Kapitel 148

68 9 7
                                    

Ein letzter Atemzug – Roby Mill, Januar 1980

„Wir kommen hier nicht weiter", jammerte Sirius, als sie in den nächsten Raum gingen. Hmm was war wohl hier drin? Richtig! Nichts, außer Möbel, die sicher jahrtausendalte Krankheiten mit sich herumschleppten und Tapete, die in Staub verfallen würde, wenn nur ein Windstoß sie traf.

Dass Sirius müde war, war eine Untertreibung.

„Ich weiß", sagte James. Er war nicht viel besser gelaunt als Sirius. Wenn Sirius ehrlich war, wirkte er eher angespannt, als abenteuerlustig und es nervte Sirius, dass James ihm nicht sagte, was mit ihm los war. „Aber vielleicht haben die anderen was."

„Warum sind wir dann im Ostflügel und versuchen nach Leuten zu suchen, die im anderen Teil des Gebäudes sind?", meldete sich Marlene zu Wort. Sie schien die Einzige sein, die halbwegs motiviert war. Aber sie war auch eine zukünftige Aurorin, sowas war ihr Job.

James verließ das Zimmer und ging zur nächsten Tür. „Weil die Möglichkeit besteht, dass sie hier sind. Vielleicht im letzten Zimmer des obersten Stockwerks."

„Wenn das eine Falle ist, dann drehe ich dem zuständigen Todesser den Hals persönlich um. Ich hasse Treppen."

„Du warst in Hogwarts auf der Schule", erinnerte sie Peter.

„Ich weiß, aber damals war ich noch jung."

„Du bist einundzwanzig."

„Und du bist nicht hilfreich."

„Hört auf, ich will hier so schnell wie möglich raus", sagte James und er klang zum ersten Mal wirklich genervt.

„Was bist du heute so angespannt, Krone?", fragte Sirius. „Sonst bist du doch immer bereit für ein Abenteuer."

„Aber nicht heute. Ich muss wieder zurück."

„Du wirst doch zwei Minuten ohne Lily auskommen." Marlene grinste ihn schelmisch an.

„Du verstehst das nicht!", fuhr er sie an und Marlenes Grinsen erstarb. Sirius und Peter hätten viel Geld bezahlt, um herauszufinden, was in den Köpfen von Marlene und James vorging, denn es brauchte keine Worte, damit die beiden sich verstanden. Jedenfalls schien Marlene zu begreifen, was mit James los war (was Sirius etwas kränkte, weil er nicht wusste, was in seinem besten Freund vorging).

„Doch", sagte sie schließlich. „Ich denke, ich verstehe. Dann lass uns gehen."

„Danke."

„Bin ich der Einzige, der nicht versteht, was hier los ist?", fragte Peter.

„Nope, ich verstehe auch nichts", sagte Sirius.

„Dann ist ja gut."

Danach arbeiteten sie sich durch jedes Stockwerk, doch sie fanden nichts. Nicht einmal ein abgetrenntes Körperteil oder ähnliches.

„Also nichts. Sie müssen im anderen Trackt sein", sagte Sirius.

„Ich hoffe e-"

Ein Knall ließ sie alle zusammenzucken.

„Was war das?", fragte Marlene.

„Das kommt nicht aus dem Westflügel", sagte James panisch.

„Meinst du das die anderen-" Marlene beendete den Satz nicht, sie wollte nicht daran denken, was passiert war.

„Aufs Dach, wir apparieren von dort aus", sagte James. Er schien als erstes wieder seinen Verstand zu gewinnen und brach eines der Fenster auf. Nacheinander kletterten sie aus dem Fenster und schließlich aufs Dach. Das Dach hatte zum Glück nur eine leichte Dachschräge mit einer geraden Fläche in der Mitte, sodass sie halt darauf finden konnten.

cicatrize - the scars we have [R.L.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt