Kapitel 33

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Was passiert, wenn man Sirius und Marls in ein Team steckt – Hogwarts, November 1973

Ophelia konnte nun die Nervosität ihres Bruders verstehen, die er bei seinem ersten Spiel gehabt hatte. Sie tippte immer wieder auf der Tischoberfläche rum und sie bekam kaum einen Bissen runter. „Ich kann das nicht. Ich kann das ganz und gar nicht", murmelte sie immer wieder.

„Jetzt stell dich nicht so an, Phelia", sagte Marlene und tat sich noch eine Scheibe Toast auf den Teller. „Eigentlich sollte ich diejenige sein, die hier nervös rumsitzt und sich beschwert."

Marlene hatte gut reden. Zum einen hatte sie sich freiwillig auf den Posten als Treiberin beworben und bei Ophelia war es mehr oder weniger der Druck von ihren Freunden gewesen, weswegen sie die Stelle angenommen hatte. Ophelia wusste zwar, dass sie ein Spiel theoretisch kommentieren konnte. Aber das meist nur für ihre Freunde, wenn sie nicht die ganze Schule dabei hören konnte.

In den letzten Tagen hatte vor allem Damocles versucht, sie zu beruhigen und ihr immer wieder gesagt, dass sie sich einfach vorstellen sollte, sie spräche mit ihm und die restlichen Schüler existierten nicht. Ophelia musste sich das sicher nur oft genug einreden und hoffen, dass es einfach funktionierte, aber der Gedanke nahm ihr trotzdem nicht die Nervosität.

„Dich sieht man nur als einen kleinen Teil auf dem Feld, mich hört man das ganze Spiel über", sagte sie und stocherte in ihrem Spiegelei herum.

„Das wird schon, schließlich hast du Begabung dafür." Marlene zeigte kein Anzeichen von Nervosität. Wie machte ihre beste Freundin das? War sie wirklich nicht nervös oder konnte sie ihre Emotionen einfach nur grandios überspielen? Vielleicht hatte sie auch am frühen Morgen einen halben Liter Beruhigungstrank genommen, denn so entspannt wirkte nicht mal ihr Bruder James vor einem Spiel und er war schon ein Jahr länger in der Mannschaft.

„Ich zieh dich eigenhändig vom Besen, wenn das nichts wird", sagte Ophelia und bemitleidete ihr armes Ei, das sicher schon gestorben wäre, wenn es sich um eine echte Person gehandelt hätte

Doch Marlene steckte die Drohung nur mit einem lockerem Schulterzucken weg. „Das riskier ich. Vor allem weil wahrscheinlich einen Klatscher an den Kopf bekomme."

„Oder du spaltest den Kopf eines anderen mit deinem Klatscher", sagte Sirius und setzte sich zusammen mit Peter und Remus zu den beiden Mädchen.

„Das ist auch wahrscheinlich", gab die Blondine zu, „schließlich sind wir ein unschlagbares Team." Die beiden neuen Treiber klatschten sich ab und Sirius griff ebenfalls nach mehreren Toastscheiben.

Ophelia konnte nur seufzen. „Warum könnte ihr nicht auch so nervös sein wie ich?"

„Oh wir sind nervös", versprach Sirius ihr.

Marlene stimmte ihm nickend zu. „Und wie."

„Wir zeigen es nur nicht so offen wie du."

Derweil lehnte sich Remus zu Peter und wisperte ihm ins Ohr: „Wir müssen aufpassen, dass sie nicht zu einer Person werden, wenn das so weiter geht."

Peter nickte zustimmend. Die Unterhaltung hätte vermutlich zwischen ihnen beiden bleiben sollen, aber trotzdem hörten es die anderen drei.

„Du bist einfach nur neidisch, Remus", sagte Sirius und streckte seine Brust raus.

„Worauf sollte ich denn bitteschön neidisch sein?", fragte der Angesprochene und hob eine Augenbraue.

Sirius legte darauf einen Arm um Marlene und zeigte mit einem Finger abwechselnd auf ihn und auf sie, während er sagte: „Auf die Verbindung zwischen Marlene und mir." Marlene nickte und sah dabei ziemlich ernst aus.

cicatrize - the scars we have [R.L.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt