Angelinas Sicht:
Lee und ich überlegten uns noch am gleichen Nachmittag eine Strategie. Er würde in Hinsicht auf den Verbleib von George nachforschen, da er als Junge deutlich besser die Jungen Schlafsäle durchsuchen konnte als ich. Währenddessen würde ich mir Fred vornehmen und im gleichen Zuge dann wohl auch Maïa.
Ich schickte Lee hinauf in den Schlafsaal, um George zu suchen. Beziehungsweise, falls dieser nicht dort wäre, wovon ich stark ausging, sollte Lee die Karte der Rumtreiber organisieren. Mit ihr würden wir auf jeden Fall herausfinden, wo sich George befand.
In dieser Zeit machte ich mich auf die Suche nach Fred. Ich streifte durchs Schloss und lauschte auf Tumult, weil meistens einer der zwei Streichekönige dann auch nicht weit war. Jedoch blieb alles mucksmäuschenstill. Ich beschloss, bei der Küche nachzusehen, denn Fred hielt sich sehr oft dort auf. Normalerweise allerdings mit George, die beiden waren selten getrennt anzutreffen.
Ich wollte es mir eigentlich nicht eingestehen, aber tief in mir drin vermisste ich nicht nur Fay, sondern auch George. Die anderen machten immer ihre Witze, aber Fakt war, dass ich George tatsächlich gern hatte. Vielleicht war ich nicht unbedingt verliebt in ihn, aber er war definitiv mein bester Freund, und er fehlte mir. Grübelnd bog ich um die nächste Ecke und rannte erst einmal direkt jemanden um. Ächzend gingen wir beide zu Boden. Ich wollte mich gerade entschuldigen, als ich sah, wen ich da zu Boden geworfen hatte.
Fred.
Schon witzig, ich rannte durchs ganze Schloss, um den Weasley zu finden, und stattdessen rannten wir einander um, weil wir uns nicht gesehen hatten. Ist doch irgendwie zum Schreien komisch. "Hey Angelina! Du hast es aber eilig", begrüßte mich der Rothaarige fröhlich. Ich starrte ihn an. "Wo willst du denn hin? Auch in die Küche? Ich war eben schon dort, aber die Hauselfen haben mich erwischt und mich rausgeworfen. So eine Frechheit!" Ich starrte ihn weiterhin nur an, stumm wie ein Fisch. "Alles okay bei dir? Du schaust mich an, als wäre ich ein Geist!", kicherte er, dann schlug er sich erschrocken die Hand vor den Mund. "Oh nein, ist etwa...", er tastete wild in seinen roten Strubbelhaaren herum, dann lächelte er erleichtert, "Okay, gut, kurz dachte ich, mein Haarwuchszauber hätte mich auch erwischt. Das hättest du sehen sollen, all die Hauselfen mit langen Rauschebärten, urkomisch! Das hätte... Sag mal, hast du eigentlich George gesehen?" Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis ich etwas herausbekam.
"W-ww-was?", stammelte ich. Okay ja, dass ich dafür mehrere Sekunden benötigt hatte, um diese Frage zu stellen, war schon peinlich, aber ich war wirklich und wahrhaftig... überrumpelt. Fred verhielt sich mit einem Mal völlig normal, genau wie früher, bevor der ganze Mist mit Maïa passiert war. "Ist das dein scheiß Ernst?", fragte ich, dieses Mal mit festerer Stimme. Verwundert schaute der Weasley mich an.
"Was meinst du?"
"Nach allem, was du mit Fay abgezogen hast, nach allem, was passiert ist, bist du so fröhlich? Ich dachte... Ich dachte, Fay bedeutet dir auch etwas", flüsterte ich heiser. Ja, wir hatten den Verdacht, dass Maïa irgendetwas mit Fred gemacht hatte, aber ihn hier so grinsend vor mir stehen zu sehen, zerrte an meinem Geduldsfaden. Verwirrung lag in den braunen Augen des Weasleys, er runzelte die Stirn.
"Was... Wovon redest du? Wo ist Fay? Ich wollte noch mit ihr einen Spaziergang machen, aber irgendwie ist sie nicht aufgetaucht."
Er erinnerte sich nicht. Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Maïa hatte tatsächlich irgendwas mit Fred angestellt, wenn er sich nicht einmal mehr daran erinnerte, was er Fay angetan hatte. Es... war nicht seine Schuld. Der ganze Schlamassel, dass Fay nun verschwunden war und wer weiß wo in wer weiß welchem Zustand sein konnte, war gar nicht Freds Schuld.
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Das dunkle Mal - Eine Fred Weasley Fanfiction
FanficDies ist der zweite Teil von meiner Geschichte "In vier Lektionen zum Erfolg". Wer das also noch nicht gelesen hat, sollte dies vorher tun. ********************** Fay hat das Trimagische Turnier überstanden und ist glücklich mit Fred zusammen. Doch...