Kapitel 5

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Am nächsten Morgen klopfte es an der Tür. Zu meiner Verwunderung war es Sherlock.

"Oh hallo, ich dachte ich hol dich ab damit du nicht wieder zu spät zur Schule kommst.", sagte er amüsiert.

"Das ist echt lieb von dir da-"

"John wer ist da an der Tür?", unterbrach mich meine Mutter.

"Das ist Sherlock, ein Schulkollege", stellte ich ihn vor.

"Guten Tag Mrs. Watson, schön Sie kennenzulernen.", sagte Sherlock freundlich und reichte ihr die Hand.

"Gleichfalls." Meine Mutter schüttelte seine Hand.

"Ich hol schnell meine Sachen und dann können wir los.", sagte ich.

Ich streifte mir eine dünne Jacke über. Obwohl es draußen noch immer regnete war es angenehm warm. Als ich aus der Haustür ging, musterte ich Sherlock kurz. Er hatte wieder einen schwarzen Mantel an, der sehr gut zu ihm passte. Seine Locken standen in allen Richtungen ab. Ich wusste nicht warum, aber ich musste bei seinem Anblick lachen. Mich überkam das Gefühl, dass Sherlock und ich gute Freunde werden könnten. Kurze Zeit später gingen wir den Gehsteig entlang. Eigentlich wollte ich wieder den Waldweg nehmen aber dafür war es zu matschig. Als wir 5 Minuten später endlich in der Schule angekommen waren, blieb Sherlock abrupt stehen.

"Ich glaube ich warte noch ein wenig bis ich reingehe.", sagte er mehr zu sich selbst als zu mir gewandt.

"Warum das?"

"Du weißt doch, dass sie über dich reden werden wenn sie uns zusammen sehen?"

"Na und? Können sie ruhig machen, ist mir egal."

"Wenn du meinst."

Wir gingen zuerst in die Garderobe und danach in unser Klassenzimmer. Wie erwartet ernteten wir komische Blicke unserer Mitschüler. Sofort fingen sie an zu tuscheln.

"Was macht den der jetzt bei ihm?", hörte ich Mike sagen.

Sherlock und ich setzten uns in jeder Pause zusammen. Er redete nicht sehr viel, was mir aber nichts ausmachte. Besser als bei den anderen zu sitzen, die ständig über Leute lästern.

"Möchtest du nachher wieder zu mir kommen?", fragte ich ihn während ich in mein Pausenbrot hineinbiss.

"Liebend gern.", sagte er lächelnd.

Um 13:15 klingelte endlich die Schulglocke. Alle Schüler stürmten aus den Klassen und wir warteten noch bis der Großteil weg von den Garderoben war.

 "John, wieso bist du in den Pausen nicht zu den anderen gegangen?"

"Wie meinst du das?", fragte ich verwirrt.

"Naja.. du hast den ganzen Tag nichts mit den anderen geredet. Nicht mal mit Mike."

"Mit Mike rede ich nichts mehr. Hast du gehört wie der vorher über dich geredet hat?"

"John du brauchst mich nicht in Schutz zu nehmen, ich bin es gewohnt allein zu sein"

Seine Worte verletzten mich. "Ich nehme dich nicht in Schutz, aber ich hasse solche Leute.", versuchte ich zu erklären.

"Außerdem ist Mike nicht mehr mein Freund.. der ist genauso blöd wie die anderen."

"Dann solltest du wissen, dass ich gemein und unausstehlich bin. Und das macht mich doch in gewisser Maße auch blöd oder?" Er grinste.

"Ach was, du bist nur anders. Aber das hält mich nicht davon ab mit dir befreundet sein zu wollen."

Sherlock zuckte zusammen. Hab ich etwas Falsches gesagt?

"John du musst auch wissen, ich habe keine Freunde. Bis jetzt sind alle von mir davongerannt. Aber wenn du mich unbedingt als Freund haben willst...ich hätte nichts dagegen."

Ich musste schmunzeln.

"Wie wär's mit Pizza?", fragte ich als wir aus dem Schulgebäude gingen. Natürlich war Sherlock Feuer und Flamme.

In Love With The Sociopath (Johnlock/Teenlock)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt