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Pablo

„Sucht Sie, überall! Und findet sie. Lebend!"

Ich spürte die kalten Fliesen an meinem entblößten Körper, obwohl ich dachte, nachdem mich die Männer liegen lassen haben, dass mein Körper taub sei

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Ich spürte die kalten Fliesen an meinem entblößten Körper, obwohl ich dachte, nachdem mich die Männer liegen lassen haben, dass mein Körper taub sei. Wobei, leblos traf es eher und doch spürte ich die Kälte in meinen Muskeln. Ich wünschte mir in diesem Moment nichts Sehnlicheres, als Tod zu sein. Begraben unter der Erde oder verbrannt und verstreut im Meer. Auch wenn ich gewollt hätte, aber in diesem Moment konnte ich mich nicht bewegen, selbst als das Blut zwischen meinen Beinen eine Pfütze bildete. Meine Atmung war flach und mein Puls kaum vorhanden. Ich existiere nicht mehr.

„Mrs D'Serra? Kann ich ihnen helfen?", die Reinigungskraft stupste mich an, denn wahrscheinlich hatte mein Mann sie geschickt, um sein Spielzimmer wieder herzurichten. Allerdings erhielt sie von mir keine Regung. Ich blieb liegen, hielt meine Augen geschlossen und konzentrierte mich auf meine noch vorhandene Atmung.
„Soll ich einen Krankenwagen rufen?"

Die ältere Dame, welcher mein Anblick normalerweise schockieren müsste, rüttelte gelassen an meiner Schulter, bis ich die Augen aufschlug und sie direkt ansah. Wenn Blicke hätten töten können, dann in diesem Augenblick, da ich wahrscheinlich hier mein Ende gefunden hätte, wäre sie nicht gewesen. Meine Muskeln verkrampften, als mein Körper zum ersten Mal nach Stunden eine Regung zeigte. Mit viel Mühe versuchte ich mich aufzurichten, brauchte allerdings ein paar Anläufe. Die Dame half mir nicht. Sie war bereits mit dem Pokertisch beschäftigt und räumte die Gläser ab. Ich stellte mir die Frage, wie viel mein Mann unserem Personal zahlen musste, dass sie alle schwiegen.

Endlich auf den Beinen musste ich mich an der Wand abstützen, stolperte regelrecht zum Sofa, wo ich mir eine Decke stibitzte. Ich versteckte meinen entblößten Körper, doch konnte dies mein Gefühl missbraucht geworden zu sein nicht lindern. Tatsächlich wagte ich mich hinaus, fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Gedanken verloren starrte ich in die Leere, was sich wie eine Erlösung anfühlte, da selbst meine Gefühle keinen Platz fanden. Alles war schwerelos und leicht. Nichts zählte mehr. Und aus diesem Gefühl heraus bückte ich mich nach meiner Handtasche und zückte das Handy, welches mir Acacio schenkte. Ich entsperrte das Display, ging in die Kontakte und fand nur eine einzige Nummer vor. Mein Finger betätigte automatisch den grünen Hörer und kurz darauf hörte ich die Durchwahl.

„Isa?", noch nie war ich so froh seine Stimme zu hören. Es war vergessen, was heute geschehen war oder was er gemacht hatte. Er wurde plötzlich zu meiner Lösung. Meinen einzigen Weg hinaus.

„Acacio?", es brauchte ein paar Anläufe bis sein Name mir über die Lippen kam.
„Ich bin's, Isabelita. Kannst du mich holen kommen? Ich brauche deine Hilfe"

Es betraf in diesem Augenblick nicht nur mich, sondern auch ihn, da er durch die Hilfe, welche er mir anbot, ins Visier meines Mannes geriet. Und doch setzte er sich ins Auto und sammelte mich eine Straße neben unserem Anwesen ein. Bekleidet mit einer Decke. Ich hatte kein Handy, kein Ehering, nicht dergleichen bei mir. Alles ließ ich zurück.

Acacio stieg aus dem Auto, blieb etwa einen Meter vor mir stehen und musterte meine Erscheinung. Er fing sich schnell, ging an mir vorbei und öffnete die Beifahrertür. Er berührte mich nicht. Gab mir den Abstand, welchen ich benötigte. Im Auto stellte er die Heizung an und fuhr galant durch die Straßen Italiens. Ich genoss derweil die Stille, hielt dabei an meiner Verfassung fest. Selbst als Acacio in einer Tiefgarage fuhr, mich bat sitzen zu bleiben, blieb ich still. Mir fehlten die Worte. Zu mir, meiner Situation und die Worte für ihn. Einzig in meinen Gedanken gab es wenige greifbare Worte.

„Hier hast du einen Jogginganzug von mir, wenn du magst. Leider haben wir keine Frauenkleidung im Haus, aber ich werde morgen jemanden organisieren, der dir alles besorgt, was du dir wünschst", er konnte nicht wissen, dass mein einziger Wunsch war, ein neues Leben zu bekommen. Ich sah in seine Augen, entdeckte die Angst und das Unbehagen dahinter, dennoch regte ich mich nicht. Es blieb still zwischen uns. Zumindest eine Weile.

„Ich kann dir helfen, wenn du mich lässt" Ich nickte. Behutsam mit dem Versuch mich so wenig wie möglich zu berühren zog mich Acacio an. Selbst als sein Finger mich am Oberschenkel streifte, hatte ich mir gewünscht etwas zu fühlen, aber nichts. Nur diese Leere.

Acacio stieg wieder ins Auto und wandte sich mir zu.
„Hier können wir nicht bleiben, aber ich habe einiges zusammengepackt und ein Hotel für uns herausgesucht"

Er bemerkte meinen schockierten Blick, nachdem bei dem Wort Hotel mein Kopf zu ihm herüber geprescht war.
„Keine Sorge. Niemand und wird uns finden. Ich habe es über einen meiner Decknamen gebucht und die kennt mein Vater nicht"

„Du hast Decknamen?", die Worte sprudelten aus mir heraus, bevor ich darüber nachdenken konnte. Die Neugierde hatte gewonnen.

„Mein Vater billigt selten, was ich in meiner Freizeit mache"

Acacio lenkte das Auto aus dem Parkhaus, fuhr außerhalb der Stadt und hielt vor einem ein
Sterne - Hotel. Es war keins, was zu unserem Standard gehörte, aber wo man uns nicht vermuten würde.
„Danke", hauchte ich, als das Auto endlich zum Stillstand kam.

„Für dich würde ich eine neue Welt erschaffen, Isa"

„Für dich würde ich eine neue Welt erschaffen, Isa"

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The Effecting | 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt