass ich einen Sack voll Grillkohle bekomme.", unterbrach sie mich leise lachend und sprang mit einem Satz vom Fenstersims.

„Wirst du dich jemals eingewöhnen?", fragte ich und musterte sie besorgt. Leise seufzte sie und setzte sich auf meinen Schoß.

„Ich sehe, wie sehr du Weihnachten hasst. Weißt du, ich mag es auch nicht sonderlich. Im Waisenhaus haben wir Lieder gesungen und Kekse gegessen an Heiligabend. Für mehr hat das Geld nicht gereicht. Ich bevorzuge die Stille, ähnlich wie du. Auch wenn ich jetzt eine Familie habe, die mich wie ich weiß, liebt fällt es mir an manchen Tagen immer noch schwer solche Feste oder auch Geburtstage zu mögen. Es ist so laut und unübersichtlich, was mich an das Waisenhaus erinnert.", antwortete sie leise und schmiegte sich eng an meine Brust. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihren zierlichen Körper und legte mein Kinn auf ihren Kopf ab.

„Ist das okay?", fragte ich leise. Susan ließ selten Berührungen zu. Wenn sie es brauchte, kam sie von sich aus. Niemand wusste, was ihr widerfahren, war. Für Smilla war dies anfangs eine Herausforderung. Sie wollte das Beste für alle drei Kinder, doch Susan war anders als die Zwillinge. Älter, vor allem aber traumatisiert.

„Du weißt, dass ich es liebe. Können wir hier in deinem Büro essen?" Flehend sah sie zu mir hoch. Ich schnitt eine Grimasse, willigte aber schließlich ein. Mit Smilla würde ich das später ausdiskutieren. Kurzerhand tauschte ich ein Blatt Pergament, mit einer Nachricht für Smilla gegen das Abendessen magisch aus.

„Das gibt Ärger.", schmunzelte Susan.

„Lass das meine Sorge sein. Iss, bevor es deshalb ein Drama gibt.", erwiderte ich abwesend.

Eine WeihnachtsgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt