VERLOREN

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Als Damon mit Elena im Arm aus dem Krankenhaus kam, machten wir uns auf dem Weg zum Salvatore Anwesen. Währenddessen versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen, dass mich Klaus Worte immer noch beschäftigten. Als wir endlich ankamen ging ich nach oben in mein Zimmer, legte mich auf das Bett und starrte gedankenverloren an die Decke. Ich dachte an die Worte, die ich Klaus förmlich vor die Füße geworfen hatte und musste dabei auch unweigerlich an meine Familie denken. Er hatte sie mir genommen. Mein Vater war immer streng und hatte uns oft sogar geschlagen. Doch meine Mutter war eine herzliche und liebevolle Frau. Leider kam sie jedoch nie gegen meinen Vater an. Wenn sie ihm widersprochen hatte, wurde sie ebenfalls geschlagen. Daher hatte sie damals keine Wahl gehabt und musste Katerina gehen lassen. Meine Schwester und ich waren früher ein Herz und eine Seele, wir vertrauten uns alles an. Wir schworen uns damals, dass wir beide für immer gegen den Rest der Welt stehen würden. Niemand konnte uns je trennen. Als sie dann von unserer Familie verstoßen wurde, weil sie ein uneheliches Kind bekam, konnte ich sie einfach nicht alleine lassen. Wäre ich nicht mit ihr gegangen, hätte ich sie vielleicht nie wieder gesehen. Als ich damals erfuhr, dass Klaus unsere Familie umgebracht hatte, nur damit sie für ihre Taten büßen würde, brach es mir das Herz. Obwohl ich nie eine gute Bindung zu meinem Vater hatte, traf mich sein Tot mehr als er es sollte, doch als ich realisiert hatte, dass ich meine geliebte Mutter nie wieder sehen würde, war ich gebrochen. Obwohl ich mich selbst als sehr anständigen Vampir bezeichnen, waren die Jahre nach ihrem tot dunkel. Nie konnte ich den tot meiner Mutter, sowie den Verlust meiner Schwester verkraften. Es hatte mehrere Jahrzehnte gedauert, bis ich einigermaßen über ihren Tod hinweg gekommen bin. Doch jetzt, wo ich das alles ausgesprochen hatte, holten mich die Erinnerungen wieder ein.

Stumm rollte mir schnell eine Träne über die Wange. Klaus hatte meine Mutter getötet, nur damit meine Schwester für das bezahlte, was sie getan hatte. Doch was ich dadurch alles verloren hatte, sah niemand. Ich habe nicht nur meine Eltern verloren, sondern auch meine Schwester, als sie sich erhängte und schließlich zum Vampir wurde. Seit diesem Tag war sie nicht mehr wie vorher. Nach all den Jahrhunderten, war es zwar noch ihr Körper, doch Katerina war verschwunden. Meine Schwester ist damals in England 1490 gestorben. Ein Klopfen riss mich jedoch aus den Gedanken. Sofort schnellte ich nach oben und wischte mir die Tränen und nassen Spuren aus dem Gesicht. Nur ein paar Sekunden später steckte Elena ihren Kopf durch den schmalen Türspalt.

"Darf ich reinkommen?" fragte sie vorsichtig. Schnell nickte ich und klopfte neben mir auf das Bett. Sofort setzte sie sich in Bewegung und nahm neben mir platz. "Geht es dir gut?" fragte sie besorgt, als sie sich neben mich setzte.

"Ja-ja alles bestens" ich setzte ein lächeln auf, doch es erreichte meine Augen nicht.

"Du brauchst mich nicht anzulügen. Das was du zu Klaus gesagt hast.. Es tut mir leid" sagte sie betrübt und sah mich eindringlich an, während ich versuchte ihrem Blick auszuweichen. "Ich weiß wie es ist, seine Familie zu verlieren. Meine leiblichen Eltern waren schrecklich, meine Adoptiveltern habe ich bei einem Autounfall verloren und Jenna, sie war abgesehen von Jeremy die letzte Familie die ich hatte und Klaus hat sie bei dem Ritual geopfert.." zum Ende hin wurde ihre Stimme immer leiser.

"Klaus hat ein Talent dafür, dir alles zu nehmen was du liebst" spottete ich leise und konnte nicht verhindern, dass mir ein schwaches Lachen entwich, während ich auf meine Hände starrte. Ich spürte ihren besorgten Blick auf mir, während sie mich musterte.

"Willst du darüber sprechen?"

"Keine Ahnung" sagte ich leise und zuckte kurz mit den Schultern. "Du hast vermutlich kein gutes Bild von ihr" Verwirrt sah sie mich an. "Katherine" fügte ich hinzu.

"Sie ist manipulativ, unberechenbar und denkt nur an sich selbst.. Also nein, ich habe kein sonderlich gutes Bild von ihr."

"Das dachte ich mir" kurz zierte ein schmales Lächeln meine Lippen, bevor es schnell wieder verschwand. "Das ist sie heute - Katherine Pierce. Aber es gab eine Zeit, in der sie das komplette Gegenteil war. Damals in Bulgarien war sie liebevoll, hilfsbereit, einfühlsam und freundlich. Wir waren unzertrennlich und hatten uns geschworen, dass wir für immer zusammen bleiben werden. Ich hatte sie mehr geliebt als alles andere.." meine Stimme brach und meine Sicht verschwamm, als sich Tränen in meinen Augen bildeten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 03 ⏰

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In love with an Original  (Elijah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt