Kapitel 4

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"Ernsthaft, woher weißt du das?", fragte ich neugierig.

"Ich hab dich heute Morgen beobachtet." Er grinste.

"Ehrlich? Wohnst du in der Nähe?"

"Ich wohne gegenüber von dir."

"Was? Das ist mir noch nie aufgefallen." Mittlerweile sind wir schon in unserer Straße angekommen. Eigentlich war er ja ganz nett.

"Sherlock, du hast doch eine Eins in Chemie oder?"

"Ja wieso?"

"Ich dachte ähm.. könntest du mir vielleicht ein paar Sachen erklären?" Hoffnungsvoll schaute ich ihn an.

Ich war wirklich schlecht in Chemie. Ich hasste dieses Fach so sehr und fand es einfach unlogisch.

"Na klar, dann kann ich ja gleich mit dir mitkommen.", antwortete er bestimmt.

"Okay." Ich freute mich.

Meine ältere Schwester Harriet war zu Hause. Ich hab mich nie mit ihr verstanden. Blöderweise mussten wir ihr auch noch begegnen als wir reingingen.

"Hey Johny hast mal wieder 'nen Freund dabei? Mach ja nicht zu viel Krach, du weißt was passiert wenn du mich wütend machst." Damit verschwand sie in ihr Zimmer.

Ich zog Sherlock die Treppe hoch in mein Zimmer und machte die Türe zu.

"Deine Schwester ist sehr charmant", lachte Sherlock.

"Das kannst du vergessen, sie ist nämlich lesbisch."

"Ich weiß, aber ich hätte sowieso kein Interesse. Ist nicht so mein Ding."

"Du bist also schwul?", fragte ich grinsend und stupste ihn an.

"Nein bin ich nicht. Ich bin eigentlich gar nichts. Gefühle kenne ich nicht. Und Liebe ist sowieso nur ein chemischer Defekt."

Also ein komischer Typ ist er ja schon.

"Setz dich.", sagte ich.

Sherlock setzte sich auf mein Bett und ließ seinen Blick durch mein Zimmer schweifen.

"Wobei soll ich dir helfen?", fragte er mich auf einmal.

"Reaktionsgleichungen verstehe ich gar nicht.", verriet ich.

"Na gut, also Reaktionsgleichungen sind Beschreibungen einer chemischen Reaktion." Er tippte in sein Chemiebuch, das er inzwischen rausgeholt hat. "Hier zum Beispiel musst du..."

Während Sherlock erklärte, betrachtete ich das erste Mal sein Gesicht genau. Dieser Mund, diese Augen und vor allem diese Wangenknochen! Ich habe noch nie so ein perfektes Gesicht gesehen. Seine tiefe Stimme verzauberte mich auf eine Art und Weise, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich wollte, dass er nie wieder aufhörte zu reden. Doch anscheinend schien er bemerkt zu haben, dass ich ihn schon eine ganze Zeit lang anstarrte.

"John alles ok?"

"J..ja klar, wieso?" Ich bemerkte, dass ich rot anlief. Warum musste ich ihn auch permanent anglotzen?

"Gut also hast du alles verstanden?"

"Ja danke, du hast mir echt geholfen.", antwortete ich lächelnd. Eigentlich hab ich gar nicht zugehört. 'Toll gemacht John.'

In Love With The Sociopath (Johnlock/Teenlock)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt