Kapitel 12

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Die Sonne schien durchs Fenster als ich aufwachte. Sherlock war natürlich schon weg. Er will mich also nicht sehen. Verschlafen schaute ich auf die Uhr. Halb sieben. Zu schlafen macht jetzt auch keinen Sinn mehr. Ich schnappte mir Kleidung und Handtuch und ging leise ins Bad. So früh war noch keiner wach und ich wollte niemanden wecken. Wo Sherlock wohl sein mag? Ich ließ das heiße Wasser auf meine Haut prasseln. Wie lange ich unter der Dusche stand wusste ich nicht. Jedoch hörte ich Stimmen von draußen, die anderen waren also schon wach. Ich stieg aus der Dusche und mich überkam schlagartig eine kalte Gänsehaut. Als ich angezogen war erlaubte ich mir einen kurzen Blick im Spiegel. Dunkle Augenringe stachen heraus. Man sah mir an das ich nicht gut geschlafen habe. Das gestrige Gespräch mit Mike ging mir durch den Kopf.

"Es ist Molly oder? Ja es ist Molly ich hab's gewusst!"

"Ja also nei.."

"Hast du sie den schon mal gefragt?"

"Nein hab ich nicht."

"Dann weißt du ja gar nicht ob sie nicht vielleicht dasselbe fühlt. Frag sie okay?"

"Okay mach ich."

Was hab ich da gesagt? Das ich auf Molly Hooper stehe? Hoffentlich wird das kein Nachspiel haben...

Um 8 Uhr ging ich runter zum Frühstück. Sherlock war nicht da. Als Mike mich erblickte, winkte er mich zu ihm. Wir redeten über belanglose Dinge bis ich beschloss aufzustehen und Sherlock zu suchen. Doch er war nirgends zu finden. Ich durchsuchte das ganze Haus und war sogar draußen im Garten obwohl wir alleine nicht rausdurften. Nur an einem Ort war ich noch nicht – dem Bogenschießplatz.

Ohne dass mich jemand entdeckte, schlüpfte ich aus dem Türspalt, schnappte mir mein Fahrrad und fuhr los. Wind blies mir von der Seite entgegen und es war nicht so leicht das Gleichgewicht zu halten. Wenn Sherlock nicht hier war, wusste ich echt keinen Ort mehr an dem ich suchen sollte. Ich wollte Antworten auf meine Fragen. Schneller als erwartet sah ich die kleine Hütte, gefolgt von dem großen Schießplatz. Und da war es: Sherlock's Fahrrad. Was wollte er denn hier? Erst am Nachmittag hatten wir Training. Vorausgesetzt er tauchte dort auf. Den Lehrerinnen hat er vorgespielt er sei krank und deswegen war ich jetzt immer allein hier. Ich parkte mein Fahrrad ein Stück weit neben Sherlock's. Ich ging zu der großen Wiese und sah ihn auf einer Bank sitzen. Mit großen Schritten ging ich auf ihn zu. Ein paar Meter vor ihm blieb ich stehen. Sherlock sah irgendwie traurig aus. Er hatte seine übliche Nachdenkposition.. nur trauriger. Ich kam ein paar Schritte näher.

"Sherlock...", flüsterte ich. Er zuckte zusammen und stand auf als er meine Anwesenheit bemerkte. "John was machst du hier?"

"Ich habe dich gesucht."

"Warum?"

"Weil du mich ignorierst und ich will wissen wieso."

Sherlock senkte den Kopf. Schweigen lag zwischen uns.

"Weißt du, als du mich geküsst hast, war ich sehr glücklich. Ich dachte vielleicht, dass du dich in mich verliebt hast, deine Meinung zu Liebe geändert hast. Durch deine Reaktion hab ich eingesehen, dass das nicht der Fall ist. Du bist immer noch eine kalte und emotionslose Person, genauso wie ich dich kennengelernt habe. Ich war echt traurig wegen dir und bin es immer noch. Weißt du wie es ist wen man eine Person lie..." Ich schluckte. "Wenn man eine Person sehr mag aber sie hasst dich? Quatsch... was rede ich denn da... Natürlich kannst du das nicht wissen."

"John glaubst du ernsthaft, dass ich das nicht weiß? Das ich Sherlock Holmes bin, fernab von jeglichen Emotionen, unwissend was Liebe ist? Ich spüre es wenn mir jemand weh tut. Ich habe es immer gespürt. Ich habe Gefühle. Letztendlich bin ich doch auch nur ein normaler Mensch. Nur ich zeige meine Gefühle nicht weil ich so was wie Mitleid hasse! Ich kann auch deine Traurigkeit verstehen. Warum glaubst du bin ich genau an diesen Ort geflüchtet?" Tränen bildeten sich in seinen Augen. Sherlock ging mit schnellen Schritten weg. "Sherlock lauf nicht immer weg!", rief ich ihm nach. Sein Weg führte direkt zu seinem Fahrrad. Ich biss mir auf die Unterlippe. Man hörte das Rascheln der Steine als er den Kiesweg zurückfuhr. "Scheibenkleister!", fluchte ich vor mich hin. 'Ich hätte das überlegter angehen sollen.' Plötzlich kam mir ein Geistesblitz. 'Er ist hierher gefahren wegen mir. Wegen uns. Wegen unserem Kuss. Also liebt er mich vielleicht doch?' Es gab nur einen Weg das herauszufinden. Naja nicht nur einen aber der einzige der mir gerade einfällt und nicht zu viele Bedenken anderer Menschen aufwirft: Sherlock eifersüchtig machen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 16, 2016 ⏰

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In Love With The Sociopath (Johnlock/Teenlock)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt