White Christmas (Tür 20)

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Tag: 25 Dezember 2005
Zeit: 00:45 (GMT-5)
Ort: Vermont (Haus Snape)

Severus

Fröhlich quietschte das Geistermädchen plötzlich auf und riss mich damit aus meinen Gedanken.

„Ich habe es euch gesagt. Er ist anders. Himmel bin ich froh nicht Malfoy Senior abbekommen zu haben."

„Du wärst verzweifelt mit ihm Lilou.", schmunzelte die ältere Dame. Der Tod nickte nur stumm. Allerdings warf die Diskussion zwischen den beiden und die stumme Beteiligung des dritten, nur noch mehr Fragen auf. Erstens wieviele gibt es von ihnen, vor allem aber wieviele Sehnsenmänner liefen eigentlich durch die Gegend?

„Der Alte Malfoy ist wie sein Vater, nur etwas weicher." Ich war wohl mitten in einem Weihnachtsgeister Meeting gelandet anders konnte ich mir die drei weiteren Geister nicht erklären.

„Ich wollte ihn von Anfang an nicht!", beschwerte sich ein kleiner Junge und sah trotzig in die Runde. Ein ungutes Gefühl machte sich plötzlich in mir breit. Gerade dann als alle Blicke auf mich gerichtet waren. Schwer schluckte ich und fühlte mich in die Ecke gedrängt.

„Du hast verstanden um was es hier geht. Behalte ihn im Auge und greife ein, wenn es von Nöten ist. Vergiss dabei deine eigene Familie aber niemals. Flieh wenn es sein muss und lass die Vergangenheit hinter dir. Lass nicht zu, dass deine Ängste wahr werden." Kaum hatte sie das letzte Wort gesprochen vernahm ich erneut das Läuten der Kirchturmglocke. Zierliche Arme legte sich um meine Lenden.

„Dromeda?"

„Wer sonst? Deine heimliche Affäre?", erwiderte sie leise lachend. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, bei dieser Antwort. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie nochmal aufstehen würde um nach mir zusehen.

„Wohl kaum. Die einzige Affäre, die jemals in meinem Leben hatte, hat dafür gesorgt, dass meine Frau und meine Kinder bis heute und deren Taten leiden. Es gibt nur dich für mich.", murmelte ich leise und drehte mich zu ihr um. Sorge lag in ihren Bernsteinfarbenen Iriden.

„Du hast Edward noch nie als dein Kind bezeichnet.", wisperte sie und strich sanft über meine Wange. Gedanklich hatte ich Edward schon des Öfteren als meinen Sohn bezeichnet, ausgesprochen hatte ich dies jedoch bis heute nicht.

„Ich weiß auch nicht..."

„Sev. Ich bezweifle das Edward ein Problem damit hat. Und strenggenommen bist du so etwas wie sein Vater.", unterbrach sie mich leicht lächelnd und schmiegte sich an meine Brust. Es hatte begonnen zu schneien. Schneeflocken tanzen vor der dem Fenster. Sie glitzerten leicht im warmen Schein der Kerzen.

„Du kennst dich besser aus in Weihnachtsdingen. Die letzten Jahre waren chaotisch, ich denke darüber sind wir uns einig. Was ist dieser Zauber von Weihnachten? Vor allem, aber wer ist dieser Santy von dem Runa und Edward ständig sprechen?", murmelte ich vor mich hin und sah verzweifelt zu ihr. Andromeda lächelte leicht und ergriff meine Hand.

„Santy ist einfach zu erklären. Bis zu einem gewissen Alter glauben die Kinder, dass Santy in der Nacht von vierundzwanzigsten auf fünfundzwanzigsten Dezember die Geschenke bringt. Allerdings hat er viele verschiedene Namen. Den Namen Santy, haben die beiden von den Muggeln aufgegriffen. Runa hat ein Buch über Irland und deren Traditionen. Wir können ja beide herausfinden, wie Weihnachten hier gefeiert wird. Ich denke besonders Runa würde sich darüber freuen."

„Andromeda da gibt es noch etwas über das wir sprechen sollten.", bremste ich sie in ihrem Tatendrang ein. Langsam drehte sie sich zu mir um und musterte mich mit besorgtem Blick.

„Wenn dir all das..."

„Darum geht es nicht. Ich will das die beiden das Weihnachten bekommen, was sie verdient haben und auch dass es so traditionell wie möglich ist. Es geht um deine Schwester. Was wenn sie eines Tages freikommt und hier auftaucht? Denkst du wir sind auf Dauer hier sicher?", unterbrach ich sie leise. Bis eben spiegelte sich noch Freude in Ihren bernsteinfarbenen Iriden, doch noch waren es Bilder der Vergangenheit die sich in diesen. Trauer, Wut, vor allem aber der Hass auf sich selbst. Beinahe schon schmerzhaft biss sie sich auf die Lippen und legte für einen kurzen Moment den Kopf in den Nacken.

Eine WeihnachtsgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt